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Göttingische
gelehrte Anzeigen
unter der Aufsicht
der königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der erste Band,
auf das Jahr 1808.

Göttingen,
gedruckt bey Heinrich Dieterich.

Braunschweig.

[Seite 246]

Norddeutsche Beiträge zur Berg- und Hütten-
kunde Herausgegeben von dem Kammersecretair
Hausmann zu Braunschweig, Korrespondenten der
königl. Societät etc. 1806–7. 3 Stücke, jedes
von ungefähr 8 Bogen in gr. Octav. Da die vie-
len und großen Merkwürdigkeiten, welche das nörd-
liche Deutschland, und besonders der Harz, in
Hinsicht auf Mineralogie, Berg- und Hüttenkunde
aufzuweisen hat, bey weitem noch nicht genug be-
kannt sind, so ist es abermahls eine höchst nützliche
Arbeit, welcher sich der verdiente Verfasser durch
die Herausgabe dieses, zur allmähligen Füllung
jener Lücken bestimmten, Archivs unterzieht. Schon
die kurze Anzeige des Gehalts der Stücke, die wir
vor uns haben, wird dieß bewähren.

Erstes Stück. – 1. Ueber den Schillerstein
von der Baste, vom Herausgeber, der dieses schö-
ne, dem Harz bis jetzt fast ausschließlich eigne,
Fossil für eine Art der Hornblende erklärt. Von
seinen beiden Spielarten stehe die schillernde zu-
nächst der gemeinen Hornblende, und die talk-
artige vor der Labradorischen. Beyläufig viele
Berichtigungen mancher andern darüber gegebnen
Notizen. – 2. Erweis, daß bey dem Steinkoh-
len-Bergbau in einem Lande, wo die Steinkohlen
nicht zu den Regalien gehören, die gemeinen Pri-
vat-Bergrechte keine uneingeschränkte Anwendung
finden. Vom Zehndner Meyer zu Goslar. –
3. Durch vortheilhaften Erfolg bewährte Versuche,
die Deutsche Frischmethode durch Anlegung eines
besondern Rückheerdes zu vervollkommenen. Vom
Hüttenschreiber Kohl im Braunschweigischen. –
4. Bemerkungen über das Verhalten der St. An-
dreasbergischen Gänge. Vom Vice-Zehndner Ost-
[Seite 247] mann.
Treffende Bestätigung von Charpentier’s
Theorie der Entstehung der Gänge, mit fruchtbaren
Folgerungen für richtige Diagnosis und Prognosis
beym practischen Bergbau. – 5. Ueber den Qua-
der-Sandstein, besonders über dessen Vorkommen
in Niedersachsen. Vom Herausgeber. Eine voll-
ständige Geschichte dieser nützlichen Steinart; unter
andern also auch von den Ursachen der wundersa-
men Form der Teufelsmauer im Blankenburgischen;
von den merkwürdigen, mit Chalcedon ausgekleide-
ten, Turbiniten vom Platenberg; von den großen
schönen Blätterabdrücken des Heidelberges etc. So
auch von den mancherley Thoneisensteinslagern und
Kohlenflözen, welche im Quader-Sandstein einge-
schlossen sind; von dem (so viel bekannt, in seiner
Art einzigen) bituminösen Serpulithenkalk im Zech-
stein am Deister; beyläufig auch über den vermuth-
lich animalischen Ursprung manches Erdpechs. –
6. Uebersicht des Verfahrens bey Aufbereitung der
Erze in den Clausthalischen Puchwerken. Vom Vice-
Bergschreiber Seidensticker. Es ist erfreulich, bey
Vergleichung dieser Uebersicht mit derjenigen, die
Calvör gegeben, zu sehen, welche Fortschritte zur
Vervollkommnung diesen Arbeiten seit 50 Jahren
am Harze gemacht worden. – 7. Etwas über
blaue Eisen-Hohofenschlacken. Vom Herausgeber,
dessen Versuche zeigen, daß wenigstens bey weitem
nicht immer phosphorsaures Eisen die Ursache der
blauen Farbe dieser Schlacken ist. Oft scheint sie
vom überwiegenden Verhältniß des Kohlenstoffs zum
wenigeren Sauerstoff abzuhängen. – 8. Versuche
mit einigen Erzen vom Harze im kleinen Feuer.
Vom Schichtmeister Bauersachs zu Zellerfeld. Un-
ter andern, Bestätigung des von Sage angegebnen
Silbergehalts im weissen, grünen und auch im schwar-
zen Bleyerz. – (Nächstens die Fortsetzung.)



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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