Blumenbach – Online Digitalisate und Transkriptionen zu den Briefregesten
Absender/Empfänger: Blumenbach an Friedrich Gottlieb Welcker.
Datum: 1820, Febr. 14
Ort: Göttingen
Überlieferung: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Cod. Ms. S 685.
Transkription
Montag [ausgedrückt durch das astronomische Symbol für den Mond] den 14ten Febr.

Meinen herzlichen warmen Dank Theurer Freund
und unvergeßlich lieber Excollege für das doppelte
köstliche Geschenk womit Sie mich erfreut haben.
Ihren vortrefflichen Zoega* haben wir hier im Hause
so wie unsre Freunde (auch in Hannover) mit größtem
vielseitigen Intereße gelesen.
Bey mir hat der werthe vormahlige Zuhörer auch des-
halb einen Stein im Brete [sic] weil mir seine Autorität
(obelisc. p. 264) bey meiner meiner Aeußerung vom nicht hohen
Alter der beiden della Valleschen Mumien zu statten
kam, die mir einige der Herren in Dresden als
Naseweisheit übel nahmen.
Von den dreÿ ehrwürdigen altRömischen Hirnschalen
womit Sie meine Schädelsammlung bereichert haben,
zeichnen sich besonders zweÿe durch edle Vertical-
norm aus die ich zur Beurtheilung und Bestimmung
der verschiedenen Schädelform vorgeschlagen habe.
Mit desto größerm Interesse habe ich H. Ruckstuhls
Nachricht** in Ihrem Jahrbuch gelesen.
Wer sich von Ihren dortigen Herren Collegen meiner
erinnert den grüßen Sie verbindlichst von mir.
Unwandelbar mit Herz und Mund T[otus] T[uus]
J F Blumenbach

* Wohl: Welcker, Friedrich Gottlieb: Zoega’s Leben. Sammlung seiner Briefe und Beurtheilung seiner Werke. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1819.
** Wohl Karl Ruckstuhl: „Nachgrabungen bei Bonn. Jahr 1818 und 1819. Hiezu eine lithographirte Zeichnung.“ In: Jahrbuch der Preußischen Rhein-Universität 1 (1819), S. 159–223.


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