Hr. Prof. Schneider in Frankf. a.d. Oder hat die
Naturgeschichte vom neuen mit einem überaus wich-
tigen Werke bereichert, das bey Weidmanns Erben
unter dem Titel: Historia piscium naturalis et lite-
raria ab Aristotelis usque aevo ad Sec. XIII. dedu-
cta, duce synonymia piscium P. Artedi, in gr. Quart
auf 350 S. (ohne die Vorrede u. Zueignungsschrift
an die hiesige kön. Soc. d. Wiss.) mit Kpfrn. erschie-
nen ist. Es enthält zuerst (S. 1–178 u. 321 f.) eine
naturhistorische und kritische Prüfung der Nachrich-
[Seite 272] ten, die sich bey den alten Schriftstellern von Aristo-
teles bis Albert den Großen finden, und dieß nach der
Ordnung von Artedi’s gedachtem Buche. Und da in
demselben auch die Wallfische mit begriffen sind, so
liefert Hr. S auch zu diesem wichtigen Theil der
Thiergeschichte merkwürdige Beyträge. Viele Stel-
len, zumal beym Aristoteles, haben den Hrn. Prof.
zur Vergleichung mit der Natur und zu anatomischen
Untersuchungen veranlaßt, davon die überaus nütz-
lichen und neuen Resultate an hundert Stellen gleich
eingeschaltet sind. Mit dem mühsamsten Fleiß hat er
auch aus den ehrlichen Latinobarbaris theils gar
manches sehr brauchbare Goldkorn aufgefunden,
theils auch in ihren sehr fehlerhaften Uebersetzungen
vieler Stellen des Aristoteles die Quelle gar manches
nach der Hand populär gewordenen Irrthums ent-
deckt. – In einem besondern Abschnitt (S. 179 ff. u.
214 ff.) folgt dann eine eigne Physiologie der Fische
aus Aristotelis Schriften, wo man doch die Fülle von
äusserst genauen und gar nicht gemeinen Beobach-
tungen bewundern muß, die in des großen Mannes
Werken so lange ungenutzt vergraben gelegen ha-
ben. – Von S. 271 an folgen nun eigne Abhand-
lungen des Verf. über die Zergliederung der Fische
und die Verrichtung ihrer Organe: so z.B. über ihr
Athemholen, über ihre Sinnwerkzeuge, Zeugungs-
theile, über ihre Osteologie, äussern Bedeckungen etc. –
Ferner ein raisonnirendes Verzeichniß aller bekann-
ten alten Schriftsteller von den Fischen bis zum XIII.
Jahrhundert. – Und als Anhang auch noch eine
disputatio de veterum scriptorum hippopotamo;
ebenfalls voller lehrreichen Bemerkungen über dieses
berühmte und doch heutiges Tages so seltene Thier,
nebst einer Kupfertafel mit Abbildungen desselben auf
alten Kunstwerken. Die übrigen Kupfer gehören zur
vergleichenden Anatomie der Fische nach eignen Zeich-
nungen des Verf.