Seichter und steriler muß doch seit langer Zeit
nichts in der Naturgeschichte geschrieben worden
seyn (– und das will viel sagen –) als des Hrn.
Abbate Fil. L. Gilii (ohne Zweifeil der Verfasser
der eben so dürftigen agri Romani hist. nat. s. G.A.
1782. 75. St. –) φισιωγενωγραφια (so schreibt er
das Wort) o sia delineazione dei generi naturali
divisi in VI classi a norma del Systema naturae di
Linneo etc. T. I. 130 S. in gr. Octav, mit nicht
weniger als 100 meist unbeschreibl. elenden Kupfern:
auf welchen die Geschlechter der Säugethiere und
Vögel (als welche dieser I. B. begreift) abgebildet
seyn sollen. Diese Bildergen sind aus Jonston u.a.
zusammengestoppelt, aber meist so ganz kindisch ver-
zeichnet, daß selbst die gemeinsten Hausthiere, wie
das Pferd, der Ochse etc. aufs monströseste entstellt
sind. Andere, wie das Wiesel etc. und viele Vögel,
sind schlechterdings nicht zu errathen. Die Haut-
runzeln des Rhinoceros find hier in einen förmlichen
Sattel mit mächtigen Fischschuppen verwandelt etc.
Ein Ding mit der Unterschrift Simia hat Menschen-
füße mit einer wahren großen Zehe. Dem Straus
ist auch an seine kleine Zehe eine große Kralle ge-
malt etc. Diesen Kunstwerken entspricht nun der vor-
gesetzte Text aufs vollkommenste. Vom ganzen Mäu-
segeschlecht keine 6 Zeilen, vom Biber keine 5 u.s.w.
Und doch bey aller dieser Dürftigkeit abentheuerliche
Etymologien u.d. gl. die Menge, z.B. Scimia. quasi
homini similis animale etc. etc.