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Göttingische
gelehrte Anzeigen
unter der Aufsicht
der königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der zweyte Band,
auf das Jahr 1807.

Göttingen,
gedruckt bey Heinrich Dieterich.

Göttingen.

[Seite 2073]

Hr. Dr. Albers in Bremen, dessen verdienst-
licher Arbeiten in der vergleichenden Anatomie schon
öfter in unsern Blättern gedacht worden, hat der königl.
Societät der Wissenschaften einen interessanten Bey-
trag zu der bis jetzt noch nicht genug bekannten
Osteologie der Cetaceen, nähmlich die Beschreibung
des Skelets der Balaena rostrata, mit einer ge-
nauen Zeichnung von der Hand des trefflichen Künst-
lers, Hrn. J.C. Berkenkamp’s, vorlegen lassen.
Das eben so seltene als merkwürdige, gegen 20
Fuß lange, Gerippe hängt auf dem Rathhause in
Bremen, und ist von einem jungen Schnabelwall-
fisch, der vor anderthalb hundert Jahren in der
Weser gestrandet war. Der Schedel, an welchem
die meisten Nähte noch unverwachsen sind, mißt
nahe an 6 Fuß. Das Blaseloch (fistula) wird
oberwärts durch die beiden kleinen Nasenbeine, im
Uebrigen aber durch die langen, ansehnlichen Inter-
maxillar-Knochen begrenzt. Das Stirnbein liegt
gleichsam wie ein Band quer über dem Schedel. Die
[Seite 2074] 7 Halswirbel waren von einander abgesondert, nicht,
wie bey den meisten übrigen Cetaceen, mehr oder
weniger zusammen verwachsen. 12 Brustwirbel mit
eben so vielen Rippenpaaren. In allein 51 Wir-
bel. – Manche Besonderheiten des Knochenbaues,
die ohne Abbildung nicht leicht verständlich gemacht
werden könnten, müssen wir deßhalb in dieser An-
zeige übergehen.



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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