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Studentische Mitschriften der Vorlesungen Blumenbachs
Naturgeschichte Naturgeschichte des Menschen Med. Litterärgeschichte
Mineralogie Physiologie Vergleichende Anatomie

Schreibfeder. (Norsk Folke­museum: image no. NF.1914-0455). Gänse­federn waren bis ca. 1830 das gebräuch­liche Schreibwerkzeug. Erst danach wurden Stahlfedern üblich.
Die große Zahl von Studenten aus Blumenbachs über 60 Jahren akademischer Lehrtätigkeit lässt vermuten, dass sich zahlreiche Vorlesungsmitschriften erhalten haben. Ein Verzeichnis der Studenten Blumenbachs existiert nicht. Einen Anhaltspunkt liefert das Verzeichniß derer, welche Jo. Fr. Blumenbach’s fünfzigjähriges Doctorjubiläum würdig zu feyern sich vereinigt haben. Berlin, den 19. September 1825. Berlin : Starcke, 1825; Digitalisat. Es darf angenommen werden, dass viele der ca. 1.900 Gratulanten ehemalige Hörer oder Doktoranden Blumenbach sind. Hinweise liefert außerdem der Briefwechsel Blumenbachs, z. B. in Form von Kommentaren zu Anträgen auf erleichterte Prüfungsverfahren, Bescheinigungen über den Besuch von Vorlesungen und Empfehlungsschreiben für Blumenbach mutmaßlich näher bekannte Studenten.
Die Immatrikulationsverzeichnisse der Universität Göttingen aus der Zeit Blumenbachs liegen gedruckt vor:
Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. 2 Bände. Hildesheim: Lax, 1937. Digitalisate: Textband; Hilfsband; Ansicht öffnen über das Symbol mit den neun Punkten (oben links).
Ebel, Wilhelm: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1837–1900. 2 Bände. Hildesheim: Lax, 1974. Digitalisate: Textband; Register; Ansicht öffnen über das Symbol mit den neun Punkten (oben links).
Vgl. auch die zeitgenössischen, digitalisiert vorliegenden Personal- und Studentenverzeichnisse für die Zeit ab 1822, in denen auch angegeben ist, wo die Studenten wohnten: Verzeichniß der öffentlichen und Privat-Lehrer, der Mitglieder der academischen Behörden und der Studirenden auf der Georg-August-Universität in Göttingen. Göttingen: [Verlag nicht ermittelbar], 1822–1880.
Übersichtsseite 1822 bis 1830
Übersichtsseite 1831ff.
Über Selbstzeugnisse von Hörern als Quellen zur Wahrnehmungsgeschichte akademischer Vorlesungen im 18. Jahrhundert vgl. Füssel, Marian: „Die Sprachen der Gelehrsamkeit und ihre Hörer: Zur Wahrnehmungs­geschichte akademischer Vorlesungen im 18. Jahrhundert am Beispiel Göttingens“, in: Häberlein, Mark; Flurschütz Da Cruz, Andreas (Hg.): Die Sprachen der Frühen Neuzeit. Europäische und globale Perspektiven. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2024, S. 385–397.
Gegenwärtig sind 43 Vorlesungsmitschriften von 27 identifizierten und einigen bisher nicht identifizierten Urhebern bekannt. Die tabellarische Übersicht ist nach den von Blumenbach unterrichteten Fächern Naturgeschichte, Medicinische Litterärgeschichte, Mineralogie, Physiologie und Vergleichende Anatomie gegliedert. Mitschriften der Vorlesung zur Pathologie sind bisher nicht bekannt. Innerhalb der Fächer sind die Mitschriften chronologisch angeordnet.
Naturgeschichte
Naturgesch. d. Menschen
Med. Litterärgeschichte
Mineralogie
Physiologie
Vergleichende Anatomie
Semester (Wsem.?) 1779/1780
Urheber Rönne, Johann Georg von (1764–1838)
Nachweis Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. nov. : 263, vgl. online-Katalog der Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, mit den weiteren Angaben „Alte Signatur: A/103151; Inventarnummer: 2005.G1“.
Beschreibung Laut Datensatz der Staats- und Universitätsbiblithek Hamburg: „Vorlesungen über die Naturgeschichte. Vorlesungen des Herrn Prof. Blumenbach über die Naturgeschichte nach Anleitung seines eigenen Compendii / Johann Friedrich Blumenbach, Johann Georg von Rönne [Schreiber] Johann Friedrich Blumenbach: Handbuch der Naturgeschichte, Göttingen 1779. Göttingen, 1779. – 448 gedr. S. (durchschossen).“
Wegen der angegebenen Zahl der Druckseiten kann es sich nur um ein durchschossenes Exemplar des ersten Teils von Blumenbachs Handbuch der Naturgeschichte handeln. Das Vorwort dieses (Teil)bands ist auf den 24. April 1779 datiert, angezeigt wurde der Band durch Blumenbach in GAgS vom 30. September 1779. Man kann deshalb vermuten, dass das Handbuch erst Blumenbachs Naturgeschichte-Vorlesung vom WSem. 1779/1780 zugrunde gelegen hat, obwohl er bereits seit dem WSem. 1777/1778 in seinen gedruckten Vorlesungsankündigungen angab, die Vorlesung werde „nach seinem eigenen Handbuche“ gehalten (GAgS 1777, 111. Stück;, 15. September, S. 890; 1778, 42. Stück, 6. April, S. 339). Zu Johann Georg von Rönnes Studium in Göttingen vgl. Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1734–1837. Band 1 (Text). Hildesheim: Lax, 1937, S. 238 (Digitalisat). Zu Johann Georg von Rönne vgl. die nicht nachprüfbaren Angaben der privaten genealogischen Internetseite (besucht 1. Juni 2021, Link): „Dr. jur., Obergerichtsrat in Glückstadt, geboren 1764 in Hannover, gestorben 1838 in Altona, seine Eltern [Diedrich Heinrich von Rönne, geboren 1724; Amalia Luise Burchardi], 1778 Uni Göttingen immatrikuliert, am Hofgericht in Stade Konstistorial-Sekretär, von 1786–1796 Syndikus. Danach übernahm er die Verwaltung der Marschgüter Seestermühe und Kolmar, war Mitglied der holsteinischen Regierung zu Glückstadt und wurde zum Königl. Dänischen Obergerichtsrat ernannt. 1. Ehe 1787 mit Philippine Wilhelmine Cordemann,welche im Jahre 1790 starb. 2. Ehe 1791 mit Caroline Sophie Christine Cordemann, von 1767–1848 am Leben. Beide waren Töchter von Johann Albrecht Cordemann (1721–1782), Hannovover, ehem. kurfürstl. Braunschw.-lüneburgischer Kammersekretär u. Hofbau-Kommissar.“ Falls das dort genannte Geburtsjahr zutreffend ist, wäre Rönne bei Studienbeginn erst 14 oder 15 Jahre alt gewesen, beim Besuch der Vorlesung Blumenbachs 15 oder 16 Jahre.
Semester Wsem. 1795/1796
Urheber Unbekannt
Nachweis Martin (Slowakei), Slowakische Nationalbibliothek, Martin-(17-2SNK) Literárny archív depot (vgl. Datensatz).
Beschreibung Vgl. die Angaben im o. g. Datensatz (Übersetzung): „Vorlesungen des Herrn Hofraths L. [sic] Blumenbach über die Naturgeschichte[,] Göttingen, 1795–1796[,] 1 unnummeriertes Blatt, 97 Seiten : Manuskript, gebunden ; 27 cm. […] Mitschrift von Prof. J. F. Blumenbachs Vorlesungen über die Geschichte der Naturwissenschaften [tatsächlich wohl: Naturgeschichte] an der Universität Göttingen im Semester 1795/96, angefertigt von einem nicht identifizierten Hörer“.
Die Mitschrift befindet sich in einem Sonderbestand der Slowakischen Nationalbibliothek, der Bibliothek des Seniorats von Malohont, einer historischen Region in der Slowakei an der Grenze zu Ungarn (deutsche Bezeichnung: Kleinhont, vgl. Wikipedia-Eintrag); zu diesem Bestand vgl. Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Hrsg. von Bernhard Fabian. Digitalisiert von Günter Kükenshöner. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.
In demselben Sonderbestand befinden sich weitere Mitschriften von Vorlesungen Göttinger Professoren, die – zum Teil vermutungsweise – auf die Jahre 1795 und 1796 datiert sind (die Datierung der Blumenbach-Mitschrift wird hingegen als gesichert angegeben), und zwar von Johann Christoph Gatterer (Numismatik, nur hier Angabe eines Urhebers: Peter Kubíni, 1765–1835; Geographie; historische Encyklopädie, Numismatik), August Ludwig Schlözer (Statistik; Bevölkerungslehre; Staatsverwaltungs­lehre; allgemeines Staatsrecht), Ludwig Timotheus Spittler (Politik), Johann Beckmann (Oekonomie) und Georg Christoph Lichtenberg (Experimentalphysik). Es ist nicht erkennbar, ob alle Mitschriften denselben Urheber haben.
