Den 11. Januar 1787 hatte Herr Dr. Herschel zuerst das Glück ge-
habt, zwey Monde, bey dem, den 13ten März 1781 von ihm ent-
deckten, neuen Planeten Uranus mit seinem lichtvollen 20füssigen
Teleskop zu beobachten, und nun hat er das Glück, noch vier neue
Gefährten dieses Planeten zu entdecken. Dass Uranus noch mehr
Begleiter haben müsste, wie die beyden zuerst wahrgenommenen,
war nicht nur, zufolge analogischer Schlüsse bey allen Astrono-
men ausgemacht, sondern der berühmte Astronom Hr. Wurm in
seinem Ideal über die Anordnung der Trabanten-Systeme (Berl.
Astr. J.B. 1791 S. 188) bestimmt ihre Anzahl sogar auf acht, und be-
rechnet in voraus ihre Abstände vom Hauptplaneten. Die zwey
von Hrn. Herschel zuerst entdeckten stimmen auch vollkommen mit
seiner Hypothese überein, welches allerdings ein sehr günstiges
Vorurtheil dafür erreget. Hierauf hat nun der Herausgeber die
Umlaufszeiten der übrigen Uranus-Monde um ihren Haupt-Plane-
[Seite 225] ten berechnet, und setzt vorläufig die Resultate hierher; die Erfah-
rung und die künftigen Nachrichten von Hrn. Herschel’s Beobach-
tungen werden bald zeigen, in wie fern diese Hypothese zutreffen
wird, oder nicht. Nach Hrn. Wurm sind die zwey ältern Satelli-
ten, der Ordnung nach, der zweyte und der dritte vom Uranus an
gezählet, so dass noch ein innerer, und fünf äussere vorhanden
seyn müssen, welche die beyden ältern zuerst entdeckten einschlie-
ssen. Von welcher Ordnung die vier neuentdeckten sind, können
nur die wirklichen Beobachtungen anzeigen, welches wir wahr-
scheinlich im 3ten Stück unserer A.G.E. unsern Lesern mitzuthei-
len, das Vergnügen haben werden. Hier einstweilen die Prophe-
zeihung, bis ihre Erfüllung oder – Nichterfüllung erscheint.

Tafel der Abstände und Umlaufs-Zeiten der acht
Uranus-Monde.