(Aus einem Briefe von Hrn. D. Barton in
Philadelphia.)
Durch neuere und genaue Untersuchungen hal-
te ich mich völlig überzeugt, daß die Siren lacer-
tina ein vollkommenes Thier und keinesweges die
bloße Larve einer großen Eidexenart ist. Von zwei
lebendigen Exemplaren, die ich sorgfältig zu beob-
achten Gelegenheit gehabt, ist das größere, das 30
Zoll lang war, vor Kurzem gestorben und von mir
genau zergliedert worden. Seine Lungen (die
Camper, wie es scheint, nicht finden konnte) fand
ich auf 17 Zoll lang und von schönem Baue. Auch
die Leber ist von ansehnlicher Größe. Das Thier
hat keine Rippen, aber zahlreiche Wirbel. Das
lebendige Specimen, das ich vor mir habe, füttre
[Seite 487] ich mit gekochtem Fleisch und lebendigen Regenwür-
mern. Es ist sehr gefräßig, stark und flink. Ich
halte es in einem gläsernen Gefäße mit Wasser.
Seine Kiemen sind fast in beständiger Bewegung.
Von Zeit zu Zeit (ohngefähr 10 oder 12 Mal in
einer Stunde) hebt es den Vorderkopf aus dem Was-
ser und öffnet den Mund, um Luft zu schöpfen,
und treibt hingegen das Wasser oder den Schlamm,
den es durch den Mund eingenommen hat, durch
die drei Kiemenöffnungen an jeder Seite des Halses
wieder von sich. Seiner beiden Füße bedient sich
das Thier nicht, wie manche gemeint haben, statt der
Flossen zum Schwimmen, sondern wirklich als Füße
beim Kriechen, Wühlen auf dem Grunde u. dergl. –
Es giebt in den vereinigten Staaten verschiedene
Gattungen von diesem sonderbaren Thiergeschlechte.
In Südcarolina ganz zuverlässig eine große
Gattung mit vier Füßen. Hingegen kann ich von
Hrn. von Beauvois’s Siren operculata, die
ich in der Nachbarschaft von Philadelphia fin-
en soll, nichts Gewisses sagen.