Der Urheber der Blumenbach-Mitschrift könnte aus dem Kreis der im Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland genannten Unterstützer der Senoiratsbibliothek stammen. Zu diesem gehörte die Adelsfamilie Feješ. Jan Feješ (1764–1823) immatrikulierte sich am 3. August 1795 als Student der Politik in Göttingen, vgl. Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Band 1 (Text). Hildesheim: Lax, 1937, S. 356 Nr. 140 („Johan de Fejes, Hungarus, Politica, ex ac. Vienensi“); (Digitalisat). Feješ besuchte im Wintersemester 1795/1795 Georg Christoph Lichtenbergs Experimentalphysik-Vorlesung, vgl. Heerde, Hans-Joachim: Das Publikum der Physik. Lichtenbergs Hörer. Göttingen: Wallstein Verlag, 2006, S. 208, mit biograph. Angaben. Weitere Studenten aus der betreffenden Region konnten für 1795/1796 in Göttingen bislang nicht identifiziert werden.
Semester Wsem. 1797/1798
Urheber Weickhmann, Daniel Wilhelm (*1776)
Nachweis Biblioteka Gdańska Polskiej Akademii Nauk (ehem. Stadtbibliothek Danzig), Ms. 2227 (frdl. Auskunft der Biblioteka Gdańska vom 28. Sept. 2023).
Beschreibung Vgl. die Angaben zu dieser Handschrift in Günther, Otto: Katalog der Handschriften der Danziger Stadtbibliothek. Teil 3. Danzig: Sauniersche Buch-und Kunsthandlung, 1909, S. 218 (Digitalisat): „Ms. 2227. Papier 102 S.[;] 27½ : 18½ cm[;] 1797/98. »Naturgeschichte vorgetragen von H. Hofr. (Joh. Friedr.) Blumenbach nach s. eignen Compend. Göttingen 1797. (Nachgeschrieben von) W. Weickhmann, angefangen d. 30. Octob. 97, geendigt d. 13. Martz 98«. 1901 geschenkt von Herrn Verlagsbuchhändler O. Kafemann in Danzig.“
Der Urheber ist wohl Daniel Wilhelm Weickhmann (*1776) aus Danzig, der sich 23. Okt. 1797 in Göttingen immatrikulierte, vgl. Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Band 1 (Text). Hildesheim: Lax, 1937, S. 377 Nr. 94 („[stud.] oecon.“); Digitalisat. Zu Weickhmann vgl. Löschin, Matthias Gotthilf: Die Familie Weickhmann und ihre Verdienste um Danzig. Danzig: Wedelschen Hofbuchdruckerei, 1839, S. 23 (Digitalisat); vgl. auch Heerde, Hans-Joachim: Das Publikum der Physik. Lichtenbergs Hörer. Göttingen: Wallstein Verlag, 2006, S. 656, mit weiteren biograph. Angaben.
Semester Wsem. 1798/1799
Urheber Parry, Charles Henry (1779–1860)
Nachweis University of Bristol Library, Special Collections, Restricted HRg.
Beschreibung Durchschossenes Exemplar von Blumenbachs Handbuch der Naturgeschichte, 6. Aufl. (1799) mit Vorlesungsnotizen von Charles Henry Parry, vgl. Dougherty, Frank William Peter: The correspondence of Johann Friedrich Blumenbach. Rev., augm. and ed. by Norbert Klatt. Bd. 4 (1791–1795). Göttingen 2012, S. 38 Anm. 9 (Digitalisat), und Dougherty, Frank William Peter: „Die »Carlyon Parry-Greenation« – Dokumente einer Harzreise im Jahr 1799.“ In: Ders.: Gesammelte Aufsätze zu Themen der klassischen Periode der Naturgeschichte – Collected Essays on Themes from the Classical Period of Natural History. Göttingen 1996, S. 252–292, [S. 442] Anm. 23 mit einer abweichenden Angabe zum Aufbewahrungsort (Medical Library der University of Bristol) und der Angabe des Titels „A Course of Lectures heard at Göttingen two successive Terms being those of Winter of 1798–99 and of Summer & Autumn 1799“. Blumenbachs Vorlesung zur Naturgeschichte war auf zwei Semester angelegt.
Semester [Ssem.?] 1799
Urheber Unbekannt
Nachweis Stockholm, Karolinska Institutet, Hagströmerbiblioteket, vgl. Datensatz des schwedischen Kulturgutportals ALVIN.
Beschreibung Beschreibung laut Datensatz der Plattforn ALVIN (auszugsweise Übersetzung): „83 S., (1) Leerseite: + 1 loses Doppelblatt und ein loses Blatt am Ende; Abb.; 27 (Höhe/Länge) x 19,5 (Breite) x 1 (Tiefe/Dicke) cm. Das lose Doppelblatt enthält eine Weltkarte und Klassifizierungen von Völkern. Das lose Blatt enthält eine Klassifizierung der Mineralien. Verschiedene kleine Bleistiftzeichnungen an den Rändern. Besitzvermerk auf dem vorderen Einband in Rötel: C. D. Einband aus blauem Papier. Gebunden in drei Bänden. Unbeschnittene Kanten. Svenska Läkaresällskapets-Rückentitelschild“ (Svenska Läkaresällskapets = Schwedische Medizinische Gesellschaft).
Semester Zw. 1799 und 1803?
Urheber Unbekannt
Nachweis Abdruck der Zusätze zu einem durchschossenen Exemplar von Blumenbachs Handbuch der Naturgeschichte in The London Medical Gazette 1 (1827/1828) S. 47f., 71f., 103f., 229–231, 295f.; Digitalisat.
Beschreibung Die im Abdruck angegebenen Seitenzahlen des Handbuchs, auf die sich die Zusätze beziehen, passen zu dessen 6. und 7. Auflage (1799; 1802). Der Verfasser der Zusätze wird bezeichnet als „eminent philosopher“ (S. 47) bzw. „an eminent literary character of the present day“ (S. 296 ). Es handelt sich offenbar nicht um Charles Henry Parry, wie ein Vergleich des Zitats aus dessen durchschossenem und annotierten Handbuch-Exemplar in Dougherty, Correspondence 4 (2012), S. 38 Anm. 9 (Digitalisat) mit dem Wortlaut derselben Episode in der London Medical Gazette, S. 230 zeigt.
Semester 1801
Urheber Rumy, Károly György (Rumy, Georg Karl Borromäus von) (1780–1847)
Nachweis Budapest, Széchényi Nationalbibliothek (Országos Széchényi Könyvtár), Signatur: 283 l. fol. germ. 469.
Beschreibung Mitschrift der Vorlesung zur Naturgeschichte, 1801 (Ssem.? Wsem.?), vgl. Kepp, Maria: Rumy Károly György Göttingában [= Karl Georg Rumy in Göttingen]. Budapest 1938, S. 94; dortige Angabe zum Aufbewahrungsort: „Budapest, Ungarisches Nationalmuseum (Magyar Nemzeti Múzeum)“ Signaturangabe „283 l. fol. germ. 469“ aus Kepp. Kepps Angabe zum Aufbewahrungsort ist nicht mehr aktuell, vgl. Göttinger Jahrbuch 16 (1968) S. 140 Anm. 14 „In der Szechenyi-Nationalbibliothek Budapest werden 52 Vorlesungsskripten von Rumy aufbewahrt (u. a. Heyne, Eichhorn, Bouterwek, Blumenbach, Heeren, …)“. Die Széchényi-Nationalbibliothek war ab 1846 Teil des Nationalmuseums, wurde aber 1949 zu einer selbständigen Einrichtung, die seit 1985 auf der Budaer Burg untergebracht ist.
Semester Ssem. 1803
Urheber Unbekannt
Nachweis Privatbesitz Norbert Klatt (†); zur Zeit in den Diensträumen des Projekts „Johann Friedrich Blumenbach – Online“.
Beschreibung Manuskripttitel: „Joh. Friedr. Blumenbach’s Königl. Grossbrit. Hofraths in G. Vorlesungen über die Naturgeschichte. Gehört im Sommer: 1803.“ Mitschrift von unbekanntem Verfasser aus dem Ssem. 1803. 214 Blätter (4°, nachträgliche Foliierung in Bleistift) mit mehreren Hundert Zeichnungen und Abbildungen auf den Seitenrändern oder eingeklebt, teilweise großformatig und koloriert. Beschreibung der Handschrift aus dem Katalog der Stuttgarter Antiquariatsmesse 1986. Erwähnt in Klatt, Norbert: „Blumenbachs Aufenthalt in England – Versuch einer Rekonstruktion.“ In: Ders. (Hg.): Kleine Beiträge zur Blumenbach-Forschung. Band 4. Göttingen 2012, S. 7–105, S. 91 Anm. 282 (Digitalisat).
