Nouvelle description des glacières et glaciers
de Savoye, particulièrement de la valée de Cha
[Seite 786] mouni et du Mont-Blanc, et de la dernière dé-
couverte d’une route pour parvenir sur cette haute
montagne. par. M. Bourrit, Chantre etc. 1785.
bey Barde, 308 Seiten in gr. Octav, mit einer
Karte und 5 andern Kupfern. – Dieses Werk soll
den dritten und letzten Theil zu den beiden andern
ausmachen die A. 1781 unter dem Titel descrip-
tion des Alpes Pennines et Rhetiennes erschienen,
und zu ihrer Zeit in unsern Blättern angezeigt sind
(1781. S. 503 u.f.). Allein das Ganze ist, wie
wir aus der Vergleichung sehen, größtentheils blos
eine Art Paraphrase der description des glacieres,
glaciers et amas de glace du duché de Savoye, die
Hr. Bourrit schon A. 73, und der description des
aspects du Mont-Blanc etc. die er A. 76 heraus-
gegeben, und die ebenfalls beide in unsern Anzeigen
(noch vom sel. Hrn. v. Haller) recensirt worden.
(Das erstere in der Zugabe v. 1774. S. 220 u.f.
Das andere in der Zugabe v. 1778. S. 507 u.f.)
Der dießmalige Rec. der A. 83 (– in welchem Jahre
Hr. B. 1500 Reisende in diesen berühmten Eisthä-
lern gesehen zu haben versichert –) einen großen
Theil der darin beschriebenen Gegenden, und ei-
nige davon selbst in Gesellschaft des Hrn. B. bereist
hat, unterschreibt ganz die vormaligen gedachten
Urtheile des Hrn. v. Haller, und kann sich daher
jetzt kurz fassen: um so mehr, da auch die am Ende
befindliche Erzählung von den letztern Versuchen den
Mont-Blanc zu besteigen, schon bekannt ist, und
selbst wider in andren Nachrichten einiges gegen ihre
buchstäbliche Zuverlässigkeit erinnert worden. Wir
ben indeß doch einige Bemerkungen aus, die wir
und nicht entsinnen, in jenen beiden ältern Schrif-
ten geen zu haben. – Die jungen Gemsen lassen
sich am lhtesten lebendig fangen, wenn der Jäger
die geschoßne Mutter wieder auf die Beine stellt und
[Seite 787] sich dahinter versteckt etc. – Auch des stärksten
Mannes Hand sey nicht im Stande einer lebendigen
Gemse von der wildern Raçe auf den höhern Alpen,
einen Fuß fest zu halten. – Die Allée-blanche
jenseits des Mont-blanc scheint gegenwärtig noch
die rechte Heimat der Steinböcke in diesem Theil
von Europa zu seyn. Auch die wenigen Gehörne
dieser seltnen Thiere die der Rec. in Savoyen ge-
sehen, waren so wie ein ganzer Schedel den er von
da mitgebracht, aus dieser Gegend, und von Cor-
mayeur etc. – Noch immer sagt Hr. B. das
Mährgen nach, daß man die elenden stupiden Cre-
tins für eine Wohlthat des Himmels in den Fami-
lien ansehe! Die unglücklichen Geschöpfe werden mit
Schonung und Mitleid gewartet, aber fürwahr für
keinen Segen gehalten. – Beyläufig von den Heil-
kräften des Arvewassers im Chamounithale: zumal
gegen Cachexieen. – Die Geschichte S. 287 von
einer Gesellschaft Reisenden, welche den guten Rath
des ihnen von ohngefähr an einer halsbrechenden
Stelle begegnenden Verf. schnöde von sich wiesen,
und die er demohngeachtet nachher, nicht ohne eigne
Gefahr, in Sicherheit brachte, macht dem guten
Herzen desselben allemal viel Ehre: und für einen
solchen braven Zug kann sich der Leser immerhin ge-
dultig in die unaufhörliche Declamation ergeben,
womit er auch in diesem Bande verfolgt wird. Zu-
dem ist Hr. B. Cantor: und – Omnibus hoc vi-
tium est cantoribus.