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Medicinisches
Journal.


Zweiter Band.

Fünftes bis achtes Stück.


Göttingen,
bey Johann Christian Dieterich.
1786
.
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I.
Herr Prof. Blumenbach an den Herausgeber des
Journals.

[Seite 77]

Ad 4 St. des med. Journal S. 25 warum Harveys
editio princeps
in Frankfurt gedruckt worden? Auch Herr
von Haller hat sich darüber gewundert, und die editores der
großen splendiden Ausgabe der Opp. Harvei, gaben zur Ur-
sache an, damit das Werk durch die Frankfurter Messe gleich
in ganz Europa bekannt würde. Ader ich glaube der Grund
liegt mehr in der allgemeinen und genauen Verbindung, die
damals zwischen der Pfalz und England obwaltete, da der
unglückliche König Friedrich V. des König Jakob I. Schwie-
gersohn war, und Pfälzer sich in Menge in England aufhielten.
Dahin gehört auch wohl der Verleger von Harvey, Buch: Wil-
helm Fitzer
, der eigentlich seine Handlung in Heidelberg hatte
und sich doch Typographum Anglum nennte, auch viele an-
dre Werke Englischer Aerzte verlegt hat, desgleichen ich selbst
mehrere besitze, z.B. Rob. Fludd Opp.; Hawkins de melan-
cholia hypochondr.
u.s.w. Eine ausnehmende litterarische
Seltenheit habe ich dieser Tage von Herrn Caldani aus Padua
zum Geschenk erhalten, nemlich Wirsungs Original Kupfer,
seines ductus pancreatici, das er 1642 zu Padua auf einem
einzeln Blatte hat stechen lassen. Die Bibliothek der teutschen
Nation zu Padua besitzt auch ein Exemplar. Ein drittes Exem-
plar hatte Herr von Haller von Morgagni zum Geschenk
erhalten, wie er in der großen Physiologie selbst sagt. Anbey
[Seite 78] ein Stück von dem verglaseten Sandstein, vom Dransberg bey
Dransfeld, welchen Herr Brandis im neuesten Stück Götting.
Magazin beschrieben hat. (Es schlägt mit Stahl Feuer.
Aehnliche gibts an unsern Habichtswalde, wovon ich ein
Stück besitze. Baldinger.)



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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