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Chronologische Übersicht der Reisen Blumenbachs

 


Göttingen lag im 18. Jh. am Südrand des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg. Auch kürzere Reisen Blumenbachs führten deshalb meist in oder durch „auswärtige“ Territorien. Für größeren Bildausschnitt, Erläuterungen und Quellenangabe Abb. anklicken.
Aufgelistet sind Blumenbachs bisher bekannte Reisen und Aufenthalte außerhalb Göttingens ab 1775, die aus gedruckten Quellen bekannt sind. Reisestationen oder -ereignisse werden nach Möglichkeit tagesgenau angegeben. Das Anklicken des  i -Symbols öffnet ein Fenster mit den jeweiligen Literaturangaben, ggf. mit einem Link zu deren online-Versionen.
Blumenbach unternahm Reisen sowohl aus wissenschaftlichen als aus dienstlichen, diplomatischen und privaten Gründen. Eine klare Trennung ist oft nicht möglich. So verband er beispiels­weise Reisen in seine Heimatstadt Gotha (wohin er neben familiären auch professionelle Kontakte hatte, etwa zu Franz Xaver von Zach) mit wissenschaftlich für ihn fruchtbaren Besuchen bei Goethe in Weimar und in Jena. Umgekehrt hatten vermutlich die Besuche der Forschungseinrichtungen in der Residenzstadt Kassel auch gesellige und unterhaltende Elemente. Die von Blumenbach besuchten Heilbäder – Pyrmont und, in geringerem Maße, Driburg, Eilsen und Rehburg – wiederum waren Treffpunkte der regionalen, überregionalen und inter­nationalen Elite  i  . Darunter waren auch Vertreter von Kultur, Wissenschaft und staatlicher (Wissenschafts-)Verwaltung, so etwa Blumenbachs Schwiegervater Georg Friedrich Brandes, der – wie später dessen Sohn Ernst – in der Landesregierung von Hannover für die Universität Göttingen zuständig war. Auch bei Blumenbachs Besuchen bei seinen Schwiegereltern und seinem Schwager in Hannover kamen deshalb vermutlich Universitätsangelegenheiten zur Sprache.
Neben den beiden größeren wissenschaftlichen Auslandsreisen Blumenbachs (in die Schweiz, 1783; nach London, 1791/1792) und der überwiegend diplomatischen Mission nach Paris (1807) dokumentiert das Verzeichnis eine intensive Reisetätigkeit Blumenbachs in Südniedersachsen und Thüringen, in etwa im geographischen Dreieck Hannover – Kassel – Weimar. Greifbar wird darin ein durch regelmäßige persönliche Präsenz gepflegtes professionelles und vor allem privates Netzwerk auf regionaler Ebene. Es tritt neben die lokalen Göttinger Beziehungen einerseits und die Beziehungen auf nationaler und internationaler Ebene andererseits. Letztere unterhielt Blumenbach fast ausschließlich durch seine Korrespondenz (und gelegentliche Besuche auswärtiger Wissenschaftler in Göttingen, siehe unten).
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1771 Göttingen.
Besuch in Göttingen, von Blumenbachs damaligem Studienort Jena aus.  i  

1775 ca. 10. April: Kassel.
Besuch des Kunsthauses im Ottoneum am 10. April, gemeinsam mit weiteren Göttinger Studenten.  i 

1776 24.–31. Mai: Besuch in Gotha.
Gemeinsam mit Christian Gottlob Heyne; in Verbindung mit dem Pfingsttermin (26. Mai).  i 

1777 vor 14. Apr.: Reise nach Hannover.
Übernahme der für das Academische Museum Göttingen bestimmten Mineraliensammlung der königlichen Bibliothek. Eintrag im Fremdenbuch der kgl. Bibliothek am 19. Apr.  i  ; Rückkehr nach dem 21. Apr.  i  und vor dem 29. Apr.; während des Aufenthalts Besuch des Gartens in Herrenhausen und intensive Teilnahme am Gesellschaftsleben in Begleitung von Heinrich Christian Boie.  i  .

1.–14. Okt.: Reise ins Waldecker Land.
Vgl. Blumenbachs Reisebericht „Bemerkungen auf einigen Reisen ins Waldecksche gesammlet [von Hrn. Prof. Blumenbach]“, in August Ludwig Schlözers … Briefwechsel, meist historischen und politischen Inhalts 3. Th. (1778, Heft 16), S. 229–237.
Reiseverlauf: Anreise über Dransfeld, Münden, Kassel  i  (Besichtigung von Menagerie, landgräflicher Bibliothek, Altertumssammlung; Besuch bei dem Bildhauer Johann August Nahl d. Ä.); Weiterreise durch den Habichtswald (Dörnberg, Bodenhausen, Burghasungen, Altenhasungen, Elmarshausen, Viesebeck, Lütersheim, Volkmarsen, Külte, Wetterburg) nach Arolsen. Exkursionen zur Eremitage Markusstein bei Herbsen, in die Schieferbrüche bei Wirminghausen (8.–9. Okt.) und Umgebung (Adorf mit dem Martenberg, Rhenegge, Sudeck, Giebringshausen); Antritt der Rückreise: 13. Okt., über Volkmarsen, Westuffeln, Kassel (Übernachtung); Eintreffen in Göttingen: 14. Okt.  i  

