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J.H. Voigts
Magazin
für den neuesten Zustand
der
Naturkunde
,
mit Rücksicht auf die dazu gehörigen
Hülfswissenschaften

Zweyten Bandes.
Zweites Stück.

Weimar,
im Verlage des Industrie-Comptoirs
1800
.

5) Hrn. Carlisle’s Entdeckung über den
Lauf des Bluts in den Beinen der Faulthiere.

[Seite 295]

Aus einem andern Briefe des Hrn.
Baronets vom 17 Febr.

Ein scharfsinniger Wundarzt, Hr. Carlisle
hat merkwürdige Beobachtungen über den Lauf
[Seite 296] des Bluts in einigen wegen ihrer auffallenden
Trägheit bekannten Thieren gemacht. Er fand
nämlich bey der Zergliederung des Lemur tardi-
gradus
und beyder Gattungen des Faulthierge-
schlechts, daß die Schlagadern der Extremitäten,
bald nachdem sie aus dem Leibe dieser Thiere her-
ausgetreten, sich erst in zahlreiche parallel laufen-
de Aeste vertheilen, die sich dann in ihrem weitern
Fortgang wieder zu gemeinschaftlichen Stämmen
verbinden. Hierdurch wird, wie es scheint, der
Eindrang des Bluts in die Beine geschwächt, und
somit die Langsamkeit in den Bewegungen dersel-
ben verursacht. Eine Bemerkung, deren weitere
Verfolgung manches Licht über den Einfluß des
einströmenden Bluts auf die Muskelbewegung
überhaupt hoffen läßt.




Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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