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Göttingische
gelehrte Anzeigen
unter der Aufsicht
der königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der zweyte Band
auf das Jahr 1810.

Göttingen,
gedruckt bey Heinrich Dieterich.

Göttingen.

[Seite 1935]

Das X Heft von Hrn. Prof. Blumenbach’s
Abbildungen naturhistorischer Gegenstände macht
nun das erste Hundert der sämmtlich von unserm ver-
dienten Hrn. Kiepenhausen eben so treu als kunst-
reich gestochenen Blätter voll, und enthält unter an-
dern gleich mehrere Vorstellungen merkwürdiger und
seltener Thiere aus der reichen Sammlung, womit
unsers allergnädigsten Königes Maj. das academi-
sche Museum zu bereichern geruht. So gleich 91.
Cercopithecus seniculus, der rothe Brüllaffe. –
92. Sus aethiopicus, das Empalo. Der Kopf da-
von nach einem mächtig großen Exemplar in des
Verf. Sammlung. – 93. Lutra Brasiliensis, der
so genannte Wasserwolf: wieder aus den königl. Ge-
schenken ans acad. Museum. – 94. Balaena mysti-
cedus
, der eigentlich so genannte Wallfisch. Son-
derbar, wie die bisher bekannten Abbildungen dieses
[Seite 1936] größten aller Thiere von einander abweichen, unge-
achtet es von Tausenden von Europäern gesehen wor-
den, und dabey von einer so einfachen Gestaltung
ist, daß ein nur mittelmäßiger Zeichner die Total-
form desselben kaum sollte verfehlen können. –
95. Delphinus delphis, der Tümmler. Als Parer-
gon eine der wunderschönen antiken großen Silber-
münzen von Syracus mit dem Kopf der Proserpina,
wegen der dabey befindlichen naturgetreuen Delphine,
die hingegen von den neuern Künstlern so oft ganz
monströs entstellt worden. – 96. Paradisea alba,
der weiße Paradiesvogel mit zwölf borstenähnlichen
Schwanzfedern. Eines der seltensten Stücke in der
Sammlung des Verf., da außer diesem nur noch
zwey andere Exemplare davon in Europa bekannt
sind. – 97. Struthio casuarius, wieder aus dem
acad. Museum. – 98. Draco volans. – 99. Squa-
lus zygaena
, der Hammerfisch, – und 100. Exo-
coetus mesogaster,
der seltenste von den so genann-
ten fliegenden Heringen. Diese drey aus des Ver-
fassers Sammlung.

Ueber alle diese zehn Hefte ist auch ein systemati-
sches Verzeichniß beygefügt, nach welchem die sämmt-
chen Abbildungen auch gebunden werden können.

Zugleich ist vom I. Hefte eine neue Auflage er-
schienen, worin nun unter den characteristischen Mu-
sterköpfen von Männern aus den 5 Hauptrassen im
Menschengeschlechte ein ausnehmend schönes Por-
trait von Mohammed Jumla, dem berühmten Ve-
zier des Großmoguls Aurungzebe, geliefert worden.
Es ist aufs getreueste nach einem wunderschönen,
mit der äußersten Feinheit ausgeführten, Hindosta-
nischen Gemählde gestochen, das der Verf. der Güte
des Hrn. Prof. Bunsen verdankt.




Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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