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Göttingische
gelehrte Anzeigen
unter der Aufsicht
der königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der zweyte Band
auf das Jahr 1809.

Göttingen,
gedruckt bey Heinrich Dieterich.

[Seite 1923]

Auch vom Hrn. Prof. Heineken ist uns Nachricht
von einem neuen, sehr brauchbaren, und von den
gewöhnliche Fehlern freyen Reise-Barometer zu Hö-
henmessungen mitgetheilt worden, das den geschick-
ten Mechaniker Kraut zu Bremen, einen Schüler
unsers Klindworth, zum Erfinder hat. Es wird
bey dem Gebrauche desselben kein Quecksilber ab-
oder zugegossen, und um die untere Quecksilberfläche
auf 0 zu bringen, bedarf es weder einer Verände-
rung der Scale, noch der Röhre selbst. An dem
kurzen Schenkel der heberförmigen Röhre ist nähm-
lich eine Vorrichtung angebracht, wodurch sich beym
Steigen des Quecksilbers das Fehlende von selbst
ersetzt, und das Ueberflüssige beym Fallen desselben
abgeleitet wird. Der Nullpunct bleibt constant.
Man hat immer nur eine einfache Beobachtung,
ohne dabey Addition oder Subtraction nöthig zu
haben, deren Genauigkeit sich durch Nonius und
Loupe auf 1/600 Zoll angeben läßt. Der Verschluß
der Röhre ist dauerhaft und sicher. Das Thermo-
meter steht, vor dem Zerbrechen völlig gesichert,
im Quecksilber selbst, um dessen Temperatur genau
anzugeben.



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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