‘„Eine kleine Anmerkung
erlauben Sie mir zu jener Stelle .... die irgend
zu Missverständniss Anlass geben konnte. Es ist da
von drey Fossilien die Rede, die sehr von einander
verschieden sind. a) Vom gemeinen Fraueneis, das
in der Mineralogie ins Kalkgeschlecht gehört (unter
die Sulfates calcaires). b) Vom sogenannten Russi-
schen Glas, einer Abart des Glimmers aus dem Thon-
geschlechte, und c) vom Talk, der wegen seines
Gehalts von Bittererde (Magnésie) dem Talkge-
schlechteangehört. Ihre schönen Tafeln vom sel. Insp.
Köhler sind von der ersten Art, und gehören zu einer
Gattung mit den grossen wasserhellen Selenit-Krystal-
len. Es ist mir aber nicht bekannt, dass dieser
Gyps Spat oder Selenit jemahls wäre von Mineralogen
Talk genannt worden. Wohl hat man ihn hingegen
ehedem oft mit dem sehr elastischen glimmerartigen
Russischen Frauenglas verwechselt, das in Siberien
und Russland zu Fensterscheiben, und bey uns, wie
Sie in der Note bemerkt haben, zu Porte-Objets
in den Mikroskopen-Schiebern gebraucht wird.
Oft sieht man es auch vor den kleinen Gemälden
auf den heiligen Bilderchen, die so häufig in katho-
lischen Klöstern auf den Kauf verfertigt werden,
daher dann auch dieser Glimmer im Französischen
Pierre à Jesus genannt wird. Das, was aber die Schi-
nesen zum Druck ihres hübschen, matt silberglän-
zenden Tapetenpapiers anwenden, ist der wahre
(vulgò sogenannte Venetianische) Talk, das nämli-
[Seite 497] che Fossil, das Ihr berühmter und geistreicher Lands-
mann, der Baron Tott, im J. 1785 als eine minerali-
sche Seife bey Schrauben u.s.w. vorschlug, die Rei-
bung zu mindern. Allerdings hat es zu diesem Be-
hufe viele Vorzüge vor der Fettseife. Doch weiss
ich nicht, ob es auch bey den Stellschrauben der
künstlichen Horizonte anwendbar ist, von denen Sie
S. 251 sprechen”’. . . . . . .