1778 vor 29. Apr. bis nach 10. Mai: Reise ins Waldecker Land.
Vgl. Blumenbachs Reisebericht „Bemerkungen auf einigen Reisen ins Waldecksche gesammlet [von Hrn. Prof. Blumenbach]“, in August Ludwig Schlözers … Briefwechsel, meist historischen und politischen Inhalts 3. Th. (1778, Heft 16), S. 229–237.
29. April: Ankunft in Kassel auf der Hinreise  i ; 10. Mai: Ankunft in Kassel auf der Rückreise  i  ; Exkursionen von Arolsen aus: 3. Mai: Berg „Cappenstein“ bei Adorf; 7. Mai: Berg „Lammsberg hinter Wetterburg“ (ein ehem. Vulkan); 9. Mai: „Ammenhausen, Roden“.  i 

1779 ca. 8. und 9. April: Kassel.
Ankunft in Kassel am 8. April  i  ; Besuch des Museums (im Ottoneum oder evt. bereits im 1779 eröffneten Fridericianum) am 9. April, gemeinsam mit Jonathan Blackwell.  i 

ca. 23. Mai: Exkursion in den Harz.
Termin: In den akadem. Pfingstferien (Pfingsttermin 1779: 23. Mai); u. a. Besuch der Baumannshöhle bei Blankenburg.   i 

Anfang Nov.: Besuch in Arolsen
In Begleitung von Blumenbachs Frau Louise Amalie.  i 

ab 20. Dez.: Besuch in Gotha
Abreise aus Göttingen: 20. Dez.  i 

1780 Mitte/Ende Mai: Exkursion in die Region von Pyrmont.
Termin: Vielleicht in den akadem. Pfingstferien (Pfingsttermin 1780: 14. Mai); Rückreise über Hannover (20.–22. Mai); Rückkehr nach Göttingen: 23. Mai.  i 

1781 vor 13. Jan. bis vor 24. Jan.: Besuch in Arolsen und Kassel.
Ankunft in Kassel am 13. Jan.  i  ; Rückkehr nach Göttingen vor dem 24. Jan. 1781; wohl nur kurzer Aufenthalt in Arolsen (um Georg von Waldeck, einen in Arolsen zu Gast anwesenden Sohnes der Fürstin und Amateur-Mineralogen, und dessen Sammlungen kennenzulernen?); auf Hin- oder/und Rückreise Aufenthalt bei Samuel Thomas Soemmerring in Kassel.  i 

Ende Mai/Anfang Juni: Besuch in Gotha
Vermutlich in Verbindung mit dem Pfingsttermin (27. Mai).  i 

Ende Dez.: Reise nach Clausthal im Harz.
Übernahme der für das Academische Museum Göttingen bestimmten Mineralien- und Modellsammlung Georg Andreas Stelzners.  i 

1782 nach 30. März–vor 12. Apr.: Exkursion in die Region von Pyrmont.
Abreise aus Göttingen nach 30. März  i  ; Hin- und Rückreise über Hannover (auf der Rückreise dort am 9. Apr.); Rückkehr nach Göttingen vor dem 12. April.  i 

ab 23. Sept.: Besuch in Gotha
In Begleitung seiner Frau.  i 

1783 25. Apr.–11. Okt.: Reise in die Schweiz.
In Begleitung seiner Frau und seiner Nichte Therese Heyne.
Reiseverlauf: 25. Apr.: Abreise aus Göttingen  i  über Gotha  i  nach Weimar; 28. Apr. (mittags)–2. Mai (vormittags): in Weimar  i  ; 2. (abends)–6. Mai: Jena  i  ; Weiterreise u. a. über Nürnberg  i  und Augsburg  i  nach Zürich; Ankunft in Zürich kurz nach dem 16. Juni  i  ; zwischen 30. Juni und 20. Juli  i  : Winterthur, St. Gallen (5. Juli)  i  , Wildkirchli (drei Höhlen im Alpsteinmassiv), Sennwald (Dorf bei Werdenberg, Kanton St. Gallen) und Burg Forstegg (8. Juli)  i  , Glarus, Richterswil  i  , Zug (dort bis 20. Juli  i  ); ab 20. Juli: Luzern  i  ; 23.–24. Juli: von Luzern aus nach Gersau, Brunnen, Schwyz, Altorf, Stans, Buochs und in den Kanton Unterwalden  i  ; 18. Aug.: Faucigny  i  ; 21. Aug.: Genthod (Besuch bei Charles Bonnet  i  ); 23. Aug.: Chamonix  i  ; ca. Mitte Sept.: Darmstadt  i  ; 16. Sept.: Frankfurt  i  ; ab 25.(?) Sept.: Gotha  i  ; 11. Okt.: Rückkehr nach Göttingen.

1784 Sommer: Exkursion in den Harz.  i 

1785 27. März (Ostern)–vor 11. April: Reise nach Kassel (und Arolsen?)
In Begleitung seiner Schwägerin Georgine Heyne und seiner Nichte Marianne Heyne, die evt. von Kassel aus nach Gotha reisten. Aufenthalt Blumenbachs in Kassel nur am 27. März, dann Weiterreise (evt. nach Arolsen?).  i 

nach 21. Sept./vor 22. Okt.: Besuch in Gotha.  i 

vor 1. Nov.: Reise nach Clausthal im Harz.
Zweck der Reise war es, seine Nichte Marianne Heyne abzuholen.  i 

1788 ca. 11. Mai: Kassel.
Ankunft in Kassel am 11. Mai  i  ; Besuch des Museums im Fridericianum am 12. Mai, vermutlich im Rahmen einer gemeinsamen Exkursion Göttinger Studenten, der auch [Friedrich Ludwig Wilhelm] Meyer, Christoph Girtanner, Georg Friedrich Christoph Sartorius (ab 1827: Sartorius von Waltershausen) und Alexander Crichton angehörten.  i 

ab 12. Juli–nach 26. Juli: Aufenthalt in Pyrmont.
Nach einer schweren, bis ca. 5. Juli andauernden Erkrankung.  i 

