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Die HMS Resolution. Aquarell
von Henry Roberts. Die HMS Resolution war eines der beiden Schiffe, mit
denen Captain James Cook seine zweite Weltumsegelung (1772–1775)
durchführte. Auf Blumenbachs Initiative gelangten zahlreiche auf der
Reise gesammelte Objekte in das Academische Museum der Universität
Göttingen. |
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Die Edition von Blumenbachs Werken und Sammlungen leistet einen wichtigen Beitrag zur Erschließung der Primärquellen zur Kulturgeschichte der Spätaufklärung und der Romantik. Dies ist besonders bedeutsam in Hinblick auf einen bestimmenden Aspekt dieser Periode: das Aufkommen der neuzeitlichen Naturwissenschaften.
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eine digitale Neuausgabe von Blumenbachs Originaltexten nebst deren Übersetzungen und Folgeauflagen |
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eine Rekonstruktion seiner Sammlung naturhistorischer Objekte |
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die Verknüpfung von digitalisierten Texten und Objekten durch Hyperlinks |
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die Erschließung der Korrespondenz Blumenbachs |
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biographische Studien zu Blumenbach. |
Die Textedition der Werke Blumenbachs wird Kommentare und erläuternde Anmerkungen enthalten. Darüber hinaus wird sie einen entscheidenden Forschungsprozess der späten Aufklärung und der Romantik rekonstruieren. In diesem internationalen wissenschaftlichen Dialog – geführt mit Hilfe der Kommunikationsmittel Brief, Vorlesung, Rezension, Beiträgen in Fachzeitschriften und Monographien – ging es u.a. um die Wissenschaft vom Menschen, in seinen körperlich-medizinischen, sozial-politischen und kulturellen Aspekten.
Die Werkausgabe wird primär in elektronischer Form vorgelegt; gegen Ende des Projekts ist auch die Publikation einzelner Werke in Buchform vorgesehen. |
Ein wichtiger Faktor in der Entwicklung der biomedizinischen und geologischen Wissenschaften war das Anlegen von Naturaliensammlungen und die Einrichtung von Museen zur Naturgeschichte. Auch in Göttingen wurde 1773 ein „Academisches Museum“ eingerichtet, zu dessen wissenschaftlichem Bestand der unermüdliche Sammler Blumenbach sehr erheblich beigetragen hat. In seinen Werken, beispielsweise im Handbuch der Naturgeschichte und in den Abbildungen naturhistorischer Gegenstände, bezieht sich Blumenbach explizit auf einzelne Objekte, darunter Typusmaterial der Erstbeschreibungen verschiedener fossiler und rezenter Organismen. Viele dieser Objekte sind – wenn auch zerstreut – in den heutigen Göttinger Sammlungen vorhanden. Im Rahmen des Projekts „Johann Friedrich Blumenbach – Online“ soll die Verknüpfung zwischen Blumenbachs Schriften und diesen Objekten virtuell wieder hergestellt werden. |
Verknüpfung von digitalisierten Texten und Objekten |
Das Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – Online“ wird die Werke Blumenbachs in digitaler Form zugänglich machen und dafür die neu entstandenen Instrumente des Internets nutzen, unter anderem die Hyperlink-Technologie und die Verknüpfung mit externen Datenbanken. |
Erschließung der Korrespondenz |
Von Blumenbachs Korrespondenz sind ca. 4.500 Briefe an ihn und von ihm aus dem Zeitraum 1773–1840 erhalten. Zur Erschließung der Blumenbach-Korrespondenz ist ein Kalendar der Gesamtkorrespondenz mit Regesten vorgesehen, die eine Vernetzung mit Schriften und Sammlungsobjekten ermöglichen sollen. |
Biographische Studien zu Blumenbach |
Mit Fortschreiten des Projekts werden Beiträge zu einer wissenschaftlichen Biographie und Metabiographie Blumenbachs entstehen. |
Publikationen über das Projekt |
Kerzel, Martina; Reich, Mike; Weber, Heiko: „Die Edition »Johann Friedrich Blumenbach – online« der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.“ In: Neuroth, Heike; Lossau, Norbert; Rapp, Andrea (Hrsg.): Evolution der Informationsinfrastruktur. Kooperation zwischen Bibliothek und Wissenschaft. Glückstadt: Verlag Werner Hülsbusch, 2013, S. 107–136; Digitalisat. |
Lauer, Gerhard; Weber, Heiko: „Johann Friedrich Blumenbach – Online“. In: Rupke, Nicolaas ; Lauer, Gerhard (Hrsg.): Johann Friedrich Blumenbach: Race and Natural History, 1750–1850. London und New York: Routledge, 2019 [erschienen: Juli 2018], S. 16–24; Digitalisat auf der Hompepage des Verfassers. |
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