Blumenbachs private Sammlungen |
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Blumenbachs Wohnhaus in Göttingen. Historisches Foto. Blumenbachs private Sammlungen befanden sich in diesem Gebäude in der Straße „Neustadt“, das er ab 1784 bewohnte. Das Gebäude wurde 1971 abgerissen. |
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Sammlungsgebiete Historische Publikationen |
Blumenbachs handschriftliche Sammlungsverzeichnisse |
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1840 berichtete Arnold Adolph Berthold in Zusammenhang mit dem Ankauf der Privatsammlung Blumenbachs für das Academische Museum der Universität Göttingen (s. o.) von sechs handschriftlichen Verzeichnissen Blumenbachs (vgl. Reich und Gehler, a. a. O., S. 174), von denen sich drei gegenwärtig in Göttinger Archiven nachweisen lassen: | ||||||||||
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Nicht identifiziert sind bisher die drei übrigen, von Berthold genannten Verzeichnisse: | ||||||||||
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Sammlungsgebiete Verzeichnisse |
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Blumenbach hat in seinen Publikationen gelegentlich Objekte in seiner Privatsammlungen erwähnt. Bisher sind ermittelt: |
„Die Brodfrucht aus O-taheiti ins Englische Westindien verpflanzt.“ In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde Bd. 1, 2. Stück (1798), S. 110–111. Bibliographie-Nr. 00849. Mit Erwähnung von Blumenbachs eigenem Exemplar der Brotfrucht, ebenfalls erwähnt in Medicinische Bibliothek Bd. 3, 4. Stück (1795), S. 722–723, mit der Angabe, sie sei in Spiritus konserviert. |
„Ueber einige ägyptische Fossilien.“ In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde Bd. 2, 1. Stück (1800), S. 26–30. Bibliographie-Nr. 00862. Über Gesteinsproben aus Gizeh für Blumenbachs eigene Sammlung und das Academische Museum. |
„Einige naturhistorische Seltenheiten und Bemerkungen vom Vorgebirge der guten Hoffnung.“ In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde Bd. 4, 5. Stück (1802), S. 671–679. Bibliographie-Nr. 00899. Beschreibungen der von Christian Heinrich Friedrich Hesse an Blumenbach geschickten „Fülle von wichtigen Naturseltenheiten für meine Sammlung“ (S. 671), d. h. also für Blumenbachs Privatsammlung. |
„Fernere Reisenachrichten vom Herrn D. Langsdorff. *) Aus einem Briefe desselben an Hrn. Hofr. Blumenbach.“ In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde Bd. 7, 3. Stück (1804), S. 233–253. Bibliographie-Nr. 00905. S. 251–252 Erwähnung und Beschreibung von Meteoriten in Blumenbachs Sammlung. |
„Wieder naturhistorische Seltenheiten und Bemerkungen vom Vorgebirge der guten Hoffnung.“ In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde Bd. 12, 6. Stück (1806), S. 508–518. Bibliographie-Nr. 00933. Beschreibungen der von Christian Heinrich Friedrich Hesse an Blumenbach geschickten Sammlungsobjekte aus Südafrika; wohl wie die 1802 angezeigten, von Hesse erhaltenen Sammlungsobjekte Teil der Privatsammlung Blumenbachs. |
