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Göttingische
gelehrte Anzeigen
unter der Aufsicht
der königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der zweyte Band
auf das Jahr 1813.

Göttingen,
gedruckt bey Heinrich Dieterich.

Göttingen.

[Seite 2009]

Bey der allgemeinen Landesfreude feyerte auch
die königliche Societät der Wissenschaften, mit
dem frohesten Dankgefühl, am 20. November ihren
Stiftungstag, jetzt den 62ten.

Die Vorlesung hielt Hr. Hofr. Blumenbach:
Specimen archaeologiae telluris terrarumque in-
primis Hannoveranarum alterum
, von welcher in
einem folgenden Stücke dieser Blätter Anzeige ge-
schehen wird; und stattete hierauf als Secretär
für die allgemeinen Societätsgeschäfte den gewöhn-
lichen Jahrsbericht ab, aus welchen wir folgendes
ausheben:

Das jährlich an Michaelis wechselnde Directo-
rium war dießmahl von Hrn. Hofr. Tychsen aus
der historischen Classe, auf Hrn. Hofr. Bouter-
weck
in der Classe der alten Litteratur und Kunst
übergegangen.

Von ihren auswärtigen Mitgliedern hat die
Societät zwey berühmte und verdienstvolle Männer
durch den Tod verloren; den Grafen Lagrange,
[Seite 2010] und den Bischof von Worcester: Rich. Hurd, vor-
mahligen Instructor Ihrer Königlichen Hoheiten,
des Prinzen Regenten und des Herzogs von York.

Zum Correspondenten ist noch im vorigen Jahre
ernannt: Herr Benj. Constant de Rebecque aus
Genf, der sich zu seinen gelehrten Forschungen,
nahmentlich über die Geschichte des Pantheismus,
zu wiederholten Mahlen geraume Zeit bey uns auf-
gehalten hat.

Vorlesungen haben seit dem vorjährigen Jahrstag
folgende Mitglieder gehalten: Mayer, super pola-
ritate luminis
(– s. gel. Anz. 1812. S. 1977 –);
Gauß, theoria attractionis corporum sphaeroi-
dicorum ellipticorum homogeneorum, methodo
nova tractata
(– gel. Anz. von diesem Jahre
S. 545 –); Hausmann, de relatione inter cor-
porum anorgicorum indoles chemicas atque
externas
(– eben das. S. 705 –); Eichhorn,
de gemmis scalptis Hebraeorum (– S. 985 –);
Bouterweck, de justitia fabulosa (– S. 1169 –);
Stromeyer, de Arragonite ejusque differentia
a Spatho calcareo rhomboidali chemica
(– S.
1569 –); Schrader, monographiae generis
Verbasci S.I.
(– S. 1769 –); Tychsen, de
numis veterum Persarum Comment. IV.
(– S.
2025 –); und nun am Anniversarium Blumen-
bach
die oben genannte Abhandlung.

Von andern der Societät von ihren Mitglie-
dern vorgelegten ober von auswärts an dieselbe
eingesandten Aufsätzen oder Sachen, müssen wir
außer dem was davon schon in diesen Blättern an-
gezeigt worden, noch folgende anführen: von Hrn.
Prof. Gauß observationes cometae secundi quem
vivimus anni, in observatorio Gottingensi factae
,
adjectis nonnullis adnotationibus circa calculum
[Seite 2011] orbitarum parabolicarum
; von der Kaiserl. Königl.
Naturalienkabinets-Direction zu Wien durch den
K.K. Rath und Director Hrn. von Schreibers
ein ansehnlicher Aërolith von dem Steinregen zu
Stannern in Mähren; von Hrn. Pfarrer Scriba
zu Schwickartshausen im Oberfürstenthum Hessen,
Vorschläge den Rübsaamen wider schädliche In-
secten zu sichern, und in gebirgigen Gegenden das
Abfließen der Aecker durch Regengüsse zu verhüten;
von Hrn. Dr. Beyerle zu Mannheim Bemerkun-
gen über eine ungewöhnliche Irritabilitätskrankheit
beym Eintritt der Menstruationsepoche; und von
Hrn. Forstcommissar Hosfeld, Lehrer an der Forst-
academie zu Dreißigacker, über die wahre Beschaf-
fenheit des Saturns und seines Ringes.