1789 30. März(?)–ca. 12. Apr.(?): Besuch in Gotha.
Der vermutete Endtermin der Reise ist das Osterdatum im Jahr 1789.  i 

4. Juni–vor Ende Juni: Aufenthalt in Pyrmont.
Wohl in der Woche bzw. den Wochen nach Pfingsten (31. Mai).  i 

Ende Sept.–Mitte Okt.(?): Besuch in Gotha.
Anwesenheit in Gotha belegt am 27. Sept.; am 12. Okt. scheint Blumenbach noch nicht wieder zurück in Göttingen gewesen zu sein. In Gotha traf Blumenbach u. a. Johann Gottfried Herder; Empfänge bei Mitgliedern der herzogl. Familie. Auf der Rückreise nach Göttingen evt. Besichtigung von Fossilien in Mühlhausen.  i 

1790 ca. 4. April (Ostern): Besuch in Hannover.
Besuch bei Blumenbachs Schwiegereltern, Anna Friederike und Georg Friedrich Brandes.  i 

Ende Mai: Besuch in Hannover.
Reise vermutlich in der Woche nach Pfingsten (Pfingsttermin 23. Mai); belegt sind: Eintreffen in Hannover vor dem 25. Mai; Abreise aus Hannover nach dem 28. Mai; vermutete Rückkehr nach Göttingen ca. 30./31. Mai.  i 

ca. 1. Juli–20. Juli: Aufenthalt in Pyrmont.  i 

Aug.: Exkursion in den Harz?
Die Herausgeber des Blumenbach-Briefwechsels vermuten aufgrund einer – nicht eindeutigen – Bemerkung Lichtenbergs eine Abwesenheit Blumenbachs aus Göttingen zwischen Anfang August und etwa dem 14. Aug. Falls dies zutrifft, käme als Grund eine Harz-Exkursion in Frage, da Blumenbach nach Gotha scheinbar bevorzugt im Herbst reiste und er im vorangehenden halben Jahr bereits zweimal bei seinen Schweigereltern in Hannover und im Juli in Pyrmont gewesen war.  i 

Ende Sept.: Reise nach Kassel
In Begleitung von Blumenbachs Frau und seiner Nichte Marianne Heyne, daher evt. eher eine private als eine wissenschaftliche Reise.  i 

1791 nach 17. April–vor 2. Mai: Besuch in Gotha.
Osteraufenthalt in Gotha (Ostertermin: 24. April). Abreise aus Göttingen nach dem 17. April  i  ; Ankunft in Gotha am 22. April; Abreise aus Gotha am 27. April; Rückkehr nach Göttingen vor dem oder am 2. Mai.  i 

ab 9. Juli: Aufenthalt in Pyrmont.
Abreise aus Göttingen: 9. Juli.  i 

1791–1792 2. Nov. 1791–13. Apr. 1792: Reise in die Niederlande und nach London.  i 
Reiseverlauf: 2. Nov.: Abreise aus Göttingen; 4. Nov.: Hannover; 12. Nov.: Harderwyk  i  ; 19.–20. Nov.: Haarlem  i  ; 25.–26. (oder 27.?) Nov.: Amsterdam  i  ; 27. Nov.: Haarlem  i  ; 7. Dez.: Den Haag; Besichtigung eines angespülten Walkadavers zwischen Zandvoort und Wyk aan Zee  i  ; 12. Dez.: Rotterdam, u. a. mit Besichtigung des Museum Geversianum  i  ; Überfahrt (von Helvoet nach Harwich?)  i  ; 16. Dez.: Ankunft in London; 25. Dez.: Abreise nach Windsor; dort u. a. Zusammentreffen mit Jean André Deluc; 27. Dez.: Audienz bei König Georg III. und Königin Charlotte; zwischen 25. und 31. Dez.: Cyphenham; Rückkehr nach London vor dem 1. Jan. 1792; unbekannter Zeitpunkt: Kew; Oxford. Liste  i  mit einigen der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontakte und Termine Blumenbachs in London von Jan. bis März 1792. Aufenthalt in London bis mindestens 24. März  i  . Überfahrt von Harwich nach Helvoet  i  ; 10. Apr.: Hannover; 13. Apr.: Rückkehr nach Göttingen.

1792 ab 21. Mai: Besuch in Gotha.
Abreise aus Göttingen: 21. Mai  i  ; Pfingsttermin: 27. Mai.

bis 20. Juli: Exkursion in den Harz.  i 

19. Sept.–3. Okt.: Besuch in Gotha, Weimar und Jena.
In Begleitung von (u. a.) Marianne Heyne und Madame de Livron. Abreise aus Göttingen: 19. Sept.; (spätestens ab) 28. Sept.–1. Okt.: Weimar; 28. Sept.: Ausflug nach Schloss Tiefurt, Treffen mit Herder; 29. Sept.: Empfang bei Hof, Fahrt nach Jena; 30. Sept.: Museum in Jena, Besuch bei Blumenbachs Schwager Johann Heinrich Voigt; 1. Okt.: Rückreise nach Gotha  i  ; 3. Okt.: Besuch des Observatoriums auf dem Seeberg bei Gotha.  i 

