Ebendaselbst.

Herr Hofmedicus Bergmann in Celle hat der
Königlichen Societät einen interessanten Aufsatz
über die von ihm beobachtete Sandbildung im glo-
mus des Adergeflechts der Seitenhölen des mensch-
lichen Gehirns, vorlegen lassen, wozu ihm zahlrei-
che Untersuchungen des Hirns der in der dortigen
Irren-Anstalt verstorbenen, Anlaß und Stoff ge-
geben. Er zählt bis jetzt auf 20 Fälle, wo er die-
se Sandförmigen Körner am plexus chorioideus
von Seelengestörten wahrgenommen. Vielfache Ent-
artungen des glomus bey Geisteskranken machen es
wahrscheinlich, daß er zu den bedeutenden Werk-
stätten des Lebensprincips gehöre. Die sandigen
[Seite 138] Körner die sich in jenen Fällen in und um dem
glomus fanden, ähneln im ganzen denen auf der
Zirbel. Auch enthalten beiderley, nach der Unter-
suchung unsers Herrn Hofraths Stromeyer des
jüngern: phosphorsauren Kalk in vorwaltender Men-
ge; eine geringe Menge phosphorsaurer Talkerde;
von kohlensaurem Kalk eine Spur; und eine ani-
malische Substanz von der Beschaffenheit des ge-
ronnenen Eyweißstoffs. Und die Uebereinstimmung
zwischen dem beiderley Sand wird noch dadurch
bestärkt, daß der Herr Hofmedicus bey einem über
50 Jahr alten albernen blödsinnigen Manne we-
der in jenem Adergeflechte noch in der Zirbel der-
gleichen fand.