Aus einem Briefe des Hn. Collegienraths Koch
aus St. Petersburg vom 25. May 1798.
Beykommende drey Abdrücke von Medaillons
sind aus fasrigen Asbest oder Amianth von
Nertschinsk verfertigt. Ich habe ihn naß im
Mörser zerstoßen, denn trocken verstäubt er.
Nachdem mir der Teig fein genug schien, zerließ ich
ihn in reinem Wasser. Er schwimmt alsdann
wie Papierteig von Kräuterflachs. Von selbigem
schöpfte ich alsdann soviel auf eine Platte von
Alabaster als mir nöthig schien eine Scheibe von
der Dicke eines starken Papiers zu machen, die
ich sodann in die Formen, dergleichen eine hier-
bey folgt, mit den Fingern einpreßte. Vorher
aber bestrich ich erst noch das Asbestblatt nachdem
es trocken geworden, mit molkenfarbigem Wasser
aus beygehendem Thonmergel. Dieses giebt ihm
den Glanz, so wie dem Lumpenpapiere der
thierische Leim. – Unter andern Vorzügen
die diese Composition hat, empfiehlt sie sich be-
sonders durch ihre ausnehmende Leichtigkeit zu
großen Basreliefs, Stuckaturarbeit u. dergl.