Nun zu den beiderley von der königl. Societät
für den dießjährigen November aufgegebnen Preis-
fragen. – Ueber das Schicksal der für den Haupt-
preis von der historischen Classe bestimmten Auf-
gabe, einer Geschichte des Mysticismus in
Deutschland, wird Herr Hofrath Eichhorn als
beständiger Secretär der Classe im 203ten Stücke
ausführliche Nachricht ertheilen. – Auf die für
eben diesen Termin aufgegebene öconomische Frage:
Welches sind die sichersten Mittel, den Küb-
samen
(Brassica napus silvestris und Brassica cam-
pestris
) auf den Aeckern wider die schädlichen
Insecten zu sichern?
ist gar keine Concurrenz-
schrift eingelaufen.

Noch sind die Aufgaben für die nächstkommenden
Jahre anzuführen, und zwar zuerst die Haupt-
Preisfragen:

Auf den November des nächstkommenden
Jahres
ist von der Classe der alten Litteratur
und Kunst
aufgegeben:

[Seite 2012]

Res Vandalorum in Africa inde a Genserico
ad Gilimerum saeculo V. et VI. quae consti-
tutio regni, et caussae modique rerum per-
euntium.

Daß zur Beantwortung dieser Preisfrage schon im
vorjährigen August eine, aber gegen die gesetzliche
Vorschrift, deutsch abgefaßte Schrift, eingesandt
worden, ist schon in diesen Blättern 1812. S. 2002.
angezeigt.

Auf den November 1815 von der physischen
Classe:

Desideratur accurata et observationibus sol-
liciter institutis suffulta notatio naturae, ori-
ginis, propagationis et disseminationis eorum
corpusculorum fungiformium, quae nomini-
bus Aecidii, Uredinis et Pucciniae innotuerunt.

Equidem Societas neque systematicum eo-
rum recensum, neque descriptionem novarum
specierum adhuc forte praetervisarum cupit
;
verum ut maxime de his agatur, quae ut Uredo
segetum (Ustilago
, Brand) et Uredo linearis
(Rubigo, Rost) etc. late subinde disseminantur,
adeoque aliis plantarum generibus noxiae
fiunt, quibus et nonnullas Aecidii et Pucci-
niae species frequentissime occurrentes adnu-
merare licet.

Praeterea autem investigandum: 1. Quo-
modo Aecidium, Uredo et Puccinia in plantis,
quae ab his infestantur, oriantur? 2. Num
vere plantae sink sui generis parasiticae, num-
ve potius pro morbosis excrescentiis, ex mu-
tationibus humorum in iis quae obsident ve-
getabilius oriundis, habendae sint? Quo
vero posito analogiam attendere oportet, quae
ea de quibus agitur cprpuscula et genuinos
nonnullos fungos gasteromycos (Liceas,
Trichias sessiles etc.) intercedit, tum ad con-
[Seite 2013] stantem sibique semper similem quam ista ser-
vant figuram. Porro vero quaeritur: 3. Quae-
nam sit maxime probabilis caussa ortus eorum?
4. Quare quaedam vegetabilia v.c. cerealia
toties Rubigine et Ustilagine simul corripian-
tur, alia vero alterutro saltem eorum, alia
denique neutri obnoxiae videantur? 5. Num
plures Ustilaginis species statuere liceat?
6. Num certis sub circumstantiis sive Rubigo
in Ustilaginem, sive contraria ratione haec
in illam mutari posset? 7. Num utriusque
pestis origo aut saltem lata propagatio caveri
possit? Denique 8. quaenam eo scopo reme-
dia certo et explorato successu adhibere liceat?

Qui vero in eo argumento vires suas expe-
riri volent simul rogantur ut ad evitandam con-
fusionem quae ex varia Germanicorum ver-
borum Brand et Rost significatione verenda
esset, potius Latinis quae diximus vocabulis
technicis utantur; utque scriptis suis, quae
Societati mittent, simul specimina eorum cor-
pusculorum de quibus agent adjungere velint.

