Mein verehrter Freund der Konigl. preuss. Oberberg-
rath Hr. J.A. von Humboldt hat seit 3 Jahren, die er
grossentheils in Geschäften auf Reisen zugebracht, den-
noch einen Theil seiner wenigen Musse auf ausnehmend
scharfsinnige vielfach veränderte (zumal auch auf wunden
Stellen des menschlichen Körpers angestellte) Versuche
über die Galvanische sogenannte thierische Electricität
verwandt, wodurch er auf Wege geführt worden, die
fruchtbare wichtige Aussichten zur nähern Kenntniss der
Lebenskräfte überhaupt, und der Functionen des Nerven-
systems insbesondre (z.B. mittelst eines sensiblen Wir-
kungskreises der Nerven) so wie der vita propria einzel-
ner Organe, und selbst zur Bestimmung der Grenzen der
Animalität u.s.w. öffnen.
Eine abermalige naturhistorische Reise hindert ihn die
Resultate dieser Untersuchungen, so wie er gedachte,
schon in einigen Wochen auf wenigen Bogen bekannt zu
machen. Ich hoffe aber doch nach im diesjährigen Herbst
das Mscpt. dazu von ihm zu erhalten, da ich dann diese
seine Physiologische Versuche über gereizte Nerven und
Muskelfasern (vielleicht mit einigen Anmerkungen, wenn
mir eine verwandte Arbeit, mit welcher ich mich beschäf-
tige, dazu Anlass geben sollte) herauszugeben gedenke.