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S. 75. Die Brodfrucht aus O-taheiti ins
Englische Westindien verpflanzt.

Der unvergeßliche Capt. Bligh, Er dessen be-
rühmte letztere Fahrt nach O-taheiti mir noch insbe-
sondre dadurch wichtig geworden ist, daß er auf des
Hrn. Baronet Banks Ersuchen, einen ächten O-ta-
heiten-Schedel von einem dasigen Morai (Begräb-
nisplatz) für meine Sammlung mitgebracht,_-
nahm dort 2000 Ableger des Brodbaums (Artocar-
pus incisa) an Bord seines ganz eigens, wie zu
einer schwimmenden Baumschule eingerichteten Schif-
[Seite 111] fes, und brachte sie glücklich den 22ten Jan. 1793.
nach St. Vincent, wo sie so wie auf andern Leewards-
Inseln und auf Jamaica, aufs erwünschteste ange-
schlagen sind. Schon den 12ten Dec. 1794. schrieb
der Gärtner der die Schößlinge beym Transport be-
sorgt hatte, und zur weitern Wartung derselben
in West-Indien geblieben war, aus Ja-
maica an Hrn. Banks, daß er unter seinen
Brodbäumen bereits welche habe, die über 14 Fuß
hoch wären und über 16 Zoll im Umfange des Stam-
mes hielten.

Was die Brodfrucht (wovon ich ein Exemplar
von der Größe des Kopfs eines 3jährigen Kindes
vor mir habe) diesen Inseln werth seyn muß, kön-
nen auch Unkundige schon aus dem Geschenk ermessen
was die dortigen Pflanzer und Kaufleute dem großen
Seefahrer, der sie ihnen überbrachte, dafür ge-
macht haben. Sie baten ihn 30′000 Thaler für
sich anzunehmen, und andre 30′000 Thaler unter
seine Mannschaft zu vertheilen.