Die Handschrift enthält außerdem eine Mitschrift von Blumenbachs Vorlesung zur Vergleichenden Anatomie im Wsem. 1803/1804 (29 Blätter) und von Heinrich Adolf Schraders (1767–1836) Vorlesung über „Crypotogamie“ aus dem Wsem. 1805/1806 (44 Seiten, original paginiert).
Semester Wsem. 1803/1804
Urheber Turgenew, Alexander Iwanowitsch (1784–1845)
Nachweis Moskau, Staatliche Universität (MGU)/Lomonossow-Universität, ORKiR NB MGU, in: Ruk., 80; I:288751.
Beschreibung Vorlesungen zur Naturgeschichte und Mineralogie, vgl. Lehmann-Carli, Gabriela: „Die Göttinger Aufklärungs-Historie, der Russlandhistoriker A. L. Schlözer und das »Geschichtsstudium« Al. I. Turgenevs.“ In: Lehmann-Carli, Gabriela; Brohm, Silke; Preuß, Hilmar: Göttinger und Moskauer Gelehrte und Publizisten im Spannungsfeld von russischer Historie, Reformimpulsen der Aufklärung und Petersburger Kulturpolitik. Berlin 2008, S. 31–56, S. 37 Anm. 107, ohne Angabe des genauen Semesters. Das Semester lässt sich erschließen aus der Bestätigung, die Blumenbach Turgenew am 3. April 1804 über den Besuch seiner „Vorlesungen über Naturgeschichte und Mineralogie im nun verflossenen Winterhalbenjahre“ ausstellte, vgl. Dougherty, Frank William Peter: The correspondence of Johann Friedrich Blumenbach. Rev., augm. and ed. by Norbert Klatt. Band 6 (1801–1805). Göttingen: Klatt, 2015, S. 380–381 Brief Nr. 1660 (Digitalisat). Vgl. Angabe zur Datierung in Siegel, Holger: Aleksandr Ivanovič Turgenev (1784–1845): ein russischer Aufklärer. Köln, Weimar, Wien 2001, S. 85: „[…] bei Blumenbach hörte er im Wintersemester 1803 Naturgeschichte“ (ohne Belegstelle). Textbeginn laut Lehmann-Carli, a. a. O.: „L’Histoire naturelle est une logique reduite en axiomes. Bonnet. Die Kunst zu sehen lernt man am meisten durch die Naturgeschichte. Nirgends ist das utile dulci so verbunden als in der N. G.“
Semester Wsem. 1803/1804
Urheber Ludwig I. von Bayern (1786–1868)
Nachweis München, Königlich Bayerische Familienbibliothek (Schloss Nymphenburg), Fideikomissbibliothek König Ludwig I., Ms. 347,3.
Beschreibung Vgl. Thiersch, Hermann: Ludwig I. von Bayern und die Georgia Augusta. Berlin 1927, S. 29 (Digitalisat): „Ms 347,3. 126 beschriebene Seiten in Großquart. Aufschrift: Naturgeschichte. Auf der Innenseite des Umschlagblattes schrieb Ludwig: »Beinahe nur dasjenige habe ich in dieses Heft geschrieben, was nicht in der gedruckten Naturgeschichte des Hfrth Blumenbach 7te Auflage steht.« (W.S. 1803/4: Blumenbach).“.
Semester Wsem. 1804/1805
Urheber Unbekannt
Nachweis University of Florida, Gainesville, George A. Smathers Libraries, Special and Area Studies Collections, Signatur: MS Group 138. Permalink zum Datensatz.
Beschreibung Angabe im Datensatz der George A. Smathers Libraries: „Transcripts of lectures by scientist Johann Friedrich Blumenbach on natural history. The transcripts were created by an unidentified student at Göttingen. Dates 1804-1805„
Semester Wsem. 1809/1810
Urheber Schopenhauer, Arthur (1788–1860)
Nachweis Staatsbibliothek Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, Nachlass Schopenhauer, NL I,2, Bl. 107r–185v.
Beschreibung Edition der Mitschrift: Stollberg, Jochen/ Böker, Wolfgang (Hrsg.): „… Die Kunst zu sehn“. Arthur Schopenhauers Mitschriften der Vorlesungen Johann Friedrich Blumenbachs (1809–1811). Göttingen 2013, S. 45–66; Online-Version.
Semester 1817
Urheber Bluhme, Friedrich (1797–1874)
Nachweis Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. Ms. Blumenbach XIII.
Beschreibung Manuskriptbeschreibungen in [Meyer, Wilhelm:] Die Handschriften in Göttingen. Bd. 3. Berlin 1894, S. 547f. (Digitalisat): „421 Seiten in 4⁰. Blumenbach’s Zusätze zu seiner Naturgeschichte; Collegheft, in dem die in [SUB Göttingen, Cod. Ms. ] Blumenb[ach] XII [= Blumenbachs Handexemplar des Handbuchs der Naturgeschichte, 11. Auflage, 1825] erwähnten Zusätze ausgeführt sind, nachgeschrieben von dem Juristen F[riedrich] Bluhme 1817. Bluhme hat sich bemüht, möglichst genau Blumenbachs Worte wiederzugeben; besonders alle Witze und Anekdoten sind getreu aufgezeichnet, meistens ist auch der Dialekt Blumenbachs nachgeahmt.“
Zur Identifikation des Verfassers vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 579 Nr. 40 (Digitalisat): „[21. Apr. 1817] Friedrich Bluhme, Hamburg, jur. V[ater]: Kaufmann in Hamburg“.
Semester Ssem. 1817
Urheber Wetter, Johann Joachim (1796–1824)
Nachweis St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana, Rara KB Vadiana St. Gallen, Signatur VMs S 196.
Beschreibung Vgl. Datensatz der Kantonsbibliothek St. Gallen: „Naturgeschichte : vorgetragen von Ober-Medicinalrath Blumenbach / excipirt von J. J. Wetter, Med. et Chir. Stud. - 1 Band (258 Seiten) ; 26 x 18,5 cm + mit 10 mehrheitlich eingeklebten Kupfertafeln. Beschreibstoff: Papier. Entstehung: Göttingen; im Sommer-Semester 1817. Einband: Zeitgenössischer marmorierter Kartoneinband. Inhalt: Es handelt sich um das Kollegheft des St. Galler Medizinstudenten Johann Joachim Wetter (1796–1824), der 1818 sein Studium in Göttingen mit dem Dr. med. abschloss. Auf den Seiten 1–3 findet sich eine biographische Skizze über Johann Friedrich Blumenbach. Sprache: Deutsch. Begleitmaterial: Die Kupfertafeln, die überwiegend Missbildungen zeigen, sind vermutlich eigenhändig von Johann Joachim Wetter gezeichnet und graviert worden.“ Zwei sehr kurze Zitate in Dougherty, Frank William Peter: The correspondence of Johann Friedrich Blumenbach. Rev., augm. and ed. by Norbert Klatt. Band 6 (1801–1805). Göttingen: Klatt, 2015, S. XIV Anm. 58 (Digitalisat).
Semester Wsem. 1818/1819
Urheber Perleb, Karl Julius (1794–1845)
Nachweis Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br., Universitätsarchiv Bestand C 0128, Nachlass Julius Perleb.
Beschreibung Vgl. Bestandverzeichnis des Nachlasses Perleb, S. 7 Signatur 94: „Laufzeit: 1818–1819. Titel: Skripte zur Naturgeschichte von Johann Friedrich Blumenbach“. Die Angabe „1771 - 1845“ auf dem Titelblatt des Verzeichnisses bezieht sich nicht auf Perlebs Lebensdaten, sondern auf die Zeitspanne, aus der das verzeichnete Material stammt.
Semester Wsem. 1819/1820 oder Ssem. 1820
Urheber Bancroft, George (1800–1891)
Nachweis The New York Public Library, Humanities and Social Sciences Library, Manuscripts and Archives Division, George Bancroft Papers, 1823–1890, MssCol 196, volumes 393–396: „Notes taken while a student at Göttingen. 1818–1819“.
