Tübingen.

Im Cottaischen Verlag: Guil. Godofr.
Ploucquet initia bibliothecae medico-practi
cae et chirurgicae realis, s. repertorii medicinae
practicae et chirurgiae. T. I. A. B. 536 Seiten.
T. II. C. D. 879 S. T. III. E. F. G. T. IV.
H. 574 S. und T. V. I–N. 774 S. in Quart. –
Die Anzeige dieses wichtigen Werks hat sich durch
Zufall in unsern Blättern verspätet; und dennoch
holen wir sie nach, selbst in der Hoffnung, daß sie
auch noch jetzt manchen Arzt auf ein ihm so aus-
nehmend brauchbares Hülfsmittel aufmerksam ma-
chen kann, das ihm sonst vielleicht entgangen wäre.
Es ist ein alphabetisches Real-Repertorium von Ci-
taten über Pathologie, Therapie und Chirurgie, aus
fast unzähligen großen und kleinen Schriften, die der
unermüdete Verf. lange Zeit hindurch zu dieser Ab-
sicht genau excerpirt hat. Ein Werk der Art war
in der That, zumahl in den letzten Decennien, da
das Heer der medicinischen Schriftsteller, besonders
der so genannten Observatoren und practischen Mis-
cellan-Scribenten so unübersehlich geworden, ein
wirkliches Bedürfniß: und das um so mehr, je wich-
tiger es doch einem gewissenhaften Practiker seyn
muß, in bedenklichen, ihm zweifelhaften Fällen fin-
den zu können, was Andere in ähnlichen gethan ha-
ben, und mit welchem Erfolge. Von Seiten des Verf.
aber war das Unternehmen um so verdienstlicher, je
seltener sich heutiges Tages Schriftsteller zu so weit
[Seite 2056] aussehenden Werken verstehen, die erst vieljährige
Vorarbeit erfodern, ehe ein Blatt davon unter die
Presse gelangen kann. Was die Ausführung betrifft,
so leistet der Verf. alles, was ein billiger Kritiker,
der es weiß, was zu einer solchen Arbeit gehört, in
Rücksicht auf Vollständigkeit, Ordnung und Genauig-
keit fodern darf. Für die erstere bürgt schon das
dem ersten Bande vorgesetzte Verzeichniß der beson-
ders excerpirten Schriften. Man findet selbst Man-
ches eingeschaltet, was man kaum nach dem Plane
des Verf. erwarten konnte, und wofür ihm doch
viele Besitzer danken werden, z.B. die Artikel Hy-
gieine, Hippiatrica u.a.m. Die Ordnung ist für
die Haupt-Rubriken die alphabetische; bey den Un-
terabtheilungen hingegen systematisch. Durchgehends
ist durch öftere Rückweisungen von einer Rubrik auf
die andere, zumahl bey nosologischen Synonymien,
der Gebrauch des Werks sehr erleichtert. Zur Ge-
nauigkeit zählen wir große Correctheit des Drucks,
der überhaupt auch zum wesentlichen Vortheil der
Besitzer so eingerichtet worden, daß er sattsamen
Raum zum fernern Nachtragen gestattet.