Hr. Dr. Langsdorf, ein eifriger Freund der
Naturgeschichte, der sich jetzt als Leibarzt des Prin-
zen Christian von Waldeck in Lissabon befindet, er-
wähnt in einem Briefe an mich vom 9. Jan. d.J.
unter andern folgende merkwürdige Seltenheiten, die
er im dortigen Königl. Naturalien-Cabinet gesehen.
Eine zweyköpfige Misgeburt von einem squalus,
die vor einigen Jahren in Lissabon auf den Fisch-
markt gebracht und anfangs für eine Kleinigkeit ver-
kauft worden*).
Unter den Tafeln von elastischen Sandschiefer
aus Brasilien (dem sogenannten biegsamen Sand-
stein) besonders eine, die auf der einen Fläche mit
vertikalstehenden Quarzcrystallen besetzt ist, die folg-
lich, wenn der Stein nach der entgegenstehenden Sei-
te gebogen wird, divergiren und nachher wiederum
zusammentreten.
Ein großes Stück gediegen Kupfer mit der Auf-
schrift: Maria I. et Petro III. imperantibus cu-
prum nativum minerae ferri mixtum ponde-
ris libr. 2666 in Bahiensi praefectura prope
Caxoeirae oppidum detectum et in Brasilien-
sis principis musaeo p. 1782.
Bekanntlich sind überhaupt die Misgeburten unter
den beyden Claßen von Thieren, mit rothem kaltem
[Seite 53] Blute ohne allen Vergleich seltner, als unter den
warmblütigen. In der herzoglichen Kunst- und Na-
turalien-Kammer zu Gotha ist ein junger Karpfe
mit einer monströssptitzigen Schnauze befindlich, über
welchen der seel. Hamberger in Jena fünf (oder
noch mehr) Programme geschrieben.