|
Meinen herzlichen Dank Theuerster Freund und Gönner
für Ihren lieben Brief; aber auch mein herzliches Be-
dauern daß es die Umstände jetzt nicht gestatten unser
Museum durch den Ankauf der trefflichen Knochischen Insekten-
sammlung zu bereichern. Zumahl wir in kurzem den Mitauf-
seher des zoologischen Faches des Musei, Hn Prof. Osiander
verlieren werden der den Catalog jener Sammlung hätte ver-
fertigen und sie mit der schon vorräthigen verbinden müßen.
Den Mitaufseher des mineralogischen Faches, unsern herrlichen
Hausmann erwarte ich nun in der Mitte des März von seiner
„durchaus glücklichen Reise“ wie er mir schreibt, wieder zurück.
Jetzt ist er in Rom. Die Alpen und besonders die Apenninen
haben ihm schon eine reiche Ernte für sein geologisches Studium
geliefert. Und wie ergiebig wird ihm zu diesem Zweck nun auch
der vulkanische Boden werden. So wie wir auch eine Fülle von
neuen und wichtigen Aufschlüßen über die Kunst des Alterthums,
besonders in Bezug auf die Technik und die Natur der Materia-
lien von ihm zu erwarten haben.
Und nun leben Sie wohl mein Theuerster Freund und laßen
mich Ihrem Gütigen Andenken ferner empfohlen seyn. Mit Herz und Mund
Ihr treustergebenster
J. F. Blumenbach
den 10ten Jan. 1819. |
|