1793 ab 20. Juli: Aufenthalt in Pyrmont.
Abreise aus Göttingen: 20. Juli.  i 

Ende Sept.: Besuch in Gotha und Weimar.
U. a. Treffen mit Goethe.  i 

1794 Mitte Juni: Reise in den Harz
(U. a.?) Besichtigung der Grube „Dorothea“ am 18. Juni 1794  i .

1. Julihälfte: Aufenthalt in Driburg.
Achttägiger Aufenthalt. Abreise aus Göttingen: evt. vor 6. Juli  i  ; Rückkehr nach Göttingen vor 22. Juli.  i 

1795 16.–ca. 24. Juli: Aufenthalt in Driburg.
Achttägiger Aufenthalt. Abreise aus Göttingen: 16. Juli.  i 

1796 ca. 15. Mai: Besuch in Gotha.
Achttägiger Aufenthalt in der Pfingstzeit (Pfingsttermin: 15. Mai).  i 

ca. 24. Sept. –(mindestens) 14. Okt.: Besuch in Gotha, Weimar und Jena.
Anwesenheit in Gotha belegt mindestens am 28. und 29. Sept. und vom 4. bis 7. Okt.; 13. Okt.: Besuch in Jena; Zusammentreffen mit Friedrich Schiller; in Weimar Treffen mit Goethe.  i 

1797 nach 13. Apr.: Besuch in Hannover.
Besuch in der Osterwoche (Ostertermin: 16. April); Abreise aus Göttingen am oder nach dem 13. Apr.  i 

nach 22. Mai–vor 5. Juni: evt. Besuch in Gotha.
Reise in der Woche vor Pfingsten (Pfingsttermin: 4. Juni), evt. nach Gotha.  i 

1798 Anfang Apr.: Reisen nach Nordhessen (und Thüringen?).
Reise in der Osterzeit (Ostertermin: 8. April), laut Urlaubsgesuch „ins Heßische und Thüringische“  i  ; Abreise aus Göttingen wohl nach dem 2. Apr.  i  ; Ankunft in Kassel am 7. Apr.  i  . Ein vielleicht ursprünglich geplanter Besuch auch in Gotha fand nicht statt.  i 

26. Sept.–ca. 9. Okt.: Besuch in Gotha, Weimar und Jena.
Abreise aus Göttingen: 26. Sept.; Rückkehr nach Göttingen: 9. Okt.  i  ; in Jena Besuch bei Blumenbachs Schwager Johann Heinrich Voigt und (vermutlich) bei Christian Wilhelm Büttner  i  und in Weimar bei Karl August Böttiger; Aufenthalt in Gotha evt. erst auf der Rückreise aus Jena.

1799 erste Septemberhälfte: Reise nach Gotha und Eisenach.
Anlass der Reise war eine unbekannte Familienangelegenheit; Blumenbachs Frau war bereits am 29. Aug. in Eisenach und hielt sich insgesamt 10 Wochen dort auf  i  ; Blumenbach selbst war vor dem 9. Sept. für einen Tag in Gotha  i  . Ein Hinweis auf familiäre oder freundschaftliche Verbindungen Blumenbachs oder seiner Frau nach Eisenach ist evt. die Übernahme der Patenschaft der am 5. Juli 1800 geborenen Tochter von Immanuel Christian Ernst Görwitz durch Blumenbachs Tochter Emma  i  . Außerdem erklärte Blumenbach 1805 anlässlich des Todes einer anderen Patin dieses Kindes, Christina Friederika Carolina Henschel: „Außer Trauerfällen in meiner Familie wüßte ich mich schwerlich eines zu erinnern der einen so innigen und ich kann wohl sagen erschütternden Eindruck auf mich gemacht hätte.“  i 

1800 3.–ca. 10. Juni: Exkursion in den Harz.
Abreise: 3. Juni; Reise in Begleitung seiner Frau. Laut Angabe Georg Heinrich Wilhelm Blumenbachs auf derselben Route, die dieser vom 11.–18. Mai 1799 mit sechs englischen Studenten genommen hatte, demnach vermutl.: Scharzfeld (Einhornhöhle), Lauterberg, St. Andreasberg, Brocken, Elbingerode, Baumannshöhle, Blankenburg, Wernigerode, Drübeck, Harzburg, Goslar, Clausthal (Bergwerke).  i 

[1800] [Ende Juli–vor 7. Aug.]: Aufenthalt von Louise Amalie Blumenbach in Rehburg.  i 
Blumenbachs Frau hielt sich allein im Kurbad Rehburg auf, vermutlich, weil Blumenbach vom 1. Juli bis 31. Dez. 1800 als Dekan der Medizinischen Fakultät amtierte und Göttingen nicht verlassen konnte. Dies könnte darauf hinweisen, dass sich Blumenbach und seine Frau, ggf. auch allein, regelmäßig im Sommer in einen der in der Nähe von Göttingen gelegenen Kurorte begaben, wofür nicht nur Pyrmont und Driburg, sondern auch Rehburg (vgl. Aufenthalt im Juli 1828) in Frage kam.