Beschreibung Vgl. Bestandverzeichnis der Bancroft Papers in der New York Public Library. Bancroft besuchte Blumenbachs Vorlesung zur Naturgeschichte während seines zweiten Göttinger Studienjahrs (= Herbst 1819 bis Sommer 1820), vgl. Handlin, Lilian: George Bancroft: The Intellectual as Democrat. New York: Harper and Row, 1984, S. 61. Erwähnung von vier Bänden Mitschriften („student notes“) Bancrofts aus Vorlesungen Arnold Heerens, Johann Gottfried Eichhorns und Blumenbachs in der New York Public Library in: Burwick, Fred L.: „The Göttingen Influence on George Bancroft’s Idea of Humanity.“ In: Jahrbuch für Amerikastudien, Bd. 11 (1966), S. 194–212, S. 194 Anm. 1; vgl. auch ebd. S. 206–207 (Digitalisat (lizenzpflichtig)).
Semester Wsem. 1820/1821
Urheber Amrhyn, Josef Karl Franz (1800–1849)
Nachweis Luzern, Staatsarchiv, FAA 4393.
Beschreibung Vgl. Datensatz des Staatsarchivs Luzern zum Nachlass Josef Karl Amrhyn: „Titel: Naturgeschichte von Blumenbach. Entstehungszeit: 1820–1821.“
Semester Wsem. 1822/1823
Urheber Suter, Rudolf (1799–1845?)
Nachweis Solothurn, Zentralbibliothek, Handschriften. Signatur: ZBSO S I 225.
Beschreibung Vgl. Katalogeintrag der Zentralbibliothek Solothurn: „Es handelt sich um eine Vorlesung an der Universität Göttingen. Physiologie. von Blumenbach. Sommersemester 1821, am Anfang paginiert[;] Vergleichende Anatomie & Physiologie. am Anfang paginiert[;] Natur-Geschichte. von Blumenbach. Wintersemester 1822-1823 […] Phys. Beschreibung: 1 Band (237 Blätter); 27 x 18 cm“
Die Bibliothek besitzt 20 Bände mit Mitschriften Suters zu Vorlesungen anderer Göttinger Professoren der Medizin aus den Jahren 1821 bis 1824. Vgl. 35. Jahresbericht der Zentralbibliothek Solothurn über das Jahr 1964, S. 36; Digitalisat. Wegen der angegebenen Entstehungszeit kommt als Verfasser nicht der Schweizer Arzt, Botaniker und Philologe Johann Rudolf Suter (1766–1827) aus Zofingen in Frage, sondern einer von dessen Nachkomme (Johann Rudolf Suter [1799–1845]? erwähnt in einem Eintrag in Historisches Familienlexikon der Schweiz, ohne Belege). Vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 636 Nr. 113 (Digitalisat): „[20. Okt. 1820] Rudolf Suter, Schweitz, med., ex ac. Bern. V[ater]: Professor zu Bern“.
Semester Wsem. 1831/1832
Urheber Burckhardt, Christian Heinrich (1811–1879)
Nachweis Celle, Stadtarchiv, StadtA CE L 07 Nr. 0410.
Beschreibung Vgl. Datensatz des Archivinformationssystems Niedersachsen und Bremen: „Kollegheft geführt v. Heinrich Burckhardt, Northeim 1. Einige Notizen aus dem Handbuch Jäger, Jagdberechtigte und Jagdliebhaber von Gg. Gg. Fz. Dr. aus dem Winckell 2. Aufl.: Leipzig bei Fa. Brockhaus 1821 2. Mündliche Bemerkungen zu der von Herrn Ober- medizinalrath Blumenbach im Wintersemester 1831/32 vorgetragenen Naturgeschichte (Nr. 20, 3 Uhr Nachm.) Göttingen“
Naturgesch. d. Menschen
Naturgeschichte
Med. Litterärgeschichte
Mineralogie
Physiologie
Vergleichende Anatomie
Semester Ssem. 1780
Urheber Müller, Johann Georg (1759–1819)
Nachweis Stadtbibliothek Schaffhausen, Müller-Nachlaß 238; Digitalisate: PDF (5,5 MB); ZIP-Archiv mit TIF-Dateien (150 MB).
Beschreibung Die Mitschrift hat einen Umfang von 14 Seiten, mit moderner Pagierung (Bleistift). Auf Seite 1 die Angabe „Angef[angen] 25. Ap[r]. [17]80“. Erwähnt in Gresky, Wolfgang: „Materialien über Schweizer Studenten der Göttinger Universität.“ In: Göttinger Jahrbuch 21 (1973), S. 243–261, hier S. 247 (Mitschrift von Blumenbachs „Vorlesung über den Menschen“ 1780 durch den „stud. theol. Johann Georg Müller/Schaffhausen“). Blumenbach kündigte für das Sommersemester 1780 eine öffentliche, d. h. hörergebührenfreie Vorlesung über „denjenigen Theil [der Naturgeschichte], welcher das Menschengeschlecht betrift“ im Umfang von zwei Wochenstunden an (GAgS 1780, 29. Stück (6. März), S. 241). Die Mitschrift ist zusammen mit der Mitschrift J. H. Scharffs zu derselben Vorlesung (s. folgender Eintrag) die bisher früheste bekannte Mitschrift einer Vorlesung Blumenbachs.
Bei dem Verfasser handelt es sich um den jüngeren Bruder des Historikers Johannes von Müller. Er studierte von April 1780 (Immatrikulation am 7. April 1780, vgl. Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Band 1 (Text). Hildesheim: Lax, 1937 (Digitalisat), S. 248 Nr. 30) bis September 1781 in Göttingen, vgl. Gresky, Wolfgang: „Studium in Göttingen 1780. Aus der ungedruckten Autobiographie des Johann Georg Müller aus Schaffhausen (1759–1819).“ In: Göttinger Jahrbuch 23 (1975), S. 79–94; Erwähnung der Mitschrift dort S. 80. In dem von Gresky gedruckten Auszug aus Müllers 1786 entstandener und 1799 erweiterter Autobiographie (Stadtbibliothek Schaffhausen, Müller-Nachlaß 173) heißt es (S. 92): „Von Meiners hörte ich nichts, von Blumenbach ein interessantes physiologisches Collegium […].“ (Diese Passage bereits in Stokar, Karl: Johann Georg Müller […]. Lebensbild. Basel: Spittler, 1885, S. 44.) Blumenbach scheint jedoch erst ab dem Sommersemester 1784 Physiologie-Vorlesun­gen gehalten zu haben, sodass sich Müllers autobiographische Angabe wohl auf die Anthropologie-Vorlesung von 1780 bezieht. Dafür spricht auch, dass am Anfang der Mitschrift angegeben ist, dass die Vorlesung aus zwei Abschnitten bestehe; Abschnitt II biete eine „Kurze Physiologie des menschlichen Lebens von der wiege [sic] bis zum Grab“. Müller spricht – wohl irrtümlich – von einem „Collegium“, nicht von einem „Publicum“ (also einer öffentlichen Vorlesung, um die es sich bei der Anthropologie-Vorlesung von 1780 handelte); bei der Erwähnung einer Vorlesung Schlözers wenige Zeilen vor der Erwähnung der Blumenbach-Vorlesung ist Müllers Angabe in dieser Hinsicht exakter: „Von Schlözer hörte ich bloß ein […] Publicum über die Geschichte Carls I. und Cromwels [sic].“, vgl. Schlözers Ankündigung in GAgS 1781, 37. Stück (26. März), S. 290–305, hier S. 300 „das Leben, die Verbrechen u. tapfern Thaten Cromwells oder Englands Geschichte vom J. 1642–58 erzählt er [d. h. Schlözer] Abends um 7 Uhr öffentlich“).
Semester Ssem. 1780
Urheber Scharff, J. H. (Johann Gottfried Heinrich?)
Nachweis Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. Ms. 2020.15.
Beschreibung Laut Angebot des Antiquariats Steffen Völkel GmbH auf der der Online-Plattform booklooker im Juni 2020: „Kl.-4to; Interims-Pappband der Zeit, 44 num. Seiten. […] Einband mit Gebrauchspuren, Rücken teils mit kleinen Fehlstellen und etwas eingerissen.“ Titelblatt (Transkription nach der Abbildung der Titelseite, die Teil des Online-Angebots war): „Blumenbachs öffentliche Vorlesungen über die NaturGeschichte des Menschen im Sommerhalbenjahr 1780.“ Weitere Abbildungen: S. 2 (Inhaltverz.)–3; S. 38–39; Transkription des Inhaltsverzeichnisses.
Als Verfasser wird am unteren Rand des Titelblattes „J. H. Scharff“ angegeben, wohl nicht der Göttinger Tuchfabrikant und -färber Johann Heinrich Scharff (1722–1781), aber vielleicht einer seiner beiden, 1755 und 1763 geborenen Söhne, die Jura studierten, vgl. Siemers, Victor-L.: „Die Scharff’sche Tuchmanufaktur in Wolfenbüttel (1762–1773) und ihr Konkurs (1773–1788).“ In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 85 (2004), S. 119–149, S. 142 und 149, ohne Nennung von Vornamen der Söhne. Am 17. November 1779 immatrikulierte sich in Göttingen ein „Johann Gottfried Heinrich Scharff“ mit den folgenden Angaben: „[Herkunftsort] Götingen, jur.; gratis ob paupert[atem] et commendationem Dn. Actuarii List“.
