Eine Schwierigkeit, die auch Hr. Wad in der
eben angezeigten Schrift berührt, nämlich im Latei-
nischen von solchen mineralogischen Gegenständen zu
schreiben, die den alten Römern unbekannt waren,
oder wofür sie doch keine bestimmten Namen in
ihrer Sprache hatten, hoffen wir nun in kurzem
durch den Fleiß des Hrn. Dr. und Prof. Forster
gehoben zu sehen, der an einem Lateinischen orycto-
gnostischen Handbuche arbeitet, und als eine vor-
läufige Probe eine onomatologia nova systematis
oryctognosiae vocabulis latinis expressa, zu An-
fang dieses Jahres in Tabellenform hat drucken las-
sen. Sein Hauptzweck ist, nach Linné’s Muster
den Geschlechtern und Gattungen der Fossilien be-
stimmte und bedeutende kurze Namen beyzulegen,
und dadurch dem Mißbrauch der ganzen Phrasen
(der monstrorum sesquipedalium, wie Ers nennt),
deren man sich zum Theil neuerlich dafür zu bedie-
nen anfing, abzuhelfen. Die vier Classen des Mi-
neralreichs sind in Ordnungen abgetheilt; z.B. die
von den Erden und Steinen nach den verschiedenen
Grunderden, und jede dieser Ordnungen wieder in
ihre Geschlechter und Gattungen. Oder, wo noch
zur Zeit nur ein einziges Geschlecht einer Ordnung
bekannt ist, so hat es der Verf. doch durch einen
eigenen passenden Namen von der Ordnung ihrem
unterschieden. So heißt z.B. die Ordnung der Au-
stralerde nach ihrem Vaterlande Cambria; das Ge-
schlecht des Australsandes aber Australitis. Eben
so die Ordnung der Strontianiterde, Caledonia,
das Geschlecht des Strontianits aber Strontionis.
[Seite 357] So die Ordnung der Demantspatherde nach ihrem
vaterländischen Namen Corunda, das Geschlecht des
Demantspaths aber nach dem Gebrauch, der davon
gemacht wird, Smyrina. Hin und wieder sind den
Fossilien die alten Benennungen, zumal aus Theo-
phrastus und Plinius, wieder beygelegt; doch mit
Vorsicht, und in zweifelhaften Fällen nur fragweise.
Das Wort Basalt scheint dem Verf. Aegyptischen
Ursprungs zu seyn, als wo ΒΑϹ-ΑΛ-ΤΟΙ sectum
lapidem partitionibus bedeute. Hingegen lasse sich
Plinii Meynung, daß dieses Fossil vom Eisen den
Namen habe, mit dem, was uns von der Aegypti-
schen Sprache übrig ist, nicht reimen, denn da
heiße Eisen ΒΕΝΙΠΙ.