Aus einem Briefe des Hrn. Prof.
Abildgaard in Kopenhagen,
vom 17 Febr.
Ein weiblicher Casuar, der zwey Jahre lang
mit dem übrigen Federvieh hier auf dem Hofe der
[Seite 300] Thierarzneyschule gelebt hat, ist dieser Tage ge-
storben. Selbst in der größten Kälte des vorigen
Winters befand er sich sehr wohl. Die Ursache
seines Todes war, daß von den vielen Hufnägeln,
die er verschluckte wo er sie nur fand, zwey in den
Gedärmen in die Quere gekommen waren, und an
zweyen Stellen Sackförmige Erweiterungen ge-
macht hatten. Diese Säcke waren mit einer wei-
chen, doch gewißermasen hornartigen Substanz
gefüllt, und in dieser Masse lagen die Nägel mit-
ten inne. Die weiche, braune, sie umgebende
Substanz wurde beym Trocknen schön blau, und
enthielt phosphorsaures Eisen. Wir haben nun
von diesem Vogel ein sehr schönes Scelet. Hr.
Prof. Wiborg wird die anatomische Beschrei-
bung des Thiers bekannt machen. Das splanchno-
logische kommt dem der Störche ziemlich nahe,
und hat wenig besonderes. Der Helm auf dem
Kopfe ist ein cellulöser Knochen, oder eigentlich
ein mit Diploë gefüllter großer Fortsatz des Schei-
tels, mit einer hornichten Schale überzogen.