Blumenbach – Online Digitalisate und Transkriptionen zu den Briefregesten
Absender/Empfänger: Blumenbach an Joseph Frank.
Datum: 1831, Okt. 11
Ort: Göttingen
Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Handschriftensammlung, Autogr. 21/57-3.
Transkription
Ich vermag es nicht auszudrücken Theuerster Herr Staats-Rath mit welchen
vielen und lebendigen Gefühlen ich mich beehre Ihnen Namens und im Auf-
trage der hiesigen Königlichen Societät (nicht Academie) der Wißenschafften
zu melden daß Sie von derselben  einstimmig zu ihrem Mitgliede ernannt
worden, und Ihnen das beyliegende Diplom darüber zu zusenden.

Ja welche vielartige Reminiscenzen sind dadurch wieder von Neuem bey mir
rege worden! Von a[nno] [17]85 an wo ich Sie zu meinen treufleißigen lieben
Zuhörern zählte.

Außer Ihrem mir so theuren Hochverdienten Herrn Vater sind auch meine übrigen
medicinischen Collegen jener Zeit vor mir dahin gegangen von wannen Niemand
zurückkehrt –

Wie offt und mit welcher wahren Bewunderung ich Ihrer auf Ihrer so Ruhm-
vollen Lebensbahn und so fruchtbaren Wirkungskreisen gedacht habe, bedarf
keiner Versicherung.

Vor allem aber bey dem großherzigen reichen Legate das Sie unsrer
Societät der Wissenschafften in Ihrem wohl dort deponierten Testamente
vermacht haben; welche dagegen die doppelte Verpflichtung in Betreff der
Fortsetzung Ihrer Gehaltreichen Praecepta praxeos medicae und der auf-
zugebenden Preißfragen pünctlich erfüllen wird.

Mit treuester Erkenntlichkeit habe ich die Ehre Hochachtungsvoll zu
beharren Ew. Hochwohlgebohren ganz ergebener
J. Fr. Blumenbach
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