(Ebenfalls aus Briefen des Hrn. Hofraths Ti-
lesius.)
Die Ainos (oder sogenannten behaarten Ku-
rilen), die wir sowohl auf Matsmai unter
japanischer Botmäßigkeit, als auch auf Sega-
lien in der Bai Aniwa oder Lachsforellenbucht
gefunden haben, sind von gelbbräunlicher Farbe,
mehrentheils klein, aber von sehr ebenmäßigem Kör-
perbau, dabei stark und flink; haben langes, schwar-
zes straffes Haar, das die Männer zum Theil auf
dem Scheitel abschneiden, hingegen den Bart wach-
sen lassen. Sie haben schwarze große Augen und
breite Jochbeine, wie die Kurilen und Kamstcha-
dalen, denen sie überhaupt in der Gesichtsbildung
ähneln. Die Weiber sind um den Mund herum
blau tatowirt. Das Volk ist träge und faul, klei-
det sich in Wolfspelze oder Bärenfelle, trägt See-
hundstiefeln und mehrentheils einen Strohut, der
mit Fischbein benäht und auf der Spitze mit einem
[Seite 503] Ringe versehen ist. Sie leben vom Fischfange, und
ihre Waffen sind Bogen und Pfeile und Messer.
Sie wohnen in zuckerhutförmigen Hütten von Stan-
gen, Stroh und Fellen zusammengesetzt; nur auf
Cap Crillon (Japan. Karafuta), wo die
Japanesen von Matsmai Niederlassungen haben,
sind auch die Häuser nach japanischer Bauart, doch
auch meist mit schrägen Wänden. An dem Feuer,
das beständig darin unterhalten wird, sieden und
braten und räuchern sie ihre Fische.
Unter den Schaalthieren an der dasigen Küste
findet sich auch der Papiernautilus. Ich bot jedem
Matrosen, der mir einen mit dem noch darin befindli-
chen räthselhaften Thiere bringen würde, zehn Piaster,
Bis jetzt zwar vergebens, doch gebe ich die Hoffnung
noch nicht auf, da wir noch einmal diese Insel be-
suchen werden. Inzwischen ist es mir sehr unwahr-
scheinlich, daß der ursprüngliche Bewohner dieses
merkwürdigen Schneckenhauses eine wahre Sepie
seyn sollte.