Herr Lukin hat sich mit Herrn Smith
Gibbes*) vom Magdalen-College zu Oxford
[Seite 773] associirt und zu Conham bey Bristol am Ufer
des Avons ein Stück Landes mit einer Wassermüh-
le zur Anlage seiner Wallrath-Fabrik erkauft, die
ihm auf 10,000 Pfund Sterling zu stehen kommt,
aber auch groß genug ist um 1600 Pferde etc. zu-
gleich maceriren zu können.
Außer dem Fleisch was in Wallrath umgewan-
delt wird, nutzt man das Blut zu Berlinerblau; -
das Fell zu Leder; – Gedärme und Sehnen zu
Leim; – Fett und Mark zu Seife; – die gro-
ßen Röhrenknochen zu Messerhefften; – die übri-
gen Knochen und Huf zu Beinschwarz, Horn-
schwarz etc. Salmiac etc.; – andre Reste zum
Düngen etc.
Das Fleisch selbst wird drey Monate lang ver-
graben und dann durch eine leichte Behandlung
in Wallrath umgewandelt, wovon ein Pferd im
Durchschnitt 60 bis 70 Pfund liefert. Von den
daraus verfertigten Lichtern kommt das Pfund
auf 2 Schilling (ohngefähr 14 ggr.) zu stehen,
da von den wahren Spermaceti Lichtern das Pf.
3 Sch. kostet.
Zu diesem Hauptdepartement der Fabrik
braucht man nur 6 Arbeiter. Anfangs fürchtete
man, daß etwa die Gesundheit derselben dabey
[Seite 774] leiden möchte. Aber Hr. Lukin versichert mir
daß diese Leute in ihrem Leben nie so frisch und
Kerngesund gewesen wären als während dieser
Beschäftigung.