Eine genaue, auf Beobachtungen sich
gründende, Nachricht über die Natur, Ent-
stehung, Fortpflanzung und Verbreitung der-
jenigen pilzartigen Gewächse, welche unter
den Nahmen
Aecidium, Uredo und Puccinia
bekannt sind.

Die königl. Societät verlangt keine syste-
matische Aufzählung derselben, noch viel we-
niger die Beschreibung neuer, etwa über-
sehener, Arten; sondern sie wünscht, daß
man vorzüglich auf diejenigen Rücksicht
nehmen, welche, wie z.B.
Uredo segetum
(Brand), Uredo linearis (Rost) etc., durch ihre
große Verbreitung andern Gewächsen nach-
theilig werden, so wie auf einige häufig vor-
[Seite 2014] kommende Aecidien und Puccinien, und aus-
serdem folgende Puncte zum Gegenstande der
Ulntersuchung mache:

1. Wie erzeugen sich Aecidium, Uredo
und Puccinia bey den Gewächsen, die damit
befallen sind?
2. Sind sie wirklich ala pa-
rasitische Pflanzen, oder nur als Erzeug-
nisse voran gegangener Veränderungen der
Säfte der Pflanzen, und mithin als krank-
hafte Zustände, zu betrachten? Letzteres zu-
gegeben, darf die große Analogie, die zwi-
schen ihnen und einigen Staubpilzen
(Licea,
Trichiae sessiles etc.) Statt findet, so wie
ihre stets wiederkehrende unveränderliche
Form nicht übersehen werden.
3. Was ist
die wahrscheinlichste Ursache ihrer Ent-
stehung?
4. Warum werden manche Ge-
wächse, z.B. die Getreide, so häufig, und
zwar mit Kost und Brand zugleich, andere
aber mit Kost oder Brand, manche hin-
gegen mit keinem von beiden, befallen?

5. Lassen sich mehrere Arten von Brand an-
nehmen?
6. Kann, bey veränderten Um-
ständen, Rost in Brand, oder dieser in jenen,
übergehen?
7. Läßt sich die Erzeugung-
sowohl der Brandes als des Rostes, ganz,
oder wenigstens ihre zu große Ausbreitung,
verhüten?
8. Welcher Mittel kann man
sich hierzu mit dem beßten und sichersten
Erfolge bedienen?

Bey der Vieldeutigkeit der Worte Brand
und Rost werden diejenigen, welche diese
Preisfrage beantworten wollen, wohl thun,
sich der angenommenen Lateinischen Nah-
men zu bedienen; und von den verschiede-
nen Arten, deren in der Schrift Erwähnung
geschehen wird, Proben beyzulegen.

[Seite 2015]

Und nun eine neue Aufgabe für den November
1816 von der mathematischen Classe:

Theoria physica pulveris pyrii magnis ad-
huc tenebris occulta est. Experimentis Cel.
Ingenhouszii, Rumfordii aliorumque virorum
adjuti, accuratius quidem jam novimus fluida
illa elastica, quorum eruptioni subitaneae ex
pulvere accenso, stupenda ejus vis adscribi
debet, verum prorsus nos adhuc latet causa
primaria hujus effectus, ex quonam scilicet
fonte, accedente vel minutissima scintilla, tam
subito erumpat ingens illa quantitas caloris,
quae uno fere momento, quantum vis magnam
portionem pulvertis in vapores et fluida aëri-
formia convertere valeat, et quidem eo ipso
casu, quo pulvis spatium aliquod implet, contra
omnem aditum aëris externi exacte munitum,
quemadmodum constat experimentis quibus-
dam Cel. Rumfordii, aliisque jam diutius
cognitis, quibus portio quaedam pulveris,
undique bene clausa, per scintillam electricam,
ex phiala Lugdunensi transmissam, subter ipsam
aquam accendi solet. Quaenam hic cogitari
potest sufficiens quantitas gas oxygenii, per
cujus decompositionem, ut in illis combu-
stionibus, quae siunt sub aditu aëris liberi,
calor ille produci queat
?

