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Göttingische
Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufsicht
der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der zweyte Band.
auf das Jahr 1782.


Göttingen,
gedruckt bey Johann Christian Dieterich.

Zelle.

[Seite 876]

Memoire sur les polypiers de mer, par J.E.
Roques de Maumont Prof. de Philos. et Pasteur
de l’égl. françoise
. Bey Runge sind Richter, 75
Seiten in groß Octav, mit 16 Kupfertafeln. Der
längst durch andere Schriften in und ausser der
gelehrten Welt berühmte Verf., giebt diese Bo-
gen als eine Probe eines grössern Werks, über
die ganze Naturgeschichte, das er bey seinen Vor-
lesungen auszuarbeiten veranlaßt worden. Wir
brauchen blos unsern Lesern zu sagen, daß ihm seine
eigne ansehnliche Sammlung sattsame Gelegenheit
giebt, die Natur aus ihren Schätzen selbst, und
nicht blos aus Büchern zu studieren, und sie an die
bekannten so vorzüglichen Schriftstellergaben des
Hrn. Prof. zu erinnern, um sie auf die gegenwär-
tige interessante Schrift begierig zu machen, und
ihren Wunsch nach der Herausgabe des grösseren
Werkes zu erregen. Der Verf. hat in diesen Bo-
gen alles das kernhaft zusammengefaßt, was über
die Corallen, diesen so ungemein merkwürdigen Theil
des Thierreichs, von seinen Vorgängern, besonders
von Bomare, Davila und Ellis gesagt worden,
von welchem letztern er auch die Abbildungen der
Bewohner der Corallen entlehnt, hingegen die Ge-
häuse selbst nach den Originalen in seiner aus gesuch-
ten Sammlung zeichnen, und in einer gefälligen
Manier mit einer leichten Nadel radiren lassen. In
der Einleitung liefert er eine kurze Litterargeschichte
dieses Faches, faßt dann das merkwürdigste von
der Entstehung, dem Wachsthum und der Vermeh-
rung der Corallen zusammen, trägt die Handgriffe
sie zu beobachten, und dann seine Classification vor,
da er sie nach ihrer mehrern oder mindern Biegsam-
keit oder steinartigen Festigkeit unter folgende drey
[Seite 877] Ordnungen bringt: I. weiche und biegsame, II. här-
tere und steifere, und III. steinartige Corallen. Zur
ersten Ordnung rechnet er I. die Corallinen, worun-
ter er auch die Linneische Sertularien und Tubula-
rien begreift. 2. Die Seerinden Escares molles,
(Flustrae Linn.) 3. Die Saugeschwämme. 4.
Die Seekorkarten (Alcyonia), und 5. die Horn-
corallen, Keratophyten etc. (die mehresten linnei-
schen Gorgonien). Seine zweite Ordnung, die er
unächte Corallen nennt, begreift blos das soge-
nannte Königscorall (Isis hippuris Linn.), und
die dritte von neun Geschlechtern, die übrigen Isis-
arten des R. Linné, das rothe, das schwarze Co-
rall etc. und seine Lithophyten.



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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