1801 28. März–nach 11. Apr.: Besuch in Gotha und Jena.
Abreise aus Göttingen: 28. März  i  ; vergeblicher Versuch, das Museums in Jena zu besuchen: 11. Apr.  i 

ab 11. Okt. – mind. 14. Okt.: Kassel.  i 

1802 vor 2. März: Kassel.
Sechstägiger Aufenthalt („eine fröhliche Woche“) in Kassel; ursprünglich als eintägiger Aufenthalt zur Besichtigung eines Raffael-Gemäldes geplant, verlängert u. a. zur Besichtigung weiterer Kunstwerke.  i 

ca. 16.–vor 24. Apr.: Hannover.
Besuch Blumenbachs bei seinem Sohn Georg Heinrich Wilhelm; Aufenthalt in der Poststation Brüggen am 16. Apr. (Karfreitag)  i  ; Rückkehr nach Göttingen vor dem 24. Apr.  i 

23. Sept.–Mitte Okt.: Besuch in Gotha, Weimar und Jena.
In Begleitung seiner Frau und seiner Tochter Adele. Abreise aus Göttingen: 23. Sept.  i  ; Weimar: ab 2. Okt.–mindestens 11. Okt.  i  ; Treffen mit Goethe: 2. und 9. Okt.  i  ; Besuch der Gelmerodaer Schlucht (Fundort eines fossilen Elefantenzahns) mit Goethe: 10. Okt. (vormittags)  i  ; Aufenthalt in Goethes Haus: 10. Okt. (nachmittags)  i  ; Aufenthalt in Jena  i  .

1803 10./12. Juni: Reise nach Hannover zum französischen Oberbefehlshaber General Édouard Adolphe Mortier.
Im Auftrag der Universität Göttingen, in Begleitung von Georg Friedrich von Martens. Datierung: Nach der französischen Besetzung des Kurfürstentums Hannovers (Einmarsch Mortiers in Hannover am 5. Juni 1803). Blumenbach erwähnt in einem Brief an Johann Wolfgang von Goethe vom 20. Aug. 1803 eine diplomatische Reise mit von Martens nach Hannover im Juni 1803.  i  . Heyne nannte in einem Text von Ende 1803 als Datum der Audienz bei Mortier den 12. Juni 1803   i . Anders Marx, Zum Andenken, S. 40, mit der unzutreffenden Jahresangabe 1802 und dem Tagesdatums „10. Juni“ (evt. Abreisetag?).  i 

1804 17.–27. Aug.: Exkursion in den Harz und nach Magdeburg.
Blumenbach begleitete den Kronprinzen Ludwig von Bayern (ab 1825 König Ludwig I. von Bayern) auf einer Reise durch den Harz bis Magdeburg; 20. Aug.: Clausthal (u. a. Besichtigung der Grube „Dorothea“  i ); 22. Aug.: Brocken; 26. Aug.: Quedlinburg.  i 

vor 22. Sept. bis vor 7. Okt.: Besuch in Kassel.
Ankunft in Kassel 22. Sept.  i  Evt. aus Anlass der Verlobung von Blumenbachs Tochter Emma mit Carl Wilhelm Friedrich Theodor Gustav von Jasmund.  i 

1806 ca. 29. Sept.–ca. 10. Okt. (Michaelisferien): Reise nach Bremen und Besuch der Sternwarte Lilienthal.
Besuch u. a. bei Johann Abraham Albers  i  , Johann Hieronymus Schroeter, Heinrich Wilhelm Matthias Olbers, Friedrich Wilhelm Bessel und Karl Ludwig Harding  i  ; Besichtigung der Sternwarte Lilienthal vor 5. Okt.  i  ; Abreise aus Bremen (gemeinsam mit Karl Ludwig Harding): 10. Okt.  i 

5. Nov.: Reise nach Kassel zum französischen Oberbefehlshaber General Édouard Adolphe Mortier.
Im Auftrag der Universität Göttingen, in Begleitung von Georg Friedrich von Martens  i  . Die Jahresangabe „1805“ in Marx, Zum Andenken, S. 40, ist unzutreffend, da Blumenbachs Anwesenheit in Göttingen zwischen 4. und 7. Nov. 1805 belegt ist  i  (vgl. Marx’ unzutreffende Jahresangaben zu Blumenbachs diplomat. Reise nach Hannover 1803, zur Harzexkursion 1804 und zur Parisreise 1807). Marx’ Tagesdatum ist evt. korrekt: Mortier besetzte Kassel am 1. Nov. 1806. Bereits am 9. Nov. 1806 leitete Mortier die Besetzung der Stadt Hannover und müsste demnach Kassel einige Tage zuvor wieder verlassen haben.  i 