Blumenbach kündigte für das Sommersemester 1780 eine öffentliche, d. h. hörergebührenfreie Vorlesung über „denjenigen Theil [der Naturgeschichte], welcher das Menschengeschlecht betrift“ im Umfang von zwei Wochenstunden an (GAgS 1780, 29. Stück (6. März), S. 241). Die Mitschrift ist zusammen mit der Mitschrift Johann Georg Müllers zu derselben Vorlesung (s. vorangehender Eintrag) die bisher früheste bekannte Mitschrift einer Vorlesung Blumenbachs.
Semester Wsem. 1782/1783
Urheber Thorbecke, Frederik Wilhelm (Willem) (1760–1832)
Nachweis Den Haag, Nationaal Archief van Nederland, 2.21.161 Inventaris van het archief van mr. Johan Rudolph Thorbecke en van enige van zijn verwanten, 10–19 Dictaten van Frederik Willem Thorbecke als student in de theologie te Göttingen. 1781–1783, Nr. 12 „Blumenbach, »Naturgeschichte des Menschen«, 1782“, vgl. Online-Version des Inventars.
Beschreibung Frederik Wilhelm Thorbecke aus Zwolle studierte ab Oktober 1781 in Göttingen Theologie (Immatrikulation am 5. Oktober 1780, vgl. Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Textband. Hildesheim: Lax, 1937 (Digitalisat), S. 260 Nr. 19).
Blumenbach kündigte für das Wintersemester 1782/1783 eine öffentliche, d. h. hörergebührenfreie Vorlesung über „den Theil [der Naturgeschichte], welcher das menschliche Geschlecht angeht“ im Umfang von zwei Wochenstunden an (GAgS 1782, 118. Stück (28. September), S. 955).
Med. Litterärgeschichte
Naturgeschichte
Naturgesch. d. Menschen
Mineralogie
Physiologie
Vergleichende Anatomie
Semester Wsem. 1783/1784
Urheber Unbekannt
Nachweis Bayerische Staatsbibliothek München, Cgm 6139.
Beschreibung Vgl. Schmeller, Johann Andreas: Die Deutschen Handschriften der K. Hof- und Staatsbibliothek zu Muenchen nach J. A. Schmellers kürzerem Verzeichnis. 2. Theil. München: Palmsche Hofbuchhandlung, 1866 (Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Regiae Monacensis; Tomus 6), S. 560 Nr. 105. (347) mit handschriftl. Zusatz „Cgm. 6139“ (Digitalisat): „Blumenbach. Vorlesung über die Geschichte der Arzneikunde. Göttingen 1779.“ Die Handschrift ist im Nachlass von Karl E(h)renbert von Moll (1760–1838; vgl. ebd., S. 555: „Molliana“) überliefert, der aber wohl nicht als Verfasser infrage kommt, da er – soweit bekannt – 1779 nicht in Göttingen studiert hat. Eine Vorlesung mit diesem Titel bot Blumenbach nicht an. Es handelt sich möglicherweise um eine Mitschrift der von Blumenbach im Ssem. 1779 angebotenen öffentlichen Vorlesung zur „Kenntniss der medicin. Schriften nach dem Murray“.
Semester Wsem. 1783/1784
Urheber Halem, Friedrich Wilhelm von (1762–1835)
Nachweis Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. Ms. 2004.2.
Beschreibung Vgl. Datensatz des Göttinger Online-Handschriftenkatalogs: „Vorlesungen über die medic[inische] Litterärgeschichte : Nachschrift […] Friedrich Wilhelm von Halem (Schreiber) Göttingen 1783 (d. i. Wsem. 1782/1783). Ms.; Titelbl., 195 S., 2 leere Bl., 5 Bl. Index, 3 leere Bl. […] Am Ende: Index Auctorum A – R (9 S.).“. Die Angabe „d. i. Wsem. 1782/1783“ ist unzutreffend, da Friedrich Wilhelm Halem sich erst am 22. April 1783 in Göttingen immatrikulierte, vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 270 Nr. 20 (Digitalisat): „[22. Apr. 1783] Frider. Guilielm. von Halem, civ. ord. Frisia Orientalis, med., ex. ac. Halensi“. Blumenbach bot die entspr. Vorlesung sowohl im Wsem. 1782/1783 als auch im Wsem. 1783/1784 an.
Mineralogie
Naturgeschichte
Naturgesch. d. Menschen
Med. Litterärgeschichte
Physiologie
Vergleichende Anatomie
Semester Wsem. 1802/1803 oder Wsem. 1803/1804
Urheber Turgenew, Alexander Iwanowitsch (1784–1845)
Nachweis Moskau, Staatliche Universität (MGU)/Lomonossow-Universität, ORKiR NB MGU, in: Ruk., 80; I:288751.
Beschreibung Vorlesungen zur Naturgeschichte und Mineralogie, vgl. Lehmann-Carli, Gabriela: „Die Göttinger Aufklärungs-Historie, der Russlandhistoriker A. L. Schlözer und das »Geschichtsstudium« Al. I. Turgenevs.“ In: Lehmann-Carli, Gabriela; Brohm, Silke; Preuß, Hilmar: Göttinger und Moskauer Gelehrte und Publizisten im Spannungsfeld von russischer Historie, Reformimpulsen der Aufklärung und Petersburger Kulturpolitik. Berlin 2008, S. 31–56, S. 37 Anm. 107, ohne Angabe des genauen Semesters. Das Semester lässt sich erschließen aus der Bestätigung, die Blumenbach Turgenew am 3. April 1804 über den Besuch seiner „Vorlesungen über Naturgeschichte und Mineralogie im nun verflossenen Winterhalbenjahre“ ausstellte, vgl. Dougherty, Frank William Peter: The correspondence of Johann Friedrich Blumenbach. Rev., augm. and ed. by Norbert Klatt. Band 6 (1801–1805). Göttingen: Klatt, 2015, S. 380–381 Brief Nr. 1660 (Digitalisat).
Semester Wsem. 1809/1810
Urheber Schopenhauer, Arthur (1788–1860)
Nachweis Staatsbibliothek Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, Nachlass Schopenhauer, NL I,3, Bl. 187r–199v.
Beschreibung Edition der Mitschrift: Stollberg, Jochen/ Böker, Wolfgang (Hrsg.): „… Die Kunst zu sehn“. Arthur Schopenhauers Mitschriften der Vorlesungen Johann Friedrich Blumenbachs (1809–1811). Göttingen 2013, S. 67–87; Online-Version.
Physiologie
Naturgeschichte
Naturgesch. d. Menschen
Med. Litterärgeschichte
Mineralogie
Vergleichende Anatomie
Semester Ssem. 1789
Urheber Meyer, Johann Rudolf (1768–1822)
Nachweis Stadtarchiv Aarau, Signatur: NF.001-066.
Beschreibung Das Heft umfasst 48 Seiten, wobei die S. 34 bis 48 leer sind; (wohl moderne) Paginierung (Bleistift); Format: 193 x 275 mm; Schrift teilw. ausgebleicht (freundl. Mitteilung des Aarauer Stadtarchivars Raoul Richner vom 27. März 2018). Beginn der Mitschrift: „Phisiologie. Die Lehre vom Nathürlichen Zustande des Menschlichen Körpers“; vgl. Falcone, Bettina Falk: „Johann Rudolf Meyer und Lichtenberg. Mit einem neu aufgefundenen Brief Lichtenbergs.“ In: Lichtenberg-Jahrbuch 1991, S. 92–99, S. 93, mit der Angabe, Meyer habe bei Blumenbach eine Physiologie-Vorlesung besucht (Digitalisat). Die Mitschrift ist undatiert. Während Meyers einjährigem Aufenthalt in Göttingen vom Okt. 1788 bis Sept. 1789 (vgl. Falcone, a. a. O.) bot Blumenbach im Ssem. 1789 eine Vorlesung zur Physiologie an.
Semester Wsem. 1798/1799
Urheber Greenough, George Bellas (1778–1855)
Nachweis Aufbewahrungsort unbekannt; der Greenough-Nachlass befindet größtenteils sich in der Bibliothek des University College London (UCL).