Cum vero quoque ex altera parte constet,
pulverem pyrium neque flammam concipere,
neque explosione consueta dissolvi posse sub re-
cipiente ab omni aëre evacuato, omnino quae-
ritur, quid nihilominus forsan exigua illa
portio aëris atmosphaerici, quae inter parti-
culas sphaeroidicas pulveris in spatium quod-
dam inclusi adhuc remanet, ad subitaneam
pulveris explosionem conferre possit, vel ex
[Seite 2016] quo alio fonte hactenus nondum satis explo-
rato, profluat quantitas illa caloris, cui, tan-
quam causae primariae, effectus mirabiles
pulveris pyrii adscribi debent.

Cum disquisitiones peculiares hunc in finem
institutae haud dubie et ad ipsam theoriam
caloris perficiendum multum conferant, optat
Societas Regia Scientiarum ut ea, quae in
explicationibus effectuum pulveris pyrii adhuc
manca et obscura sint, novis experimentis in
lucem protrabantur, et theoria quaedam hujus
pulveris, nostris etiamnum cognitionibus super
naturam caloris et fluidorum elasticorum
,
quantum fieri potest accommodata, phaeno-
menisque congruens exhibeatur.

Die physische Theorie des Schießpulvers
ist bis jetzt noch immer sehr dunkel und räth-
selhaft. Zwar kennen wir jetzt nach Ingen-
houßens und Rumfords Versuchen genauer
als ehemahls die elastischen Flüssigkeiten,
deren plötzliche Entwickelung aus dem an-
gezündeten Schießpulver, wir die erstaun-
liche Kraft desselben zuschreiben müssen;
aber noch immer ist der Hauptumstand nicht
gehörig erörtert, nähmlich aus welcher Quelle
auch durch das kleinste Fünkchen plötzlich
die ungeheuere Menge von Wärme hervor-
bricht, welche fast in einem Augenblicke eine
große Quantität Pulvers in Dämpfe und
Gasarten zu verflüchtigen vermag, und zwar
selbst in dem Falle, wenn das Pulver in
einem genau verschlossenen, mithin vor allem
Zutritte der äußern Luft verwahrten Raume
sich befindet, wie aus einigen Versuchen
Rumfords und aus andern, wo genau ver-
schlossenes Schießpulver vermittelst des Fun-
kens aus einer Leidner Flasche selbst unter
[Seite 2017] Wasser entzündet wird, hinlänglich bekannt
ist. Wo ist hier die erforderliche Menge
von Sauerstoffgas, durch dessen Zersetzung,
wie bey gewöhnlichen dem freyen Zutritte
der Luft ausgesetzten Verbrennungsprocessen,
eine so große Hize erzeugt werden könnte?

Da aber auf der andern Seite auch wieder
bekannt ist, daß keine Entzündung sind Ver-
puffung des Schießpulvers unter einem mög-
lichst luftleeren Recipienten statt findet, so
könnte man fragen, was die geringe zwischen
den Körnern einer verschlossenen Quantität
Pulvers gewöhnlich noch zurückbleibende
Menge von atmosphärischer Luft, in so fern
dieselbe Sauerstoffgas enthält, dennoch zur
Entzündung des Pulvers beytragen dürfte,
und wo überhaupt die Wärmequelle ihren
Sitz hat, die bey den bewundernswürdigen
Wirkungen des Schießpulvers eine so große,
aber bis jetzt noch nicht hinlänglich beach-
tete, Rolle spielt.

Da nähere Versuche und Aufschlüsse über
diesen Gegenstand unstreitig auch für die
ganze Wärmelehre von höchstem Interesse
sind, so wünscht die königliche Societät der
Wissenschaften eine unsern gegenwärtigen
Kenntnissen über die Natur der Wärme
und der durch sie hervorgebrachten Gas-
förmigen Flüssigkeiten, möglichst angemessene
und auf Versuche gegründete Theorie der
Entzündung des Schießpulvers, mit gehöri-
ger Rücksicht auf das Mangelhafte aller bis-
herigen Erklärungsarten, zu erhalten.

* * *

Der auf jede dieser Hauptaufgaben gesetzte
Preis, beträgt funfzig Ducaten, und der Termin
[Seite 2018] wann die Schriften die dazu concurriren wollen,
Postfrey eingesandt seyn müssen, ist der letzte
September der bestimmten Jahre.

