Altona.

Bey J.F. Hammerich erscheint seit vorigem
Jahre eine nützliche periodische Schrift, die allen
Beyfall und thätige Unterstützung verdient. Aus-
züge aus den neuesten medicinisichen Probe-
und Einladungs-Schriften. Herausgegeben von
Dr. F.G.A. Bouchholtz (Schwerinischem Hof-
medicus) und Dr. J.H. Becker. Die ersten drey
Stücke, die wir vor uns haben, betragen 394 S.
in gr. Octvv. – Die Nutzbarkeit eines solchen
Unternehmens bedarf keines Erweises. Unter dem
Heer von medicinischen Doctor-Disputationen,
die jährlich nur allein in Deutschland die Presse
verlassen, finden sich doch gar manche, die eigene
und nutzbare Beobachtungen und Ideen enthalten,
und dennoch ausser dem Druckort und etwa der
Heimath des Candidaten fast unbekannt bleiben.
Durch solche Auszüge, wie die, wovon wir spre-
chen, kann sich nun ein solches, sonst todtes, Ca-
pital am allerbeßten verinteressiren. Besser, als
wenn ganze Dissertationen zusammen gesammelt
und abgedruckt werden: denn da muß doch der
Leser erst Korn und Spreu von einander sichten:
Manchen schreckt auch wohl das Latein ab: ent-
weder als Latein überhaupt, oder weil es gerade
solches Latein ist. Hier hingegen liefern die
Herausgeber vollständige Auszüge, die sich mit
Leichtigkeit und Vergnügen lesen lassen, und fügen
noch hin und wieder aus eigener Erfahrung und
Belesenheit nützliche Anmerkungen hinzu; haben
auch vom 3. Stücke an noch andere einsichtsvolle
Mitarbeiter, untere welchen sich vorzüglich Hr.
[Seite 753] Dr. Sachse in Parchim auszeichnet. – Solche
Theses, wie einige von den S. 305 abgedruckten,
sind als Paradoxen zur Disputir-Uebung ganz
gut, aber schwerlich des Aufhebens in diesen Aus-
zügen werth. – Daß das Inhaltsverzeichniß
beym ersten Stück auf dem Vorredebogen, bey
den folgenden aber nur auf dem Umschlag steht,
kann beym Einbinden Irrung versachen.