Göttingen.

Von des Hrn. Hofr. Blumenbach Handbuch
der Naturgeschichte ist die vierte Auflage
bey Dieterich auf 704 S. abgedruckt. Durch-
gehends ist alles, was von wichtigen neuen Ent-
deckungen seit der letztern Ausgabe bekannt wor-
den, eingeschaltet. Den beträchtlichsten Zuwachs
hat die Mineralogie erhalten. Z.B. zwey neue
einfache Erden, nemlich die im Australsand von
Neuholland, die Hr. Wedgwood entdeckt hat,
und die in dem von Hrn. R. Sulzer und Hrn.
Dr. Crawford untersuchten Strontianit, der vor-
her mit der luftsauren Schwererde (Witherit)
verwechselt worden. Eine eigne Art von Feldspat,
der Edelspat, dessen Abarten die hohen Farben
mancher Edelsteine haben. Zwey ganz verschie-
dene Steinarten, die vulgo mit dem gemeinschaft-
[Seite 690] lichen Namen Tremolit belegt worden; der Strahl-
tremolit nemlich, und der Tremolittalk. Der
Tripelschiefer, das Muttergestein des sogenannten
blauen Pechsteins von Menil montant. Der Giro-
sol, als eine Abart des orientalischen Rubins und
Sapphirs. Zweifel über den vermeynten Dia-
mantspat aus Lyonnois und Castilien. Der Aegyp-
terkiesel, als eine eigne, vom Jaspis abgeson-
derte, Gattung. Hingegen Schörl und Turmalin
unter eine gemeinschaftliche Gattung verbunden.
Die verschiedenen Arten des elastischen Erdharzes
von Derbyshire. Unterschied des Honigsteins vom
Bernstein. Die Languedoker Türkise gehören,
nach des Verf. eignen Untersuchung, größten-
theils dem fleischfressenden Elephanten (dem Ohio-
thiere) zu. – Alle cosmogonischen Data (zumal
aus der Petrefactenkunde) stimmen dahin, daß
unser Element einst eine Totalcatastrophe durch
einen ziemlich allgemeinen Erdbrand erlitten ha-
ben müsse, durch welchen denn unter andern
mancher Trapp und Wacke der Vorwelt zu soge-
nanntem vulkanischen Basalt umgewandelt zu
seyn scheint. – Eine eigne Eintheilung der
vorzüglichsten gemengten Gebirgsarten, die als
Anhang dem Abschnitt von den Erden und Stei-
nen beygefügt sind; darunter auch das Bere-
sofsker Gestein, worinn der berühmte rothe
Bleyspat bricht.