Beschreibung Durchschossenes Exemplar von Blumenbachs Institutiones Physiologicae, [2. Aufl. (1798)?] mit Vorlesungsnotizen, vgl. The Quarterly journal of the Geological Society of London12 (1856), S. xxvii (Digitalisat): „An interleaved copy of Blumenbach’s ‘Institutiones Physiologiae’ contains copious notes by Mr. Greenough […].“
Semester Wsem. 1804/1805
Urheber Brunner, Johannes
Nachweis Medizinhistorisches Institut der Universität Zürich, vgl. Nyhart, Lynn K.: Biology Takes Form: Animal Morphology and the German Universities, 1800–1900. Chicago [u. a.]: University of Chicago Press, ca. 1995, S. 372. Das Medizinhistorische Institut in Zürich wurde 2014 aufgelöst. Die Archivalien des Instituts befinden sich heute im Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte der Universität Zürich, vgl. http://www.ibme.uzh.ch/de/Archiv.html.
Beschreibung Angaben bei Nyhart, s. o., S. 372: „Johannes Brunner, lecture notes on Blumenbach’s course on physiology, winter semester 1804–5“; S. 67 (mit Verweis auf S. 1 der Mitschrift Brunners) „Johann Friedrich Blumenbach, for example, taught his students in 1804 that the acquisition of physiological knowledge was aided by the study of anatomy, comparative anatomy, vivisection, experiment, chemistry, and physics.“ Die Mitschrift beruht vermutlich auf der von Blumenbach im Wsem. 1804/1805 angebotenen Vorlesung zur Vergleichenden Anatomie und Physiologie. Bei dem Urheber handelt es sich wohl um den Verfasser von Brunner, Johann: De urinae secretionem inter et ceteras organismi functiones relationibus. Diss. Göttingen 1806. Deren Verfasser bezeichnet sich als „Diessenhofio – Helvetum“ und als Sohn von „Johannes Brunner, Scafhusiae“; vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 444 Nr. 53 (Digitalisat): „[19. Apr. 1804] Johannes Brunner, Diessenhofen, med. V[ater]: Joh. Brunner Postsecretair in Schaffhausen“.
Semester Ssem. 1805
Urheber Unbekannt
Nachweis University of Chicago, Library, Special Collections, Codex Manuscripts, Call Number: Ms671.
Beschreibung Vgl. Katalogeintrag der University of Chicago Library: „Vorlesung über Physiologie : manuscript, [1805] … Student notes of lectures given by J. F. Blumenbach’s course on introductory physiology at the University of Göttingen.“ Die Mitschrift beruht vermutlich auf der von Blumenbach im Ssem. 1805 angebotenen Vorlesung zur Physiologie, nicht auf der im Wsem. 1805/1806 angebotenen Vorlesung zur Vergleichenden Anatomie und Physiologie.
Semester Ssem. 1811
Urheber Schopenhauer, Arthur (1788–1860)
Nachweis Staatsbibliothek Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, Nachlass Schopenhauer, NL III,1, Bl. 2r–22r.
Beschreibung Edition der Mitschrift: Stollberg, Jochen/ Böker, Wolfgang (Hrsg.): „… Die Kunst zu sehn“. Arthur Schopenhauers Mitschriften der Vorlesungen Johann Friedrich Blumenbachs (1809–1811). Göttingen 2013, S. 95–136; Online-Version.
Semester Ssem. 1812
Urheber von dem Busch, Gerhard (1791–1868)
Nachweis Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, msa 0365.
Beschreibung Manuskriptbeschreibung in Die Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen. Band 2. Die neuzeitlichen Handschriften der Ms.-Aufstellung. Beschrieben von Armin Hetzer, bearb. von Thomas Elsmann. Wiesbaden: Harrassowitz, 2008, S. 79: „Blumenbach, Joseph [sic] Friedrich: Physiologie. XIV.a.271 Physiologie vorgetragen von Herrn Hofrath und Professor Jos. [sic; wohl Verlesung der Bearbeiter des Handschriftenverzeichnisses] Friedrich Blumenbach, nach der dritten Ausgabe seiner Institutiones physiologicae, im Sommersemester 1812. Nachgeschrieben von G. von dem Busch. 1812 – 127 Bl. – 27,5 x 18,5 cm – Pappband – Wasserschaden. Datierung auf fol. 126v: Geschlossen am 6ten September 1812“. Gerhard von dem Busch studierte ab 1811 in Göttingen und wurde dort im September 1814 promoviert, vgl. Thorspecken, C.: „Biographische Mitteilungen über Dr. med. Gerhard von dem Busch.“ In: Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen 2 (1871), S. 155–159; Digitalisat.
Semester [Ssem.?] 1817
Urheber Bluhme, Friedrich (1797–1874)
Nachweis Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. Ms. Blumenbach XIV.
Beschreibung Manuskriptbeschreibungen in [Meyer, Wilhelm:] Die Handschriften in Göttingen. Bd. 3. Berlin 1894, S. 548 (Digitalisat): „II Bl. 288 Seiten. Blumenbach’s Zusätze zu seiner Physiologie; Collegheft, in derselben Art wie [SUB Göttingen, Cod. Ms. ] Blumenb[ach] XIII, nachgeschrieben von F[riedrich] Bluhme 1817. Voran Bl. I und II Notizen Bluhme’s über Blumenbach und seine Vortragsart.“ Die Mitschrift beruht vermutlich auf der von Blumenbach im Ssem. 1817 angebotenen Vorlesung zur Physiologie, nicht auf der im Wsem. 1817/1818 angebotenen Vorlesung zur Vergleichenden Anatomie und Physiologie.
Zur Identifikation des Verfassers vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 579 Nr. 40 (Digitalisat): „[21. Apr. 1817] Friedrich Bluhme, Hamburg, jur. V[ater]: Kaufmann in Hamburg“.
Semester Ssem. 1821
Urheber Suter, Rudolf (1799–1845?)
Nachweis Solothurn, Zentralbibliothek, Handschriften. Signatur: ZBSO S I 225.
Beschreibung Vgl. Katalogeintrag der Zentralbibliothek Solothurn: „Es handelt sich um eine Vorlesung an der Universität Göttingen. Physiologie. von Blumenbach. Sommersemester 1821, am Anfang paginiert[;] Vergleichende Anatomie & Physiologie. am Anfang paginiert[;] Natur-Geschichte. von Blumenbach. Wintersemester 1822-1823 […] Phys. Beschreibung: 1 Band (237 Blätter); 27 x 18 cm“
Die Bibliothek besitzt 20 Bände mit Mitschriften Suters zu Vorlesungen anderer Göttinger Professoren der Medizin aus den Jahren 1821 bis 1824. Vgl. 35. Jahresbericht der Zentralbibliothek Solothurn über das Jahr 1964, S. 36; Digitalisat. Wegen der angegebenen Entstehungszeit kommt als Verfasser nicht der Schweizer Arzt, Botaniker und Philologe Johann Rudolf Suter (1766–1827) aus Zofingen in Frage, sondern einer von dessen Nachkomme (Johann Rudolf Suter [1799–1845]? erwähnt in einem Eintrag in Historisches Familienlexikon der Schweiz, ohne Belege). Vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 636 Nr. 113 (Digitalisat): „[20. Okt. 1820] Rudolf Suter, Schweitz, med., ex ac. Bern. V[ater]: Professor zu Bern“.
Semester Ssem. 1823
Urheber Bloesch, César-Adolphe (1804–1863)
Nachweis Bern, Universität, Institut für Medizingeschichte, Sammlungen und Archiv des IMG, Medizinsammlung des Inselspitals Bern. Signatur: MS A 010.
Beschreibung Vgl. Datensatz in der Sammlungsdatenbank des Archivs des IMG Bern sowie der Sammlungen (Sammlung IMG und Medizinsammlung des Inselspitals Bern): „Vorlesungsnachschrift zur Physiologie, gehalten von Johann Friedrich Blumenbach in Göttingen 1823 […] Komplette Übersicht über die Funktion der verschiedenen menschlichen Organe, soweit sie ohne Mikroskop usw. ausgemacht werden können (Flüssigkeiten, feste Körperteile, Lebenskräfte, Kontraktilität, Blutkreislauf, Respiration, Verdauung, Muskelbewegung usw. inkl. Schwangerschaft und Geburt). […] Seiten: 500 (249 foliiert, 2 nicht nummeriert).“
Vermutlich handelt es sich um die von Blumenbach für das Sommersemester 1823 angekündigte Physiologievorlesung. Bloesch immatrikulierte sich in Göttingen am 1. Mai 1823, vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 698 Nr. 372 (Digitalisat): „[1. Mai 1823] Cäsar Blösch, Schweitz, med.; Zeugn. v. Zürich. V[ater]: Wittwe des Arztes Blösch in Biel, Canton Bern“. Zum Kontakt Bloeschs mit Blumenbach vgl. Gafner, Lina: Schreibarbeit. Die alltägliche Wissenspraxis eines Bieler Arztes im 19. Jahrhundert. Tübingen: Mohr Siebeck, 2016, S. 38, auf der Grundlage einer autobiographischen Angabe Bloeschs: „[Blumenbach] hatte Bloesch besondere Aufmerksamkeit geschenkt und versuchte ihn davon zu überzeugen, eine Stelle als Hofarzt in Brasilien anzunehmen. Bloesch lehnte ab, wie er sagte um seiner Mutter willen.“
Semester Ssem. 1827
Urheber Brockmann, Carl Heinrich (1808–1888)
Nachweis Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. Ms. 2002.19/3, Bl. 140–158.
