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Goettingen den 19 Jul. 1817
Hoffentlich haben Sie mein Verehrtester Freund und Gönner
die beiden neusten Bände unsrer SocietätsSchrifften durch Hn.
Treutel erhalten dem Sie durch meinen Verleger Dieterich mit der ausdrück-
lichen Bedingung zur Besorgung gegeben worden, dass Ihnen der
Empfang derselben keine Unkosten verursachsen dürfe.
Ihre gefällige Notiz von den jetzigen resp. Functionen oder
Ruhestand derjenigen dortigen Gelehrten, welche Miglieder oder
Correspondenten der hiesigen Soc. der Wissensch. sind, kam noch
vollkommen zu rechter Zeit. Dass Sie aber meine Bitte um diese
Nachricht erst so spät erhalten haben, dient mir zu einer neuen
Bestätigung der Maxime die ich offt andern Leuten sage wenn
Sie Briefe mit Gelegenheit verschicken, dass die beste Gelegenheit
von allen doch immer die Post bleibt.
Ihrem mir gütigst angekündigten Règne animal sehe ich mit
warmer Sehnsucht entgegen.
Meinen herzlichen Dank für Ihre freundschafftliche Theilnahme
an meinem Augenübel (rheumatische Photophobie mit Augenlieder-
krampf). Wären meine leiblichen Augen nicht besser –
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und dagegen meine geistigen etwa auch in etwas lichtscheu
geworden, so hätten unsre guten Freunde die Naturphilosophen
wohl gar noch einen Proselyten an mir machen können.
Seit Weihnachten ist ein mächtiges Ablager von fossilen Mam-
mut’s und Rhinocerknochen bey Tide im Braunschweigischen
– wie zu Canstadt entdeckt, gerade an den beiden von Ihnen
angeführten Orten wo schon vor circ[a?] 100 Jahren dergleichen
ausgegraben sind.
Und schon sind’s 10 Jahre da Sie mir den Schatz von Belegen
zu Ihren grossen Entdeckungen in der Geschichte jener prä-
adamitischen Thierwelt zeigten, und schier 20 J. da mir
eben diese Gegenstände zu erst die Ehre Ihres Briefwech-
sels verschafften.
Voll der wahresten Hochachtung
Ihr treustergebenster
J. Fr. Blumenbach |
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