Aus einem Briefe des Hrn. Forst-
junker von Beaulieu in Han-
nover vom 6 Jul.
Scheint es Ihnen nicht fast fabelhaft, wenn
ich Ihnen sage, daß gegen die Mitte des vorigen
Jahrhunderts in dem einzigen Fürstenthum Lüne-
burg in Einem Jahre (von Mich. 1648. bis da-
hin 49.) hundert und zwey und achtzig
Wölfe erlegt worden sind! und doch verhält sich
[Seite 299] dieß nach den Nachrichten, welche ich kürzlich da-
von in der hiesigen Jagdregistratur aufgefunden
habe, wirklich so: – Auch in den nächstfolgen-
den Jahren überstieg ihre Anzahl gewöhnlich das
Hundert.
Den 28 Oct. 1657. ward im Amte Boden-
teich ein wildes Schwein erlegt, welches 530 Pf.
wog*), und den 24 Aug. 1653. im Lüneburgi-
schen ein Hirsch von 638 Pfund. Beyde Thiere
hatten über drey Zoll Feist.
Bey dieser Gelegenheit darf ich wohl eines engli-
schen dritthalbjährigen Mastschweins gedenken, daß
ein gewisser Herr Buttler im März 97. zu Tid-
marsy-Farm bey Pangbourn schlachten lassen,
und das nicht weniger als 811 Pfund gewogen.
Es war 8 Fuß lang, 3 F. 7½ Zoll hoch, hielt am
Leibe 9 F. im Umfange und hatte auf den Schul-
[Seite 300] tern 11 Zoll hoch Speck. Selbst der schöne Ku-
pferstich, den ich von dieser belebten Speckmasse aus
London erhalten habe, ist eine Sehenswürdigkeit
in ihrer Art.