1807 24. Aug.–ca. 4. Okt.: Reise nach Paris.
Blumenbach und Georg Friedrich von Martens waren Mitglieder einer vierköpfigen Deputation von Stadt und Universität Göttingen an Jérôme Bonaparte, zu dessen damals im Entstehen begriffenem Königreich Westphalen (von Napoléon Bonaparte per Dekret vom 18. August 1807 geschaffen; offizielle Gründung 15. November 1807) auch Göttingen gehören sollte  i  . Blumenbachs und von Martens’ Mission betraf wohl vor allem die Sicherung der Finanzierung der Universität Göttingen im Königreich Westphalen.  i 
Unzutreffende zeitliche Angaben in Marx, Karl Friedrich Heinrich: Zum Andenken an Johann Friedrich Blumenbach: eine Gedächtniss-Rede gehalten in der Sitzung der Königlichen Societät der Wissenschaften den 8. Februar 1840. Göttingen: Dieterichsche Buchhandlung, 1840, S. 40  i  (und darauf beruhenden Publikationen  i  ) und in anderen Darstellungen.  i 
Reiseverlauf: 21. Aug.: Eintreffen des Befehl des französischen Generalgouverneurs von Hannover vom 19. Aug. an Stadt und Universität Göttingen, eine Deputation nach Paris zu Jérôme Bonaparte zu senden, um ihm ihre Loyalität zu bekunden; Benennung Blumenbachs und von Martens’ als Deputierte der Universität; 24. Aug.: Abreise; über Münden nach Kassel; Ankunft in Kassel am 24. Aug.  i ); in Kassel Verzögerung der Weiterreise wegen einer Erkrankung Blumenbachs; Weiterreise über Marburg, Gießen, Butzbach, Friedberg, Frankfurt, Mainz, Saint-Avold, Metz, Châlons-en-Champagne; 5. Sept.: Ankunft in Paris, Unterkunft im Hotel du Nord, Rue de Richelieu; 10. und 13. Sept.: Audienzen der Deputation beim Minister des Auswärtigen, Jean-Baptiste Nompère de Champagny; 17. Sept.: Audienz bei Jérôme Bonaparte im Palais des Tuileries; 19. Sept.: Eintreffen der Einladung zur Teilnahme am Empfang des diplomatischen Korps durch Napoléon Bonaparte im Palais des Tuileries am folgenden Tag  i  ; 20. Sept.: Empfang bei Napoléon Bonaparte; Abfahrt aus Paris: 24. Sept.; Rückreise über Châlons-en-Champagne, Nancy, Straßburg, Frankfurt; Eintreffen in Kassel am 3. Okt.  i  ; Eintreffen in Göttingen ca. 4. Okt., sicher vor dem 12. Okt. (dem Datum der Vorlage der Reisekostenabrechung der Vertreter der Stadt). Wegen der Kurzfristigkeit der Reise war Blumenbach die Planung oder Vorbereitung wissenschaftlicher Kontakte vermutlich kaum möglich, und die Wahrnehmung der zeitaufwendigen politisch-diplomatischen Aufgaben der Deputation in Paris beschränkte Blumenbachs Möglichkeiten zur Verfolgung wissenschaftlicher Interessen. Bisher belegt sind aber zumindest ein Besuch Blumenbachs in der Ménagerie des Jardin des plantes  i  , deren Leitung seit 1805 Georges Cuvier innehatte; und ein Besuch in der Antikensammlung der „kaiserlichen Hauptbibliothek“ (d. h. der Bibliothèque Nationale).  i  Außerdem ist mindestens ein Aufenthalt in Cuviers Haus belegt (Abschiedsbesuch am 22. Sept.).  i 

7. Dez.: Reise nach Kassel zum französischen Generalgouverneur Jean Jacques Bernardin Colaud de La Salcette.
Im Auftrag der Universität Göttingen, in Begleitung von Georg Friedrich von Martens.  i 

1810 ca. 1. Juni.: Besuch in Hannover.
Anwesenheit in Hannover belegt für den 1. Juni.  i 

ca. Sept./Okt.: Reise nach Südwestdeutschland?
Aufenthalt in Heidelberg vor dem 3. Okt.?  i 

ca. 14. Okt.: Besuch in Gotha.
Anwesenheit in Gotha belegt für den 14. Okt.  i 

1813 30. Okt.: Reise nach Heiligenstadt in das Hauptquartier der Nordarmee der Koalitionstruppen unter dem Kommando von General Jean Baptiste Bernadotte.
Im Auftrag der Universität Göttingen, in Begleitung von Charles de Villers und Georg Friedrich Christoph Sartorius (ab 1827: Sartorius von Waltershausen)  i  . Zur Teilname von de Villers, der mit Bernadotte persönlich bekannt war, vgl. den am 29. Okt. 1813 vom Syndicus der Universität Göttingen ausgestellten Reisepass für Blumenbach, Sartorius und de Villers.  i 

1814 Juli oder August: Aufenthalt im Heilbad Eilsen  i ; Spätsommer (vor 20. Okt.): „in Bädern und auf andern kleinen Reisen“  i  .

1815 ca. August: Aufenthalt im Heilbad Eilsen.  i 

1816 18. Jan.: Hannover; Audienz bei Adolphus Frederick, Duke of Cambridge, dem Generalstatthalter des Königreichs Hannover, und Entgegennahme des Ritterkreuzes des Guelphen-Ordens.
Gemeinsam mit Arnold Heeren und Carl Friedrich Gauß. Blumenbach, Gauß und Heeren waren einer Einladung für den 1. Jan. 1816 nach Hannover nicht gefolgt, wo sie mit den übrigen Rittern des Guelphen-Ordens den Ritterschlag erhalten sollten. Sie wurden, wie auch andere, der Zeremonie fern gebliebene Ritter, für den 18. Jan. erneut nach Hannover geladen, wo ihnen das Ritterkreuz nachträglich überreicht wurde.  i 

Reise nach Bremen.
Besuch bei Johann Abraham Albers.  i 

1817 Juli/August: Kurauufenthalt in Eilsen oder Nenndorf.
Vgl. den Antrag Blumenbachs vom 6. Juli 1817 auf „einige Wochen“ Urlaub für eine Reise nach Eilsen oder Nenndorf „zur hoffentlichen Wiederherstellung meiner Gesundheit“.  i  Für die Durchführung der geplanten Reise gibt es bisher keine Belege.

Ende September: Reise nach Braunschweig.
Vgl. den Antrag Blumenbachs vom 14. Sept. 1817 auf acht Tage Urlaub für eine Reise nach Braunschweig.  i  Für die Durchführung der geplanten Reise gibt es bisher keine Belege.