* * *

Endlich die, eben so für die nächstfolgenden
Jahre aufgegebnen, öconomischen Fragen:

Für den Julius des nächstkommenden Jahres
wiederhohlt die königl. Societät nachstehende schon
zweymahl aufgegebene Frage noch einmahl; aber
mit Verdoppelung des dafür bestimmten Prei-
ses;
dergestalt, daß, falls Eine genügende und
alle andere überwiegende Schrift einkommt, der
Verfasser derselben den doppelten Preis, also
vier und zwanzig Ducaten erhalten soll. Falls
hingegen zwey gleich gute einlaufen, jede der-
selben mit dem sonstigen einfachen Preis von
zwölf Ducaten honorirt werden wird.

Wie können die Nachtheile, welche nach
Aufhebung der Zünfte oder Gilden ent-
stehen, verhütet oder vermindert werden?

Dahin gehört unter andern die Anhäu-
fung ungeschickter Meister, welche den
geschickteren den Verdienst rauben, und
sie verdrängen;

die Belästigung der Armencassen durch
die stets wachsende Zahl verarmter Hand-
werker und ihrer Familien, auch durch
die wandernden Gesellen;

ferner der Mangel der Sittenaufsicht
über Meister, Gesellen und Lehrlinge,
welche bisher die Gilden geführt haben.

Versteht sich, daß die hier genannten Nachtheile
nur beyspielsweise angeführt sind, und man die
Prüfung derselben allgemeiner zu nehmen, und
zu beachten hat, ob sie vorübergehender oder blei-
bender Natur sind, und ob deren Hinwegräumung
[Seite 2019] durch gewisse Mittel nicht andere und größere
Nachtheile herbeyführen könnte.

Besonders aber empfiehlt die Societät, daß
man bey der Angabe dieser Mittel auf das, was
eine längere Erfahrung in England und Holland,
eine kürzere in Frankreich, gelehrt hat, Rücksicht
nehme; und daß die verschiedenen Arten der Ge-
werbe, und das verschiedene Local, wo sie getrie-
ben werden (– große, kleine, mittlere Orte, Städte
aber plattes Land etc. –), bey der Beantwortung
nicht aus der Acht gelassen werden mögen.

Für den November eben dieses J. 1814:

Da die geringen Linnen, welche aus Nieder-
sachsen auswärts hauptsächlich doch nur in den
Handel kommen, schon seit vielen Jahren in
einem so niedrigen Preise gestanden haben,
so wünscht man eine, so viel möglich, auf
Erfahrung gegründete Untersuchung, was
der Producent der ersten Materie, der Ver-
arbeiter jeder Art, und der Kaufmann
daran wirklich verdient haben, um dar-
nach beurtheilen zu können, ob dieser
Zweig der National-Production mit wah-
rem Vortheile für die Nation verbunden,
oder nur ein Mittel geworden ist, eine
gewisse Summe Geldes aus dem Auslande
zu ziehen.

Dieser Untersuchung bittet man die Betrach-
tung
hinzu zu fügen, was in dem Falle, da
der auswärts gehende Linnenhandel auf-
hören müßte, die daraus entstehende Ver-
minderung des Flachsbaues und der Flachs-
arbeit aller Art für den Ackerbau und die
ländliche Industrie für Folgen haben wür-
de, und wie diese Lücken am zweckmäßig-
sten wieder auszufüllen wären.

[Seite 2020]

Für den Julius 1815:

Welches sind in gebirgigen Gegenden die
zweckmäßigsten Vorrichtungen, das Ab-
fließen der Aecker bey Regengüssen zu ver-
hüten, ohne in den Grabenbetten, bey star-
kem Falle der Graben, das Ausreißen des
Bodens zu sehr zu befördern?

Und jetzt eine neue für den November 1815:

Man verlangt die Theorie der Viehmästung
überhaupt, mit der Anwendung auf Mä-
stung des eßbaren vierfüßigen Haushal-
tungsviehes insbesondre.

* * *

Der für jede dieser Aufgaben bestimmte Preis
ist von zwölf Ducaten.

Die Wettschriften für die Juliusaufgaben müssen
vor dem 1. Junius, und die für den November
vor dem 1. October Postfrey eingesandt seyn.



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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