Leipzig.

Im Weidmannischen Verlag sind nun die bey-
den ersten Bände von Bruce’s Reisen zur Ent-
deckung der Quellen des Nils erschienen; ins
Deutsche übersetzt von J.J. Volkmann, mit einer
Vorrede und Anmerkungen von J.F. Blumenbach.
I. B. 579 S. II. B. 710 S. in groß Octav. –
Die Urkunde ist vor einigen Monaten ausführlich
in unsern Blättern angezeigt worden. Die deut-
sche Ausgabe empfiehlt sich schon im Aeussern durch
die gleiche (– zum Besten der Käufer doch prunk-
lose –) Sauberkeit, wie man sie an so manchen
[Seite 1915] andern Uebersetzungen classischer Reisebeschreibun-
gen, etc. gewohnt ist, die diese Verlagshandlung
besorgt hat. Für ihren innern Werth bürgt der
Name des verdienten Uebersetzers. So sehr die
großen Quartanten des Originals in mäßige Octav-
bände der Uebersetzung zusammengeschmolzen sind,
so ist dieselbe doch ganz und unverstümmelt, wie
sich es bey Werken von einer solchen vielseitigen
und bleibenden Wichtigkeit von selbst versteht:
zumal da man hier, wenn auch der Verf. hin
und wieder zu umständlich zu seyn scheinen könnte,
immer doch den großen Reisenden selbst sprechen
hört, nicht etwa wie bey der Hawkesworthischen
Compilation von Cooks erster Reise u.a.m. den
bloßen Redacteur, der die Originaltagebücher,
die er vor sich hatte, nach Belieben durchwässerte. –
In der Vorrede erst eine kritische Uebersicht dessen,
was uns von Herodotus an bis auf Bruce Wich-
tiges über Habessinien bekannt worden: und dann
Beurtheilung des Werks selbst. Beyläufig man-
cher Aufschluß über den Ton anderer Urtheile, die
darüber gefällt worden: daß z.B. die englischen
Kunstrichter, die Montly Reviewer und ihre Nach-
folger, einem schottischen Reisebeschreiber, dem
seine Reise 48,000 Thaler und oben drein die
Ritterschaft eingetragen, nicht leicht was schenken
würden, das war wohl zu erwarten u.s.w.