Eine gute Methode der Art muß dreyerley Vor-
[Seite 640] theile zusammen verbinden. Sie muß erstens
facilis paratu seyn, sich ohne viele Umstände und
Weitläuftigkeit geschwind und leicht anwenden las-
sen: zweytens muß sie sich durch die Dauer
bewähren: und drittens ist es doch auch in vie-
len Fällen gut, wenn das Verwahrungsmittel so
beschaffen ist, daß man die Gläser im Nothfall
ebenfalls ohne Umstände wieder öffnen kann.
Unter den mancherley Mitteln die man vorge-
schlagen hat zu diesem Behuf, die Fugen der Glas-
deckel zu verwahren und wovon ich die mehresten
sowohl im academischen Museum, als in mancher
eignen Sammlung selbst versucht habe, finde ich
aus jener dreyfachen Rücksicht keines so vorzüg-
lich als das folgende, das mir schon vor einigen
Jahren vom Hrn. Faujas-Saint-Fond mit-
getheilt und seitdem von mir mit dem erwünsch-
testen Erfolg angewandt worden ist. Dies ist kurz
und gut Unschlitt (vom nächsten liebsten Talglicht)
das man mit gepülverter Kreide innig durcheinan-
der mengen und die Fuge zwischen dem Glas und
seinem Deckel damit verstreichen läßt. So kann
gleich stehendes Fußes jedes Glas vor dem Ver-
dunsten verwahrt und ad interim bey Seite ge-
stellt werden bis Deckel und Rand zur festern Hal-
tung (beym Herumweisen, zur Demonstration)
noch auf die gewöhnliche Weise mit einer, vorher
[Seite 641] mehrere Tage lang und bis zur angehenden
Maceration eingeweichten Blase, überbunden wer-
den können. So habe ich nun schon mehrere Jah-
re lang Naturalien und Präparate in Spiritus,
Farbenloß und Wasserhell wie ein Thautropfe und
ohne die mindeste merkliche Spur von einiger Ver-
dunstung erhalten. Selbst wenn ich zuweilen ein
Stück in einem Glase bekommen hatte das mit
einem großen aber porösen Korke zugepfropft war,
so habe ich blos frischen Spiritus statt des vorigen
drauf thun und dann den ganzen Pfropf von Au-
ßen mit jenem Kreidetalg überstrichen und nachher
mit recht durchweichter Blase verbinden lassen,
und es hat sich eben so unversehrt erhalten als die
in Gläsern mit Glasdeckeln.