1818 Juli: Aufenthalt in dem Heilbad Nenndorf.
Vgl. den Urlaubsantrag Blumenbachs vom 22. Juni 1818.  i  Dass Blumenbach die geplanten Reise nach Nenndorf unternahm, erwähnt Therese Huber am 16. August 1818.  i 

1819 Juli: Aufenthalt in Pyrmont.  i 

1820 Ende Sept. und 1. Oktoberhälfte: Reise nach Dresden, Jena und Weimar.
In Begleitung seiner Frau und seiner Tochter Adele.  i  Wohl erstmaliger Besuch Dresdens; Ankunft in Dresden vor dem 26. Sept.; mehrtägiger Aufenthalt dort, u. a. mit Besichtigung des Königlichen naturhistorischen Museums  i  und mehrmaligem Zusammentreffen mit Carl Gustav Carus  i  . In Weimar Empfang durch Herzog Carl August von Sachsen-Weimar: 6. Okt.  i  ; danach Weiterreise nach Jena; Ankunft dort am 7. Okt.  i ; Besuch bei Blumenbachs Schwager Johann Heinrich Voigt; mehrere Zusammentreffen mit Goethe und Empfang durch Herzog Carl August mit Besichtigung neuer wissenschaftlicher Einrichtungen, u. a. des „Museums der menschlichen Anatomie“, der Veterinärschule und der Bibliothek zwischen 8. und 10. Okt.  i  ; Abreise aus Jena: 11. Okt.  i 

1822 April: Reise nach Hannover?
In Blumenbachs Personalakten bei der Universität Göttingen existiert das Original eines Urlaubsgesuchs Blumenbachs vom 2. April 1822 auf „einige Tage zu einer FerienReise nach Hannover“. Es ist nicht bekannt, ob die Reise tatsächlich unternommen wurde.  i 

ca. 19. Sept.–ca. 12. Okt.: Reise nach Leipzig, Dresden und Weimar.
Teilnahme an der Gründungsversammlung der „Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte“ in Leipzig. Die Versammlung fand vom 18.–23. Sept. 1822 statt. Blumenbach traf am 19. Sept. in Leipzig ein.  i  Dauer des Aufenthalts in Leipzig unbekannt. Anschließend Weiterreise nach Dresden und Weimar. Ankunft in Dresden vor dem oder am 24. Sept. 1822  i  ; Zusammentreffen mit Carl August Böttiger  i  ; Abreise aus Dresden: 5. Okt.  i  Wohl daran anschließend Aufenthalt in Weimar; mehrere Zusammentreffen mit Goethe (u. a. am 10., 11. und 12. Okt.)  i  ; Rückreise nach Göttingen am 12. Okt.  i 

1824 April: Reise nach Hannover?
In Blumenbachs Personalakten bei der Universität Göttingen existiert das Original eines Gesuchs Blumenbachs vom 30. März 1824 auf „Urlaub zu einer Reise nach Hannover in den bevorstehenden Osterferien“. Es ist nicht bekannt, ob die Reise tatsächlich unternommen wurde.  i 

1826 ca. 1. Okt.: Besuch in Eisenach (und Gotha?).
Besichtigung der Wartburg, wohl am 1. Okt.  i  Blumenbach erklärte in seinem Urlaubsantrag vom 13. Sept. 1826, er wolle „in den bevorstehenden Ferien nach meiner Vaterstadt Gotha“ reisen.  i 

1827 Juli: Aufenthalt in Rehburg?
Blumenbach beantragte am 4. Juni 1827„einige Wochen“ Urlaub im Juli für einen Kuraufenthalt in Rehburg.  i 

1828 nach dem 6. Juli: zweiwöchiger Aufenthalt in Rehburg.  i 

Besuche auswärtiger Wissenschaftler bei Blumenbach in Göttingen


Um 1800 hergestellte Reisekutsche, wie sie auch Blumenbach genutzt haben dürfte. Für weitere Informationen und größeres Bild Abb. anklicken.
Die Universität Göttingen, ihre Professoren und ihre Bibliothek waren das Reiseziel zahlreicher Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die bei entsprechender fachlicher Ausrichtung sicher auch den Kontakt zu Blumenbach suchten. Es ist kaum zu entscheiden, in welchen Fällen der Göttingen-Aufenthalt eines Forschers nur oder zumindest hauptsächlich dem Zweck diente, sich mit Blumenbach auszutauschen. Ein Hinweis darauf, dass Blumenbach gezielt aufgesucht wurde, könnte das vorherige Bestehen einer Korrespondenzbeziehung sein. Gegenwärtig sind von folgenden Wissenschaftlern, mit denen Blumenbach auch brieflich in Verbindung stand, Göttingen-Aufenthalte bekannt:

1779 12.–17. Okt.: Besuch Pieter Campers in Göttingen.  i 
Camper besucht Göttingen im Rahmen einer Deutschlandreise. Blumenbach hatte Camper am 25. Aug. 1779 ein Exemplar seiner Dissertation De generis humani varietate nativa liber (1776) geschickt  i  und traf Camper im Verlauf des Besuchs mehrmals; u. a. zeigte er ihm das Academische Museum. Carlos Gysel sieht darin „l'occasion de la naissance des relations entre Camper et Blumenbach“, die durch acht erhaltenen Blumenbachs an Camper und drei (bei Gysel nicht erwähnte) Briefe Campers an Blumenbach aus den Jahren 1781 bis 1789 belegt sind.  i 

1784 Okt.: Besuch Alessandro Voltas und Antonio Scarpas in Göttingen.
Volta und Scarpa besuchten Göttingen, um den Mediziner Johann Peter Frank zur Annahme einer Berufung nach Pavia zu bewegen. Blumenbach traf Scarpa und Volta am 21. Oktober 1784 im Haus von Georg Christoph Lichtenberg.  i  Briefe Scarpas an Blumenbach sind erst aus den Jahren 1795, 1796 und 1811 bekannt.