„Fernere Reisenachrichten vom Herrn D. Langsdorff. *) Aus einem Briefe desselben an Hrn. Hofr. Blumenbach.“ In: Magazin für den neuesten Zustand der Naturkunde Bd. 11, 4. Stück (1806), S. 297–309. Bibliographie-Nr. 00915. Unter anderem Erwähnung von Zeichnungen und von einem Schafsschädel, die für Blumenbachs Naturaliensammlung vorgesehen sind, und (S. 308 Anm. *) eines Fischpräparats, das sich bereits in seiner Sammlung befindet. |
In seinem Handbuch der Naturgeschichte verweist Blumenbach auf Objekte aus seiner eigenen Sammlung, oft mit Nennung des Donators. Die Erwähnungen wurden mithilfe der Suchbegriffe „Sammlung“, „besitze“ und „mein“ ermittelt; etwaige anders formulierte Besitzhinweise sind also nicht erfasst. Verzeichnet wird jeweils nur die erstmalige Erwähnung. |
1. Auflage, 1779 (Teil 1)/ 1780 (Teil 2) (Bibliographie-Nr. 00021 und 00022): antiker Siegelring (S. 480); Zeolithes (S. 492); Rubin (S. 449); weißer Marmor (S. 486); gediegenes Kupfer von der Insel Feroe (S. 529); fossiler menschlicher Fingerknochen (S. 547); fossile Venusmuschel (S. 551); mehrere Proben fossilen, mineralisierten Holzes (S. 560) Anm: Blumenbach spricht von sich im Pluralis modestiae („wir besitzen“); dass er damit nicht die Sammlung des Acadmischen Museums meint, sondern seine eigene Sammlung, wird ab der dritten Auflagen des Handbuchs deutlich, in der beim Verweis auf einige dieser Objekte die Formulierung „ich besitze“ verwendet wird; vgl. außerdem die Gegenüberstellung „im Museum … wir selbst besitzen“ S. 547. |
2. Auflage, 1782 (Bibliographie-Nr. 00023): ein etruskischer Karneolskarabäus (S. 323); Buschspinne (S. 396); brauner Turmalin (S. 503). |
3. Auflage, 1788 (Bibliographie-Nr. 00024): „Carmoisin-Schlange“ (S. 276); „eine ganze Sammlung der verschiednen Apulischen Spinnen“ (S. 439); Meeresschneckenhäuser aus der Adria (S. 442); Feuerassel (S. 447); (S. 472); „Clio limacina“ (S. 472); Seestern mit vier nachgewachsenen Strahlen (S. 502); fossiler „Schedel von Nordischen Polar-Bären aus der Gaileneuter-Höle“ (S. 560 Anm. *); Sinter/Tropfstein aus dem Irak und aus der Scharzfelder Knochenhöhle (S. 571); Quarz von der Schneekoppe (S. 595); Steinsalz aus Siebenbürgen (S. 622); Fossilien aus den Schweizer Alpen („Strombiten von der Höhe der diablerets an der Grenze des Walliserlandes, Pectunculiten vom hohen Mesmer im Appenzellerland“) (S. 662); Fossil (eines Vogelknochens?) vom Göttinger Hainberg (S. 668); mehrere fossile Schildkrötenpanzer (S. 669). |
4. Auflage, 1791 (Bibliographie-Nr. 00025): In der Einleitung (S. VIII) erklärt Blumenbach, er besitze von allen im Handbuch genannten Mineralien Proben in seiner eigenen Sammlung; in den folgenden Auflagen wird diese Aussage nicht wiederholt. Ausdrücklich nennt er darüberhinaus bei folgenden Mineralien Angaben zum spezifischen Gewicht, die Georg Christoh Lichtenberg an Stücken aus Blumenbachs Sammlung ermittelt hat (vgl. S. 540 Anm. *): Zirkon (S. 540 Anm. *), Granat (S. 547), „Edelspath“ (S. 564), chinesischer „Diamantspath“ d. h. Corund (S. 565), „Topfstein“ (S. 586), Nephrit aus Ägypten (S. 588) und Neuseeland (S. 589), „Stralgyps“ (S. 599), Strontianit (S. 608), Witherit (S. 610). Außerdem nennt er als Teile seiner Sammlung (bei Mineralien meist mit Beschreibung besonderer Merkmale seiner