Von unsers Hrn. Prof. Blumenbachs Schrift
de generis humani varietate nativa ist bey
Vandenhöcks Witwe eine durchgehends ver-
besserte, auch hin und wieder vermehrte, Ausgabe
auf 128 S. in groß Octav mit 2 Kpfrn. abgedruckt
worden. Die Untersuchungen des Verf. über den
Bildungstrieb haben ihm auch über manche vor-
herige Zweifel in der Menschengeschichte Aufschluß
verschafft, z.B. über die bartlosen Amerikaner, über
die ungeheuren Ohrläppgen vieler südlichen Völker
u.s.w. Die Existenz der vorgeblichen Jumarn wird
hier vom neuen gegen Hrn. Bonnets leztere Behau-
ptung bestritten; hingegen ein merkwürdiger Ba-
stard, den ein Esel mit einem weiblichen Zebra
[Seite 746] erzeugt, nach der Natur beschrieben. Die Abschnitte
über die thierischen Triebe und ihren Unterschied
von Vernunft, über die wenigen Spuren von In-
stinct beym Menschen, und wie unbrauchbar ihm
auch die vollkommensten thierischen Kunsttriebe seyn
müßten etc. sind umgearbeitet. Zum Ueberfluß noch
ein Paar Beweise für die Bestimmung des Men-
schen zum aufrechten Gang aus der frühzeitigen
Verknöcherung der Fersenknochen, in Vergleich mit
denen in der Handwurzel, aus der Einrichtung des
Bauchrings beym Menschen etc. Es werden hier drey
verschiedene Gattungen von Affen angezeigt, die
allesamt Orangutangs genennt und insgemein unter
einander verwechselt werden. Das Menschenge-
schlecht wird nun in fünf Spielarten abgetheilt.
Der abentheuerliche Theophr. Paracelsus habe zuerst
nicht begreifen können, daß auch die Amerikaner
von Adam abstammen. Nur die griechischen Ideale
haben übereinstimmende Gesichtsbildung, bey wirk-
lichen Porträten der alten Griechen sey sie eben so
mannigfaltig, als bey heutigen Völkern, auch selbst
bey Wilden. (Die sieben Chirokesen z.B., die
1730. zugleich in London gewesen, haben einander
sehr unähnlich gesehen.) Die sonderbare Bildung
mancher Mumienzähne könne vielleicht zu einiger
sicherern Bestimmung des sonst so ungewissen Zeit-
alters der Mumien dienen: denn daß nicht aller
Mumien Zähne überein gebildet seyn können, ver-
stehe sich wol bey ihrer grossen Mannigfaltigkeit von
selbst. Sorgfältiger Unterschied zwischen solchen
Thieren, die nur im Winter weiß werden, und zwi-
schen wahren Kakerlacken. Jenes sey eine Folge der
Kälte (denn die Thiere, so sich verkriechen und in
schaurigen Höhlen ihren Winter schlaf bestehen, werden
nicht weiß); dieß eine wahre Krankheit, wobey der
[Seite 747] schwarze Anstrich des innern Auges, ein zum deut-
lichen ungeblendeten Sehen so unumgänglicher Theil,
mangelt u.s.w.