Bey Joh. Gottl. Beygang ist erschienen: Voll-
ständiges Handbuch einer technologischen und
ökonomischen Naturgeschichte, für Deutsche Bür-
ger, Landwirthe und ihre Kinder. Mit Kupfern
[Seite 117] (– wovon auch ausmahlte Exemplare zu haben
sind –). Des ersten Theils oder der Thierbe-
schreibung erster Band. 228 S. in gr. Octav. –
Der Verf., der sich unter der Vorrede D. Paul
Gerhard nennt, hat dieses Handbuch vorzüglich den
Lehrern der Naturgeschichte in Land- und Bürger-
schulen bestimmt, und sucht in dieser Rücksicht
besonders die ausführliche Erläuterung der öcono-
mischen und technologischen Benutzung der Natu-
ralien mit der Naturbeschreibung zu verbinden.
Hier dieser erste Band begreift ausser einer allge-
meinen Einleitung zwey Ordnungen der Säug-
thiere: die Bruta und Pecora. Demnach wird
also darin z.B. von Schaf- und Rindviehzucht,
von Loh- und Weiß- und Sämisch-Gärberey,
Bereitung des Saffian, Corduan, Juften, Cha-
grin, Pergament, so wie der Darmsaiten etc. fer-
ner von der Thransiederey, Benutzung des Elfen-
beins, besonders aber ausführlich von den aus
Wolle verarbeiteten Tüchern und Zeugen und der
Art ihrer Bereitung gehandelt. – Der Verf.
bittet am Schlusse des Vorberichts um Rathschläge
und Belehrung zur weitern Ausführung seines
Werks. Dem zufolge würden wir z.B. an-
rathen, die Fortsetzung noch mehr auf den ge-
meinnützigsten Theil der vaterländischen Natur-
geschichte und auf diejenigen Exotica einzuschrän-
ken, die von beträchtlichem Gebrauch für Ge-
werbe, Künste, Handwerker etc. sind. So hät-
ten schon im ersten Bande die Artikel vom Nas-
horn, Steinbock etc. kürzer abgefaßt werden kön-
nen. Manches müßte auch, um Mißdeutung zu
verhüten, bestimmter ausgedruckt seyn. Z.B.
S. 3, wo bloß Sand und Salpeter als Ingre-
dienzen zur Bereitung des Glases genannt wer-
den. S. 19, wo die Verwandlung als ein all-
[Seite 118] gemeiner Charakter der Insecten angegeben ist etc.
– Der Verleger hat seiner Seits alles geleistet,
was das Werk im Äussern, besonders auch durch
die saubern Kupfern, empfehlen muß: und hat
diese letztern sogar (wie wir aus der Vergleichung
zweyer Exemplare, nähmlich eines illuminirten
mit einem schwarzen Abdruck sehen) zwey Mahl,
und zwar nach zweyerley verschiedenen Zeichnun-
gen, ätzen lassen.