Vorrede.

Die gute Gelegenheit die sich in Göt-
tingen darbietet die wichtigsten,
zumal ausländischen neuen Bücher, so
ziemlich aus erster Hand zu haben, hat
den Herausgeber veranlaßt, diese medi-
cinische Bibliothek zu besorgen. Er ist
dabey durch die Güte teilnehmender
Freunde unterstützt worden, so daß schon
dieses erste Stück mit den Arbeiten meh-
rerer öffentlichen Lehrer, und einiger an-
dern durch ihre Schriften berühmten Aerz-
te, ausgeziert ist. Besonders wird man sich
[[VI]] befleissigen, von den wichtigsten auslän-
dischen Werken die in Deutschland nur
wenig oder späte bekannt werden, zei-
tige Anzeige zu thun.

Eine Hauptabsicht aber ist – ausser
den praktischen wichtigsten Werken, auch
die neuen Entdeckungen in der Anato-
mie, Physiologie u.a. theoretischen Fä-
chern der Medicin, unter den prakti-
schen Aerzten dadurch bekannter zu ma-
chen; da es vielen würdigen Männern
unter ihnen an Gelegenheit oder auch
an Zeit fehlen muß sich aus den neuen
Werken der Art selbst unterrichten zu
können, und manche Praktiker auch
wol aus Gewissenhaftigkeit den Liber
clausus bey ihrer Promotionsceremonie
[[VII]] durch allzuvieles lesen zu entweihen Be-
denken tragen.

Hingegen bleibt das unermeßliche
und in unsern Tagen von so unzähli-
gen rüstigen Händen bearbeitete Feld
der Naturgeschichte, bis auf kleine Aus-
nahmen, von dem was z.B. von einem
nähern Nutzen für die Medicin seyn
möchte u.s.w. davon ausgeschlossen.
So auch die Chirurgie, über welche Hrn.
Hofr. Richter’s Bibliothek bekantlich
im gleichen Verlag herauskommt.

Die übrige Einrichtung, besonders
auch der jedem Stücke angehängten Bey-
fugen, ergiebt sich von selbst.

Vier Stücke, jedes von ohngefähr
12 Bogen, werden einen Band ausma-
chen, davon etwa jährlich einer her-
auskommen möchte. Göttingen, den
12ten Februar 1783.