Exemplare): „Strahl-Tremolit“ (S. 552); „Girasol“ (S. 542); vielfarbiger Achat mit Heliotropeinschlüssen (S. 558 Anm. *); (angeblicher) „Diamantspath aus Lyonais und Castilien“ (S. 566 Anm. *); „Bitumioser Mergelschiefer“ (S. 600f.); „Gyps- und Selenit-Arten aus der Gegend von Paris“ (S. 603); „Dichter Schwerspath“ aus Deutschland und England (S. 611 Anm. *); „Schinesiche[s] Kalin ein Gemenge von crystallisirtem Wolfram mit weißlichem Zinnstein in Quarz“ (S. 633 Anm. *); Zink („Tuttanego aus Malacca“) (S. 641); „Smirgel“ (Eisenkalk mit Kieselerde) (S. 653 Anm. *); dichtes „elastisches Erdharz“ (S. 666); Kohlenblende aus Kongsberg (S. 673); Fossilien zweier Arten von „Medusenpalme[n]“ (S. 700); fossiles Holz aus dem Westerwald (S. 704). |
5. Auflage, 1795 (Bibliographie-Nr. 00026): „wachsähnliches weißes Lack“ aus Madras (S. 343 Anm. *); Glimmer aus Grönland (S. 555 Anm. *); Steinmark von St. Helena (S. 563 Anm *); Basalt vom „Giant’s Causeway“ (S. 566 Anm. *); Tuffwacke aus Andernach (S. 568 Anm. *); glasartiger Tremolit aus Ceylon (S. 580 Anm. *); Ostraciten aus Oxfordshire (S. 592 *); mehrere Proben von antikem rotem Granit (S. 610 *); „Uebermengter Porphyr“ vom „Elephanta Rock“ (S. 614 Anm. *); Puddingstein (S. 615 Anm. *); Schwefel von Teneriffa (S. 630 Anm. *); Graphit aus Sibirien (S. 638 Anm. **); eine Suite von Rohdiamanten (S. 639 *); Platindraht und mit Platin beschichtetes Kupferblech (S. 646 Anm. *); Kupfererz aus Südamerika (S. 660 *); Probe eines südamerikanischen Eisenmeteoriten (S. 662 Anm. *); „calcinirten Osteolithen vom Knochenfels zu Gibraltar und von der Insel Cerigo“ (S. 702 Anm. *); Fischfossil (S. 706). |
6. Auflage, 1799 (Bibliographie-Nr. 00027): Traß aus Andernach (S. 568 Anm. *); von Pflanzenfossil aus dem Harz (S. 707 Anm. *). |
7. Auflage, 1803 (Bibliographie-Nr. 00029): (lebendiges) Opossum (S. 88 Anm. *); (lebendiger) Waschbär (S. 95 Anm. *); Suite von Bernstein-Proben (S. 647 Anm. *); „mandelförmige Samenkapsel des ehemahligen Börnsteinbaumes“ (S. 648 Anm. *); Tantalum (S. 711). |
8. Auflage, 1807 (Bibliographie-Nr. 00030): missgebildeter Ferkelkopf (S. 21); 2 (Spirituspräparate von?) Stachelschwein-Föten (S. 49 Anm. *); Suite von Trapp/Wacke in Form von „Mandelsteine[n]“ (S. 592 Anm. *); Proben der Meteoriten („Aërolithen“) von Ensisheim, Maurkirchen, Benares, L’Aigle und Charkow (S. 603 Anm. **); „Pechkohle von Reigoldswyl im C[anton] Basel“ (S. 659 Anm. **). |
9. Auflage, 1814 (Bibliographie-Nr. 00031): Schädel einer Hyäne, Schädel oder Skelett einer Löwin (S. 104 Anm. **); |
11. Auflage, 1825 (Bibliographie-Nr. 00033): griechische Zikade (S. 297 Anm. *). |
In den Abbildungen naturhistorischer Gegenstände gibt Blumenbach in 46 Fällen Objekte aus seiner Privatsammlung als Vorlage an, meist mit Nennung des Donators. |
