Mir hat dieser schöne Mergelstein immer aus
geognostischer Rücksicht am interessantesten geschienen:
[Seite 112] da die verschobnen Partieen der feingeschichteten Mas-
sen auf den daraus geschliffnen Täfelchen oft so sehr
nette und instructive Vorstellungen von den partiel-
len Revolutionen der Flözgebirge geben, die man die
Rücken oder Wechsel derselben nennt.
Noch mahlerischer als dieses sogenannte Marmo
Fiorentino, paësino oder ruderato ist ein auf glei-
che Weise figurirter fester Mergelstein, der vor 10
Jahren, aber wie ich höre, nur in geringer Men-
ge, in Tyrol gebrochen hat. Auf den Tafeln die ich
von daher besitze, sind die braunen, eisenschüßigen Par-
tieen, die die Landschaft mit Ruinen vorstellen, voll-
kommen wie auf den saubersten Florentinern. Statt
daß aber bey diesen der übrige Raum meist grau-
gelblich ist, so ist er hingegen bey jenen Tyrolern von
einer graulichblauen Farbe, die sich da, wo sie an
die braune Landschaft stößt, ins hellere grünliche zieht,
und so ganz täuschend einen Horizont mahlt, wie er
die bald anbrechende erste Morgendämmerung ver-
kündigt.