Beschreibung Vgl. Datensatz des Kalliope-Verbundes zum Gesamtmanuskript: „Vermischte Notizen und Exzerpte [niedergeschrieben im Zusammenhang mit medizinischen Vorlesungen : ergänzt um fragmentarische Vorlesungsmitschriften] […] [Göttingen], [1827–1828]. – 174 Bl.“; Datensatz des Kalliope-Verbundes zum Abschnitt über Blumenbachs Vorlesung: „Bl. 140–158 […] Göttingen, 1827 [SS 1827]. – 19 Bl.“ Laut einem internen Verzeichnis der SUB Göttingen von 2015, S. 5, handelt es sich um „Zusätze zu Blumenbachs [Handbuch der] Physiologie“, die Blumenbach wohl im Rahmen seiner Physiologie-Vorlesung in dem betreffenden Semester vortrug.
Semester Ssem. 1825?
Urheber Leonhard, J. G.
Nachweis Manuscrits de la Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg, Cahiers de cours de médecine, Ms.3.240.
Beschreibung Vgl. Datensatz des Catalogue des archives et des manuscrits des bibliothèques universitaires françaises (CALAMES): „Zusätze zu Blumenbach’s Institutiones physiologicæ, Göttingen, 1825, J. G. Leonhard“: „Date: 1825; Language: allemand; Physical description: 92 pages; Author: Leonhard (J. G.)“. Möglicherweise eine Vorlesungsmitschrift. Blumenbach hielt im Sommersemester 1825 eine Physiologie-Vorlesung.
Zur Identifikation des Verfassers vgl. trotz des abweichenden zweiten Vornamens eventuell die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 723 Nr. 11 (Digitalisat): „[29. Sept. 1824] Johann Hermann [sic] Leonhard, Rheinpreussen, med. V[ater]: Kaufmann in Mühlheim a. d. Ruhr“. Wohl nicht der Bremer Arztsohn Carl Ludewig Leonhardt (immatrikuliert 24. Mai 1824, vgl. ebd. S. 721 Nr. 311). Ein Johann Hermann Leonhard (1805–1882) war Sanitätsrat und Kreisphysikus in Mühlheim a. d. Ruhr (Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1882/1883, S. 618), vgl. auch die biographischen Angaben zu dessen Sohn Johann Hermann Wilhelm Leonhard (1835–1905), dem Stifter der Augenheilanstalt Mülheim an der Ruhr.
Vergleichende Anatomie *
Naturgeschichte
Naturgesch. d. Menschen
Med. Litterärgeschichte
Mineralogie
Physiologie


* Blumenbach verstand „Osteologia comparata, Zootomie der hieländischen Hausthiere u.s.w.“, zu denen er bis 1785 Vorlesungen anbot, als Teildisziplinen der Vergleichenden Anatomie, vgl. Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen 1805, S. VI.
Semester Wsem. 1796/1797
Urheber Brera, Valeriano Luigi (1772–1840)
Nachweis Padua, Biblioteca Civica, Signatur: C. M. 191 (Valeriano Luigi Brera Nr. 294).
Beschreibung Angaben auf dem Titelblatt: „Jo. Frid. Blumenbach M. D. […] Anatomia comparata. Publicis Praelectionibus Dicata Quam Semestri hyemali anni MDCCXCVI scripsit V. Aloysius Brera M. D. Goettingae.“ Die Angabe „publicis praelectionibus“ ist wohl so verstehen, dass es sich um eine der für Göttinger Professoren verpflichtenden „öffentlichen“, d. h. kostenlosen, Vorlesungen handelte. Brera immatrikulierte sich in Göttingen am 26. Nov. 1795, vgl. Dougherty, Frank William Peter: The correspondence of Johann Friedrich Blumenbach. Rev., augm. and ed. by Norbert Klatt. Bd. 5 (1796–1800). Göttingen 2013, S. 4 Anm. 4. Allerdings kündigte Blumenbach weder im Wintersemester 1795/1796 noch im Wintersemester 1796/1797 eine Vorlesung zur Vergleichenden Anatomie an (Göttingischen gelehrten Anzeigen 1795, 143. Stück (5. Sept.), S. 1425–1440; und 1796, 146. Stück (10. Sept.), S. 1449–1464; ebenso in den lateinischen Versionen der Vorlesungsverzeichnisse). Da er jedoch in diesen Semestern überhaupt nur zwei Vorlesungen ankündigte, hätte er zeitlichen Spielraum für weitere Veranstaltungsangebote gehabt.
Die Mitschrift wird erwähnt in Breidbach, Olaf; Frigo, Gian Franco: „Zur Rezeption der Naturforschung des mitteldeutschen Raumes an der Universität Padua zwischen 1770 und 1820.“ In: Sudhoffs Archiv 88.1 (2004), S. 32–53, S. 33 („Brera […] war Student bei Johann Friedrich Blumenbach […] und – dies zeigt eine in Padua verfügbare Vorlesungsmitschrift – in seiner Konzeption wesentlich durch Blumenbachs Ansatz einer Naturforschung geprägt.“).
Semester [Wsem.?] 1798/1799
Urheber Unbekannt
Nachweis Stockholm, Karolinska Institutet, Hagströmerbiblioteket, vgl. Datensatz des schwedischen Kulturgutportals ALVIN.
Beschreibung Beschreibung laut Datensatz der Plattforn ALVIN (auszugsweise Übersetzung): „88 S., 4. S. (Register) , 1 gefaltetes loses Blatt zwischen S. 74 und 75; 8 lose Blätter am Ende (S. 1–32); 27 (Höhe/Länge) x 19 (Breite) x 1 (Tiefe/Dicke) cm. Kollegiennotizen nach den Vorlesungen von Professor Blumenbach in Göttingen 1798–99. Inhalt: Introductio. Osteologia comparata (S. 4–24). Physiologia comparata (S. 25–88). Ergänzungen zu dem im Kollegium von Herrn Hofrath Blumenberg [sic] in den Jahren 98–99 verfassten Büchlein über Anatomie und Physiologie (neue Seitennummerierung S. 1–32). Anmerkungen. Besitz: Besitzvermerk auf dem vorderen Einband in Rötel: C. D. Einband aus blauem Papier. Gebunden in drei flachen Bänden, unbeschnittene Kanten. Handschriftlicher Rückentitel mit Svenska Läkaresällskapets-Rückenetikett überklebt, roter Svenska Läkaresällskapets-Stempel auf der Titelseite.“ (Svenska Läkaresällskapets-Rückentitelschild“ (Svenska Läkaresällskapets = Schwedische Medizinische Gesellschaft).
Der ALVIN-Datensatz enthält außerdem im Abschnitt „Statement of responsibility“ die folgende Angabe: „Die Annahme, dass Sven Eric Albom der frühere Besitzer ist, beruht auf der Ähnlichkeit mit den beiden anderen Blumenbach-Manuskripten in der Svenska Läkaresällskapets Manuskriptsamling [Manuskriptsammlung der Schwedischen Medizinischen Gesellschaft]. Nur eine dieser Handschriften trägt den Namen Alboms (alvin-record: 399725).“ (Die angebenene ALVIN-Nummer 399725 scheint ungültig.) Die Svenska Läkaresällskapets Manuskriptsamling ist Teil der Hagströmerbiblioteket des Karolinska Institutet. Diese Sammlung besitzt aber laut Katalog nur zwei – nicht drei – Blumenbach-Vorlesungsmitschriften (zur Naturgeschichte, siehe oben, und die hier verzeichnete Mitschrift zur Vergleichenden Anatomie). In den beiden Datensätzen zu diesen Mitschriften wird Sven Eric Albom (1777–1820) sonst nicht erwähnt. Die Svenska Läkaresällskapets Manuskriptsamling besitzt hingegen zwei Handschriften mit Bezug auf Sven Eric Albom: ein von Albom verfasstes, 1820 der Svenska Läkaresällskapet geschenktes Literaturverzeichnis (Datensatz) und die von Daniel Ekelung stammende Mitschrift einer von Albom gehaltenen Vorlesung (Datensatz). Es ist fraglich, ob dies ausreicht, um Albom als Vorbesitzer der beiden Blumenbach-Mitschriften anzunehmen. Er kommt auch kaum als Verfasser der Mitschriften infrage. Die auffindbaren biographischen Angaben zu Albom machen einen Aufenthalt in Göttingen in den Jahren 1798 und 1799 unwahrscheinlich, vgl. Sacklén, Johan Fredrik: Sveriges läkarehistoria, ifran Konung Gustaf I:s till narvarande tid. Band 2. Nyköping: Winge, 1823, S. 144–147 (Digitalisat). Demnach diente Albom „fast das gesamte Jahr 1799“ in einem Lazarett und einem Entbindungsheim in Stockholm (Tjenstgöring vid […] Lazarettet och Barnbördshuset i Stockholm, upptog nästan hela aret 1799). Ein Aufenthalt in Göttingen wird in dieser biographischen Skizze nicht erwähnt, wohl aber eine anderthalbjährige Reise nach Spanien und England nach 1801.