Nr. 6 (Canis familiaris. var. Terrae nouae), Bibliographie-Nr. 00662 Nr. 9 (Termes fatalis, Termite), Bibliographie-Nr. 00665 Nr. 15 (Kupferstich des Trichechus Rosmarus (ein Walross)), Bibliographie-Nr. 00671 Nr. 18 (Vier Glieder des Säulen-Basalts von Giant’s Causeway), Bibliographie-Nr. 00674 Nr. 19 (Backenzahn des fossilen Ohio-Incognitum), Bibliographie-Nr. 00675 Nr. 20 (Murex contrarius fossilis; auch: rezentes Exemplar), Bibliographie-Nr. 00676 Nr. 24 (Buceros rhinoceros. Der Nashornvogel, Calao (Schädel)), Bibliographie-Nr. 00680 Nr. 29 (Gryllus migratorius. Die verheerende Zugheuschrecke), Bibliographie-Nr. 00685 Nr. 32 (Ursus arctos. Bären-Embryo), Bibliographie-Nr. 00688 Nr. 38 (Aranea tarantula), Bibliographie-Nr. 00694 Nr. 40 (Phacites fossilis. Linsenstein; 3 Exemplare), Bibliographie-Nr. 00696 Nr. 41 (Ornithorhynchus paradoxus. Das Schnabelthier), Bibliographie-Nr. 00697 Nr. 43 (Castor fiber. Der Biber), Bibliographie-Nr. 00699 Nr. 48 (Abbildung des Glaucus atlanticus), Bibliographie-Nr. 00704 Nr. 50 (Entomolithus paradoxus. Eine Gattung von Trilobiten), Bibliographie-Nr. 00706 Nr. 52 (Schedel des Orang-Utang, von Borneo), Bibliographie-Nr. 00708 Nr. 53 (Bradypus tridactylus. Das dreyzehige Faulthier (Aï)), Bibliographie-Nr. 00709 Nr. 54 (Didelphis marsupialis. Das Opossum), Bibliographie-Nr. 00710 Nr. 57 (erwähnt: einige alt-etruscische Vasen; Abbildung einer Vase), Bibliographie-Nr. 00713 Nr. 58 (Ostracion bicuspis (Panzerfisch)), Bibliographie-Nr. 00714 Nr. 59 (Serpula contortuplicata (Röhrenwurm)), Bibliographie-Nr. 00715 Nr. 60 (Encrinites fossilis. Lilienstein), Bibliographie-Nr. 00716 Nr. 61 (Monströser Kopf eines Ferkels), Bibliographie-Nr. 00717 Nr. 62 (Ursus lotor. Der Waschbär), Bibliographie-Nr. 00718 Nr. 66 (Testudo graeca), Bibliographie-Nr. 00722 Nr. 67 (Cancer dromia (ostindische Krabbe)), Bibliographie-Nr. 00723 Nr. 69 (Venus mercenaria (eine Venusmuschel)), Bibliographie-Nr. 00725 Nr. 70 (Pentacrinites fossilis. Medusenpalme), Bibliographie-Nr. 00726 Nr. 71 ( Sciurus volans. Das fliegende Eichhörnchen), Bibliographie-Nr. 00727 Nr. 73 (Phoca vitulina. Der Seehund (2 Exemplare)), Bibliographie-Nr. 00729 Nr. 76 (Certhia muraria. Der Mauerspecht), Bibliographie-Nr. 00732 Nr. 80 (Madreporites lenticularis (Linsenstein)), Bibliographie-Nr. 00736 Nr. 81 (Hystrix cristata. Das gemeine Stachelschwein), Bibliographie-Nr. 00737 Nr. 82 ( Myrmecophaga jubata. Der grosse Ameisenbär oder Tamandua mit dem Büschelschweif), Bibliographie-Nr. 00738 Nr. 85 (Vultur barbatus. Der Lämmertgeyer (Zeichnung)), Bibliographie-Nr. 00741 Nr. 86 (Tantalus ibis), Bibliographie-Nr. 00742 Nr. 87 (Lacerta scincus. Vulgo der kleine Landcrocodill), Bibliographie-Nr. 00743 Nr. 88 (Mantis precaria. Eine Art von wandelndem Blatt oder Gottesanbetherinn), Bibliographie-Nr. 00744 Nr. 89 (Holzstück mit Bohrgängen des Pfahlwurms), Bibliographie-Nr. 00745 Nr. 90 (Pennatula phosphorea. Die rothe Seefeder), Bibliographie-Nr. 00746 Nr. 92 (Sus aethiopicus. Das Emgalo (Kopfpräparat)), Bibliographie-Nr. 00748 Nr. 95 (Delphinus delphis. Delphin (Zeichnung)), Bibliographie-Nr. 00751 Nr. 96 (Paradisea alba. Der weisse Paradiesvogel), Bibliographie-Nr. 00752 Nr. 98 (Draco volans. Die fliegende Eidechse), Bibliographie-Nr. 00754 Nr. 99 (Squalus zygaena. Der Hammerfisch), Bibliographie-Nr. 00755 Nr. 100 (Exococtus mesogaster. Einer der sogenannten fliegender Häringe), Bibliographie-Nr. 00756 |
Zahlreiche Hinweise auf Objekte in Blumenbachs privaten Sammlungen finden sich seinem Briefwechsel. |