Propositions géologiques, pour servir d’intro-
duction à un ouvrage sur les Elémens de la Cho-
rographie, avec l’Expose de leur Plan, et leur
application à la Description géognostique, oeco-
nomique et médicale du Ban de la Roche, accom-
pagnée de cartes topographiques et minéralogi-
ques, et de gravures du Tableau-panorama du
Ban de la Roche, de la pente douce de son di-
strict de mines, et de la Pyrole à ombelles.
Présentées et soutenues à l’Ecole spéciale de
Médecine de Strasbourg, pour le grade de Dr.
en médecine, par H. Gottfr. Oberlin, ancien
Elève de cette Ecole; Officier de santé; Etu-
diant en théologie à l’Acad. de Strasbourg.
1806. 195 S. in gr. Quart, mit den gedachten
5 Kupfern. – Die mit ungemeinem Fleiß aus-
gearbeitete Schrift enthält erstens als Einleitung
einen sehr ausführlichen tabellarischen Entwurf, wie
überhaupt, nach des Verf. Ansicht, die Chorogra-
phie, nähmlich die geognostische, öconomische und
medicinische Beschreibung einer Gegend im weitesten
Umfange (selbst mit Einschluß der Cosmologie) be-
handelt werden solle; und dann als Probe einer sol-
chen Behandlung die umständliche Naturgeschichte sei-
ner Heimath, eines Theils des so genannten Hoch-
[Seite 110] felds am Wasgau (von Straßburg S.W. nach Mar-
kirchen zu). – Die Natur der Sache bringt es mit
sich, daß die Chorographie einer solchen Gegend,
nahmentlich ihre Flora, das Verzeichniß ihrer Fossi-
lien etc. großen Theils nur ein Local-Interesse haben
kann; und wir folglich nur vom Uebrigen Einiges
ausheben dürfen. – Einen Zapfen von rothem Glas-
kopf aus den dortigen Eisengruben (die, wie die Berg-
werke jener Gegend überhaupt, schon vom unglück-
lichen Maire Dietrich beschrieben worden) hatte man
für ein in Rotheisenstein metallisirtes Horn angesehen.
Der verdienstvolle Hr. Prof. Hammer berichtigt die-
ses qui pro quo. Unter den merkwürdigern dasigen
Fossilien auch Porcellanjaspis, Eisenkiesel, und Grün-
bleyerz. Unter den Versteinerungen die überhaupt
ziemlich seltnen Orthoceratiten, und ein Abdruck in
Kohlenschiefer, der, wie hier gesagt wird, dem von
den Blättern der Dattelpalme ähnelt. Aber daß
ein rocher siéniteux à empreintes semble présen-
ter les vestiges de pieds d’hommes et d’animaux,
das ist dem Rec. nicht verständlich. Und auch nicht
recht deutlich ist ihm, wie die galets des poundings
du Chatpendu, opposés au vent du nord-est,
sont revêtus d’un velouté quartzeux. Von den
4748 Gattungen von Pflanzen, die jetzt die Flora
von Frankreich ausmachen, finden sich in dem kleinen
Bezirk des Hochfeldes doch 604. Unter andern die
schon auf dem Titel genannte Pyrola umbellata.
Auch Viola alpina, die theils mit der calcarata und
grandiflora verwechselt worden, und deren Gattungs-
kennzeichen, so wie auch die der V. cornuta, hier
in einer Note des Professor Villars bestimmt
und die Synonymen gesichtet werden. Unglücks-
fälle mit Giftpflanzen. Ein Dutzend Französische
Soldaten hatten, doch ohne tödtlichen Erfolg, Bella-
donna-Beeren gegessen, qu’ils prenaient pour des
cerises que les grands seigneurs avoient autre-
[Seite 111] fois coutume de manger chez eux. Inzwischen
scheint es doch erträglicher, wenn die Armen keine
Kirschen kaufen können, als wenn sie das Salz zu
ihren Kartoffeln entbehren müssen. Il est un bon
tiers des habitans de la paroisse de Waldbach
(im Hochfeld), qui sont écrasés de dettes; nus,
sans linge, ni meubles, ni outils, et se trouvant
dans un état de privation, de misère et de souf-
frances continuelles. Un sou mit au comble de
joie une veuve, qui se vit par-là mise à même
se procurer, pour une couple de jours, du sel à
manger avec ses pommes de terre. Die Kartof-
feln selbst werden seit 1709 im Ban de la Roche ge-
bauet, und seit einigen Jahren unter den Futter-
gräsern mit gutem Erfolge Bromus tectorum. In-
teressante Notizen über die Producte und Cultur der
Gegend. Eben so über die einheimischen Krankhei-
ten, über die dagegen gewöhnlichen Hausmittel,
Surrogate für ausländische Arzneymittel u. dergl. m.
Eine wundersame Krankheit eines dortigen Frauen-
zimmers: ayant rendu, pendant plusieurs années
(depuis 1782–85) des vers par la bouche, les
narines, et enfin par les oreilles, rendit après
cette époque des Insectes volatiles ressemblans à
des abeilles et aux mouches communes, qui sor-
tirent par l’angle interne de l’oeil droit. – Die
Fauna der Gegend ist für einen zweyten Theil des
Werks verspart. Doch schon hier beyläufig die Be-
schreibung einer eignen Abart der gar merkwürdigen,
auch um Göttingen sich findenden, Wasser-Spitz-
maus (Sorex fodiens.)