Semester Wsem. 1803/1804
Urheber Unbekannt
Nachweis Privatbesitz Norbert Klatt (†); zur Zeit in den Diensträumen des Projekts „Johann Friedrich Blumenbach – Online“.
Beschreibung Manuskripttitel: „Joh. Friedr. Blumenbach’s Vorlesungen über Anatomia comparata. Wintersemester 1803–1804.“ Mitschrift von unbekanntem Verfasser aus dem Wsem. 1803/1804. 36 Blätter (4°; Seite 1–13 original paginiert, danach 29 Blätter mit nachträglicher Foliierung in Bleistift) mit Zeichnungen und Abbildungen auf den Seitenrändern oder eingeklebt, vereinzelt koloriert. Beschreibung der Handschrift aus dem Katalog der Stuttgarter Antiquariatsmesse 1986.
Die Handschrift enthält außerdem eine Mitschrift von Blumenbachs Vorlesung zur Naturgeschichte im Ssem. 1803 (214 Blätter) und von Heinrich Adolf Schraders (1767–1836) Vorlesung über „Crypotogamie“ aus dem Wsem. 1805/1806 (44 Seiten, original paginiert).
Semester Wsem. 1805/1806
Urheber Oken, Lorenz (1779–1851)
Nachweis Freiburg i. Br., Albert-Ludwigs-Universität, Universitätsbibliothek; Signatur: NL 45/A412.
Beschreibung Manuskripttitel: „30. Oct. 1805. Vergleichende Anatomie in Blumenbachs Vorlesungen.“ 12 S. (2 leer), 3 S. Transkription, 1 Handskizze.
Digitalisat (URN) des Originals und einer moderne handschriftlichen Teiltranskription; Digitalisat (URN) einer maschinenschriftlichen Teiltranskription (betr. Zwischenkieferknochen).
Vgl. Bräuning-Oktavio, Hermann: „Oken und Göttingen.“ In: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft Freiburg im Breisgau 48 (1958), S. 5–64, bes. S. 10–11 (Digitalisat); Bach: Thomas: „»Was ist das Thierreich anders als der anatomirte Mensch …?« Oken in Göttingen (1805–1807).“ In: Breidbach, Olaf; Fliedner, Hans-Joachim; Ries, Klaus (Hg.): Lorenz Oken (1779–1851). Ein politischer Naturphilosoph. Weimar u. a.: Böhlau Nachfolger, 2001, S. 73–91; ausführliche Zitate aus brieflichen Äußerungen Okens über Blumenbach in Dougherty, Frank William Peter: The correspondence of Johann Friedrich Blumenbach. Rev., augm. and ed. by Norbert Klatt. Band 6 (1801–1805). Göttingen: Klatt, 2015, S. 618–620 (Digitalisat).
Semester Wsem. 1810/1811
Urheber Schopenhauer, Arthur (1788–1860)
Nachweis Staatsbibliothek Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, Nachlass Schopenhauer, NL II,9, Bl. 162r–164v.
Beschreibung Edition der Mitschrift: Stollberg, Jochen/ Böker, Wolfgang (Hrsg.): „… Die Kunst zu sehn“. Arthur Schopenhauers Mitschriften der Vorlesungen Johann Friedrich Blumenbachs (1809–1811). Göttingen 2013, S. 89–94; Online-Version.
Semester Wsem. 1821/1822 oder Wsem. 1822/1823
Urheber Suter, Rudolf (1799–1845?)
Nachweis Solothurn, Zentralbibliothek, Handschriften. Signatur: ZBSO S I 225.
Beschreibung Vgl. Katalogeintrag der Zentralbibliothek Solothurn: „Es handelt sich um eine Vorlesung an der Universität Göttingen. Physiologie. von Blumenbach. Sommersemester 1821, am Anfang paginiert[;] Vergleichende Anatomie & Physiologie. am Anfang paginiert[;] Natur-Geschichte. von Blumenbach. Wintersemester 1822-1823 […] Phys. Beschreibung: 1 Band (237 Blätter); 27 x 18 cm“
Die Bibliothek besitzt 20 Bände mit Mitschriften Suters zu Vorlesungen anderer Göttinger Professoren der Medizin aus den Jahren 1821 bis 1824. Vgl. 35. Jahresbericht der Zentralbibliothek Solothurn über das Jahr 1964, S. 36; Digitalisat. Wegen der angegebenen Entstehungszeit kommt als Verfasser nicht der Schweizer Arzt, Botaniker und Philologe Johann Rudolf Suter (1766–1827) aus Zofingen in Frage, sondern einer von dessen Nachkomme (Johann Rudolf Suter [1799–1845]? erwähnt in einem Eintrag in Historisches Familienlexikon der Schweiz, ohne Belege). Vgl. die Angabe in Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 636 Nr. 113 (Digitalisat): „[20. Okt. 1820] Rudolf Suter, Schweitz, med., ex ac. Bern. V[ater]: Professor zu Bern“.
Semester Wsem. 1823/1824
Urheber Bloesch, César-Adolphe (1804–1863)
Nachweis Bern, Universität, Institut für Medizingeschichte, Sammlungen und Archiv des IMG, Medizinsammlung des Inselspitals Bern. Signatur: MS A 011.
Beschreibung Vgl. Datensatz in der Sammlungsdatenbank des Archivs des IMG Bern sowie der Sammlungen (Sammlung IMG und Medizinsammlung des Inselspitals Bern): „Vorlesungsnachschrift zur vergleichenden Anatomie, gehalten von J. F. Blumenbach in Göttingen 1823 […] 26 Kapitel über das Skelettsystem, die Atmung, den Verdauungskanal und das Nervensystem der Wirbeltiere in Vergleichung mit dem Menschen. […] Seiten: ca. 70, nicht paginiert.“
Blumenbach kündigte eine Vorlesung zur vergleichenden Anatomie sowohl für das Wintersemester 1822/1823 als auch für das Wintersemester 1823/1824 an. Da Bloesch sich erst am 1. Mai 1823 in Göttingen immatrikulierte (vgl. Selle, Götz von: Die Matrikel der Georg-August-Universität Göttingen 1734–1837. Hildesheim: Lax, 1937, Band 1 (Text), S. 698 Nr. 372, Digitalisat), kommt als Grundlage für die Mitschrift nur das Wintersemester 1823/1834 infrage. Zum Kontakt Bloeschs mit Blumenbach vgl. Gafner, Lina: Schreibarbeit. Die alltägliche Wissenspraxis eines Bieler Arztes im 19. Jahrhundert. Tübingen: Mohr Siebeck, 2016, S. 38, auf der Grundlage einer autobiographischen Angabe Bloeschs: „[Blumenbach] hatte Bloesch besondere Aufmerksamkeit geschenkt und versuchte ihn davon zu überzeugen, eine Stelle als Hofarzt in Brasilien anzunehmen. Bloesch lehnte ab, wie er sagte um seiner Mutter willen.“
Keine akademische Vorlesungsmitschrift im eigentlichen Sinne ist die Zusammenstellung humoristisch-unterhaltsamer Episoden „Professor Johann Friedrich Blumenbach auf dem Katheder. Eine Erinnerung aus dem Göttinger Studentenleben“, in Die Natur, Bd. 12 (1863), S. 121–123, 143f., 145–147, 204–206, 238–240, 254f., 278–280, 294–296, 303f., 335f., 337–339, 351–352, 358–360, 367f., 375f., 382–384, 398–400; Digitalisat. Über den als Verfasser genannten „Börleben“ ist nichts bekannt (Pseudonym?). Zur Datierung des Vorlesungsbesuches vgl. den dritten Teil des Beitrags, a.a.O., S. 146 Anm. 3, mit dem Verweis auf die „eben besiegte Fremdherrschaft“, d. h. die napoleonische Besatzung. Die „Erinnerungen“ wären somit aus einer zeitlichen Distanz von fast 50 Jahren verfasst oder zumindest veröffentlicht worden.
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