1786 22.–25. Aug.: Besuch Jean André Delucs in Göttingen.  i 
Deluc befand sich auf einer Reise durch Norddeutschland und Hessen. Sein wichtigster Kontakt in Göttingen war wohl Georg Christoph Lichtenberg, den er am 7. August 1786 von Hannover aus benachrichtigte, dass er „en quelques jours“ in Göttingen eintreffen werde.  i  Deluc stand aber auch in wissenschaftlichem Austausch mit Blumenbach, den er 1776 bei einem Besuch in Göttingen kennen gelernt hatte und mit dem er seit 1780 korrespondierte.  i  In seinem Reisebericht hebt er unter seinen Göttinger Kontakten ausdrücklich Blumenbach (und Lichtenberg) hervor: „I spent these days at Göttingen with some of my friends who were professors in the University there; particularly Prof. Blumenbach, to whom I have since addressed some Geological Letters, and the late Prof. Lichtenberg […].  i 

1797 12. Sept.: Besuch Jean André Delucs in Göttingen.  i 
Deluc, der sich zwischen 1797 und 1804 im Auftrag der britischen Krone häufig in Norddeutschland aufhielt, besuchte Göttingen im Anschluss an eine geologische Exkursion in den Harz. Zu Delucs Verbindungen zu Blumenbach vgl. die Angaben zu seinem Göttingen-Aufenthalt im Jahr 1786. In den Jahren nach 1786 hatte Blumenbach während seiner Englandreise 1791/1792 Deluc in Windsor besucht und zwischen 1793 und 1796 sieben Geologische Briefe Delucs übersetzt und veröffentlicht.

1798 11. Juni–3. Juli: Besuch Martinus van Marums und (ab 21. Juni) Barthélemy Faujas de Saint-Fonds in Göttingen.
Van Marum unternahm 1798 eine Deutschlandreise, „which was intended especially for the study and exchange of fossils and minerals“.  i  Sein Göttingen-Besuch im Rahmen dieser Reise galt wohl vor allem Blumenbach, vgl. die vorherige Anfrage, wann dieser in Göttingen anwesend sein werde.  i  Aus van Marums Tagebuchaufzeichnungen über den Aufenthalt geht hervor, dass er unter den Göttinger Professoren offenbar am meisten Kontakt zu Blumenbach hatte.  i 
Ab dem 21. Juni war auch Barthélemy Faujas de Saint-Fond in Göttingen, den van Marum schon vorher in Kassel getroffen hatte. Er scheint seinen eigenen Göttingenbesuch mit van Marum abgestimmt zu haben, und van Marum traf Blumenbach mehrmals gemeinsam mit Faujas de Saint-Fond (Dauer des Aufenthalts von Faujas de Saint-Fond in Göttingen unbekannt).  i  Über einen Briefwechsel Blumenbachs mit Faujas de Saint-Fond ist nichts bekannt.

1801 6.–12. Juni; 19. Juli-14. Aug.: Besuch Johann Wolfgang von Goethes in Göttingen.
Goethe verband einen Kuraufenthalt in Pyrmont mit einem mehrwöchigen Aufenthalt in Göttingen. Eines seiner Anliegen war die Suche nach Literatur zur Farbenlehre in der Göttinger Bibliothek. In Zusammenhang mit seiner Zuständigkeit für die Universität der Herzogtums Sachsen-Weimar in Jena interessierte sich aber auch für alle anderen Hochschuleinrichtungen in Göttingen  i  , u. a. das Academische Museum  i  . Mit Blumenbach und dessen Familie stand er während seines Göttingen-Aufenthalts und in den folgenden Jahrzehnten in engem Kontakt.  i  Über ein Zusammentreffen Goethe mit Blumenbach bereits bei seinem Göttingen-Besuch vom 27. Sept. bis 1. Okt. 1783 ist nichts bekannt.

1805 21.–31. Aug.: Besuch Franz Joseph Galls in Göttingen.  i 
Blumenbach empfing Gall mehrmals in seinem Haus, zeigte ihm seine Schädelsammlung und diskutiert Fragen der Schädelmorphologie mit ihm. Bisher ist ein Brief Galls an Blumenbach vom 1. März 1806 bekannt.  i 

1805 4.–7. Nov.: Besuch Alexander von Humboldts, Joseph-Louis Gay-Lussacs und Christian Leopold von Buchs in Göttingen.
Humboldt, Gay-Lussac und Buch suchten Blumenbach in dessen Haus auf.  i  Blumenbach stand zumindest mit Humboldt in brieflichem Kontakt.

1811 ca. 5.–7. Aug.: Besuch Georges(-Léopold-Chrétien, Baron de) Cuviers in Göttingen.
Cuvier trug sich am 5. Aug. in das Besucherbuch des von Blumenbach geleiteten Academischen Museums der Universität ein  i ; am 7. Aug. schrieb er von Göttingen aus an den Bremer Politiker und Theologen Johann Smidt.  i  Cuvier besuchte Göttingen im Verlauf einer Reise zur Inspektion und Reorganisation des Schulwesens in den französisch besetzten Gebieten Norddeutschlands.  i  Er war vermutlich besonders an den von Blumenbach gesammelten Fossilien interessiert, über die er in den Jahren zuvor mit diesem korrespondiert hatte.
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