Die königl. Societät der Wissenschaften hat von
ihrem eifrigen Correspondenten, Hrn. Dr. Albers
in Bremen, der seine wenige Music unermüdet dem
Studium der vergleichenden Anatomie widmet, ei-
nen handschriftlichen Aufsatz mit vortrefflichen Ab-
bildungen von sechs seltenen zootomischen und pa-
thologischen Stücken aus seiner reichen Sammlung
erhalten, die von der meisterhaften Hand eines
dortigen trefflichen Mahlers, Hrn. Berkenkamp’s,
gezeichnet sind.
1. der Schedel eines jungen Wallrosses, an wel-
chem folglich die Nähte, und mithin das sonder-
bare Verhältniss der Kopfknochen zu einander, zu
sehen sind, was hingegen der Daubenton’schen Vor-
stellung fehlte.
2. der Kehlkopf eines eigentlich so genannten
Wallfisches (Balaena mysticetus). Ganz auffallend
anomalisch ist zumahl das Verhältniß und die Form
derjenigen Theile, die beym Menschen und andern
Säugethieren der Ringknorpel und die Gießkannen
genannt werden. Vielmehr hat jener die Gestalt
[Seite 154] einer kleinen, fast trichterförmigen, Kanne, die
nach vorn und unten (versteht sich, nach der hori-
zontalen Lage des Thiers zu reden) wie in eine
ausgeschweifte Schnepfe ausläuft; und die arytae-
noideae stehen am obern und vordern Rande des-
selben wie zwey ovale Platten in die Höhe, die
an ihren innern Rändern durch ein starkes Quer-
band zusammenhängen.
3. eine zumahl nach oben und hinten stark anky-
losirte Synchondrose eines männlichen Beckens.
4. durchsägte Ankylosen der Wirbelbeine von ei-
nem Pferd, um die allmähliche Absorption der Zwi-
schenknorpel und der dichten Knochenrinde der Fort-
sätze und der Articulationsflächen derselben zu er-
läutern.
5. eine merkwürdige Nekrose an einem Pferde-
gerippe mit dem fast aufgezehrten Sequester in
derselben.
6. die gleichsam doppelte Harnblase eines
Schweins, die nähmlich am Fundus erst noch
eine kleinere eyförmige Weitung bildet, ehe sie
sich in den Urachus verläuft.